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Samstag, 18. April 2009

Die Macht ist stark in jenen dort...

Als ich diesen Blog begonnen habe, war ich mir über vieles nicht klar: Worüber würde ich schreiben, würde ich Leser haben, welche Themen fand ich und welche würden mich finden?
Was wollte ich mit einem Post würdigen, was bekämpfen? Würde dieser Blog ein zahnloser Tiger sein oder würde er etwas bewegen?
Auf viele dieser Fragen habe ich mittlerweile Antworten erhalten. Sie waren nicht immer jene, die ich erwartet habe.
Vor allem die Themen, die mich gefunden haben, erstaunen mich immer wieder.
So wie dieses:

Wie Jane´s Police Review geschrieben hat, sollen acht Beamte der Polizei der südschottischen Region Strathclyde bei der Frage nach ihrer Religion bei einer Umfrage "Jedi" angegeben haben.
Hier der Link zur BBC News!

Auf den ersten Blick ist das natürlich erst einmal witzig, dann romantisch.
Wer die Star Wars-Filme kennt, die der Ursprung der Jedi-Ritter sind, der weiß für was ein Jedi einsteht und was er unglaubliches leistet um seine stets altruistischen Ziele zu erreichen.
Wer weiß, wenn Menschen, vor allem Polizisten die Prinzipien der Jedi oder auch nur einen Teil davon übernehmen, wird diese Welt vielleicht ein besserer Ort. Vielleicht auch nicht.
Zufällig weiß ich aus einem Interview, das mit George Lucas geführt worden war, dass ein enger Freund ihm angetragen hatte, die "Macht" offiziell zur Religion zu machen, mit ihm, Lucas, als Hohepriester. George hat das abgelehnt, obwohl seine Religion der Macht sicher nicht mehr und nicht weniger Glauben erfordert als jede andere Religion. Und in jedem Fall finde ich eine Religion, die aus den Tiefen von Zeit und Raum zu uns kommt aus einer weit, weit entfernten Galaxis, vor langer, langer Zeit, wesentlich ansprechender als Kreationismus.
Andererseits ist man schon versucht - also ich bin versucht - sich vor den Kopf zu schlagen und ernsthaft zu fragen: Soll Star Trek jetzt auch Religion werden? Und die Bischofstracht die eines Starfleet-Admirals sein?
Alles in allem haben wir es hier mit einer sich verselbstständigten Idee zu tun, ohne das Zutun von außen. Und Menschen, die sich von den Jedis aus den Star Wars-Filmen inspiriert sehen, könnten sich weit schlimmere Vorbilder suchen. Es ist nie verkehrt, sich altruistische Ideale zu eigen zu machen. Und solange sie keine Snow Speeder für Patrouillenfahren benutzen wollen, ist ja noch alles im grünen Bereich. So gesehen kann man diese Szene aus der schottischen Polizei mit einem leichten Grinsen und einem eher wohlwollenden Nicken betrachten und ihnen wünschen: Möge die Macht mit Euch sein!

Tatsächlich, so der Bericht weiter, würden über dreihundertneunzigtausend Menschen im United Kingdom ihre Religion mit "Jedi" angeben... Na ja, immer noch besser als Zeuge Jehovas oder Mitglied der Scientology Church zu werden.
Es bleiben aber zwei Punkte, die einem Kopfschmerzen bereiten können, wenn man sie in logischer Konsequenz verfolgt:
1) Jetzt wo es so viele Menschen gibt die sich selbst Jedi nennen... Wann gibt es den ersten Glaubenskrieg mit Menschen, die sich eher den Sith zurechnen?
2) Was passiert, wenn sie die Macht wirklich benutzen wollen? Noch schlimmer, was wenn sie Erfolg haben?
Ich gebe zu, das alles irritiert mich ein wenig. Aber mein Amüsement überwiegt.

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