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Freitag, 30. November 2012

Wind of Change

Seit einiger Zeit verfolge ich die derzeitige Debatte um Offshore-Windparks, Windenergie, EE-Umlage, Trassenverlängerung, und, und, und. Der Konsens, den unsere uninformierten oder meinetwegen gleichgeschalteten Zeitungen und Medien dazu bringen ist: Der Verbraucher muss zahlen. Ich frage mich, wieso.Immer wieder blitzt in der Debatte um den Strom auf, das Windparks zwangsabgeschaltet werden müssen und das jemand die Windparkbesitzer für den Verdienstausfall entschädigen muss. Ab hier setzt mein eigenes Denken ein, und ich frage: Wieso?

Tatsache ist, das es auch in Deutschland nur eine begrenzte Zahl an Verbrauchern gibt. Tatsache ist, das wir ins europäische Stromnetz einspeisen. Tatsache ist, dieses Netz verträgt bei Verbrauchern auf einer Seite und Produzenten auf anderer Seite nur eine gewisse Menge produzierten Strom, und das bedeutet, dass im Ernstfall Stromkraftwerke hinzu-, oder abgeschaltet werden müssen, um das Netz zu stabilisieren.
...sacken lassen.

Worauf will ich hinaus? Nun, Deutschland hat die höchsten Strompreise in Europa, und dabei ist die versteckte Subvention der Atomenergie NICHT mit eingerechnet, denn die erfolgt über Zahlungen der Bundesregierung, nicht über den Strompreis.
Deutschland produziert auch mehr Strom, als es eigentlich verbrauchen kann und exportiert Überschüsse ins Ausland. Selbst im Zeitalter abgeschalteter Atomkraftwerke.
Fazit: Wir haben mehr Strom, als wir verbrauchen können.
...sacken lassen.

Nun macht aber auch eine andere Information die Runde. An der Strombörse, wo sich die Produzenten von Strom ihre Stromnutzungsmengen zuschieben, ist der Strompreis schon lange gesunken, aber an den Verbraucher wird nichts weitergegeben. Im Gegenteil, er soll mehr bezahlen, und auch noch über den Strompreis die Subvention der Erneuerbaren Energien und den Ausbau des Stromnetzes tragen.
...sacken lassen.

Also, ich fasse zusammen: Deutschland hat mehr Strom, als es benötigt. Deutschland trägt dazu bei, das europäische Stromnetz zu stabilisieren, indem es seine Überschüsse weitergibt. Selbst nachdem etliche KKW abgeschaltet wurden, haben wir mehr als genügend Strom. In einem normalen Markt, der sich selbst reguliert, würde das bedeuten, das der Strompreis fällt. Ein höheres Angebot als Nachfrage bedeutet automatisch Preiskampf der Anbieter und bessere Preise für den Endverbraucher. Warum geschieht das nicht in Deutschland? Nun, einerseits, weil die derzeitige Bundesregierung ihr Bestes tut, wieder mal etwas als "alternativlos" zu verkaufen, und andererseits, weil die großen vier Energiekonzerne in Deutschland, E.ON, Vattenfall, EnBW und RWE ein sogenanntes Oligopol bilden; sie beherrschen zu viert den Strommarkt in Deutschland und diktieren die Preise. Klar gibt es viele kleine Anbieter, Stadtstromwerke und ausländische Anbieter, oder einfach nur Firmen, die große Kontingente Strom kaufen, ohne ihn zu produzieren, um ihn günstig an Endverbraucher abrechnen zu lassen, Yello zum Beispiel. Der Strom ist dabei übrigens IMMER der Gleiche. Unterschiedlich ist nur der Preis. Nun gibt es in Deutschland keine große Wechselmentalität beim Stromanbieter. Die großen Vier können sich einigermaßen zuverlässig darauf verlassen, dass ein Stromkunde zeitlebens bei ihnen bleibt. So kann man natürlich sehr gut und sehr bequem Geld verdienen. Und durch den Aufkauf örtlicher Versorger lässt sich das Oligopol gut weiter ausbauen. Ihr könnt Euch sicher meine Überraschung vorstellen, als ich erfuhr, dass das Überlandwerk Leinetal, mein Versorger, mittlerweile mehrheitlich E.ON gehört. Ich wette, die meisten Stromkunden der ÜWL wissen das nicht und halten damit E.ON aus falsch verstandener Loyalität zu ÜWL die Stange.

Nun gibt es noch einen Punkt, der an mir nagt. Sieben Kernkraftwerke, aber elf Reaktoren wurden vom Netz genommen und sollen es auch bleiben. Für elf Reaktoren wird man in Zukunft keine Uran-Brennstäbe mehr kaufen müssen; für den Strom aus elf Reaktoren muss keine versteckte Subvention mehr fließen; für elf Reaktoren müssen keine Brennstäbe mehr in La Hague aufgearbeitet und kein Atommüll entsorgt werden. Für elf Reaktoren muss kein Strom bezahlt werden! Und? Wieso sinkt der Strompreis dann nicht, wenn genügend Strom da ist, und die Subventionsmaschinen eigentlich im Rückbau sein müssten? Weil die großen Vier es so wollen. Und weil die Bundesregierung das deckelt. Ich bin sicher, ein "Spezialist" kann mir in großen Worten und farbigen Schilderungen gut erklären, warum das so ist und so sein muss und so bleiben muss. Einerseits, ich verstehe es trotzdem nicht. Die Betriebskosten für elf Reaktoren fallen weg. Puff. Die Kosten für den Strom, den sie produziert haben, fallen weg. Bleiben noch die Kosten für die Mitarbeiter und den Rückbau (den die Betreiber zurückzulegen staatlich verpflichtet sind). Nichts.
Stattdessen bombardieren uns alle Zeitungen damit, dass die Preiserhöhung kommt... Definitiv. Und sie sagen uns auch, dass der böse Wechsel zu erneuerbaren Energien schuld ist.
...sacken lassen.

Da bleibt eigentlich nur eines: Die Macht des Oligopols brechen. Und das geht nur mit einem Anbieterwechsel. Nur wenn eine große Gruppe Personen von den großen Anbietern zu den Abrechnern wechselt, um Stromkosten zu sparen, wird sich auch der Strompreis für alle anderen bewegen. Klar, es gibt viele Tarife, viele Anbieter, es ist alles so unübersichtlich. Und es ist so bequem, einfach bei dem zu bleiben, was aus meiner Steckdose kommt, und dann warnen die Zeitungen auch immer über unseriöse Geschäftspraktiken der anderen Stromanbieter...
Aber mal ganz ehrlich, in unseren Zeiten, kann man sich da Bequemlichkeit noch leisten? Ein Wechsel könnte durchaus das wettmachen, was uns bei den großen Vier auf den Strompreis aufgeschlagen werden soll, eventuell erheblich mehr. Auch hier gibt es Preisvergleich-Websites und Tarif-Vergleiche. Klar muss man ab sofort ein wenig mitdenken, anstatt wie gewohnt immer mit dem gleichen alten Anbieter abzurechnen. Aber ganz, ganz ehrlich: Zahlt Ihr lieber mehr, und das freiwillig, nachdem Ihr wie unmündige Kinder genasführt wurdet? Dann soll das wohl so sein.
Ich werde jedenfalls bei der nächsten Vertragsverlängerung zuerst mal die Tarifseiten im Web konsultieren, bevor ich mich wieder auf E.ON einlasse. Garantiert. Auf das der Strompreis fallen möge.

Und wisst Ihr, liebe Leser, was das Ironische an der Geschichte ist? Abgesehen davon, das wir Verbraucher durch Energiespar-Modi an Haushaltsgeräten, Energiesparlampen und vieles mehr Strom einsparen und deshalb eigentlich weniger als mehr für Strom bezahlen müssten: Strom wird in Deutschland subventioniert. Nicht für den Verbraucher, sondern für die Produzenten und die Industrie. Dabei gibt es mehr zivile Verbraucher als geschäftliche... Wirklich, der einzige Ausweg ist ein Anbieterwechsel.

Donnerstag, 29. November 2012

62.000 Aufrufe auf Fanfiktion.de

Wow. Das scheint mein neuer Rhythmus zu werden. Oder vielmehr Euer neuer Rhythmus, um meine Geschichten und Gedichte auf Fanfiktion.de zu lesen. In knapp elf Tagen wurde der nächste Tausender erreicht. Summa Summarum bedeutet das, das ich dieses Jahr noch auf 65.000 Aufrufe kommen kann. ^^
Das bedeutet aber auch, dass der nächste große Meilenstein, die 100.000, im nächsten Jahr passieren wird. Ich verzeichne übrigens auch 862 Reviews, was acht Reviews in elf Tagen bedeutet.
Also, im Anbetracht von entausend Aufrufen könnte das ruhig etwas mehr sein, meine lieben Leser. Dass Ihr nicht einfach nur vorbeisurft, wahllos einher klickt und wieder verschwindet, ist zwar prinzipiell möglich, aber angesichts der Zunahme der Klickzahlen nicht sehr wahrscheinlich.
Wirklich, ich freue mich über jeden Leser und über jedes Feedback. Einige schreiben mir ja hier im Blog oder über das Mail-System ihre Kritiken, was ja zumindest eine Form von Reaktion ist...
Also, gerne mehr Reviews, auch von meinen Stammlesern. Angesichts der Tatsache steigender Klickzahlen, neuer Rekorde und gesteigertem Interesse an meinen Arbeiten -  die Konoha Side Stories ,  Belongo und Ultimate Perry Rhodan sind ebenfalls auf dem Weg zum nächsten Tausender - wäre das wirklich nett von Euch, Ihr stummen, aber begeisterten Leser da draußen. Ja, ich weiß, das ist "jammern nach Reviews", aber auf hohem Niveau. ^^
Außerdem ist es ja so: Eine Kritik oder ein Review sind für uns Hobby-Autoren oft der einzige "Lohn" und Motivation, eifrig weiter zu schreiben. Will sagen: Reviews sichern die Fortführung Eurer Lieblingsgeschichten. Stellt Euch nur vor, ich würde Konoha Side Stories wegen mangelnder Reaktionen einstellen...
Aber das gilt selbstverständlich nicht nur für meine Geschichten, sondern für alles, was Ihr im Web lest. Macht es wie ich: Ist das Kapitel durch, lasst etwas da. Selbst ein "Hey, super geschrieben" ist mehr wert als keine Reaktion. Sogar die allseits abwertend betrachteten Quietsch-Kommies sind immerhin eine Reaktion. Also denkt daran, wenn Ihr das nächste Mal etwas lest, wofür Ihr nicht bezahlt: Hat es Euch gefallen, hinterlasst eine Reaktion. Hat es Euch nicht gefallen, erst Recht. Und sagt dann - auf nette Weise - warum es Euch nicht gefallen hat, und Ihr nicht weiterlest. Ein Review muss nicht positiv sein, nur freundlich und fundiert.

Vergesst nicht, wenn mein Review-Counter auf Fanfiktion.de die 1000 anzeigt, verlose ich eventuell wieder eines oder auch mehrere nichtmaterielle Geschenke wie Self-Inserts, Vorzugsbehandlung für die Lieblingsstory, und vielleicht, aber nur ganz vielleicht, wenn ich bis dahin mit Equus Carnifex fertig bin, eine Story nach Wunsch. Aber diesmal wird das nur eine Kurzgeschichte, und ich verspreche nur vierzigtausend Zeichen.
Natürlich mache ich das auch bei 100.000 Aufrufen , aber realistischerweise gehe ich davon aus, dass die Reviews eher den Rekord verzeichnen werden.
Und ja, das war ein Textbaustein. Schon wieder.^^ Aber hauptsache, der Inhalt stimmt. ^^V



Außerdem wisst Ihr ja: Wenn ich spitze Klammern benutze, fügt Blogspot seit neuestem so verrückte Steuerzeichen ein. Deshalb muss es so gehen: Auf der linken Seite meines Blogs seht Ihr die Links zu meinen Büchern, die Ihr als gedruckes Buch oder als eBook kaufen könnt. ^^

Bleibt mir treu und lest mich weiterhin.

Mittwoch, 28. November 2012

Als Ladendieb Schlagzeilen abgreifen - neues Schlachtfeld zum Leistungsschutzrecht

Tja, Sachen gibt's, die glaubt man erst, wenn man sie sieht. Zum Beispiel findet man auf Netzpolitik.org heute einen Artikel zum Thema Leistungsschutzrecht. Demnach hat der offizielle Twitteraccount des Bundes Deutscher Zeitungsverleger zur aktuellen Google-Kampagne Verteidige Dein Recht getwittert, es wäre eine schwache Kampagne. Auf Kritik des Users @ysannelsard_ am Leistungsschutzrecht erwiderte der offizielle Twitteraccount des BDZV: Sie sind also auch dafür, Ladendiebstahl zu legalisieren?
...sacken lassen.
Laut Netzpolitik.org hat @Bdzvpresse den entsprechenden Tweet wieder gelöscht, aber etliche User, darunter auch Netzpolitik.org, haben einen Screenshot des Tweets gemacht.
Ich will gar nicht so sehr auf die Diskussion selbst eingehen, die geführt wurde. Wer meinen Blog liest, weiß, dass ich das Leistungsschutzrecht noch weniger mag als ACTA oder die Auswüchse der deutschen Regierung, die versucht hat, wenig subtil Seiten im Netz sperren zu können, die ihr potentiell nicht gefallen. Nein, ich möchte etwas über die Problematik nachdenken.

Also, was haben wir hier? Google zieht sogenannte Snippets von News-Seiten und generiert daraus Schnuppertexte aus den Seiten der Verlagsangebote, die der interessierte User dann klicken kann, um zum entsprechenden Angebot zu gelangen. D.h., Google verlinkt mit kleinen Appetithappen Traffic auf die Seiten der Verlage. Und für diese Snippets soll Google jetzt bezahlen, so ist zumindest der Wille des Bundes Deutscher Zeitungsverleger. (Das ist zumindest noch davon übrig, nachdem die Netzgemeinde vollkommen berechtigt im schwammigen LSR einen Angriff auf die Informationsfreiheit und Blogger identifiziert hatte, und die Verleger zurückrudern mussten.) Das allerdings mit Ladendiebstahl zu vergleichen, ist schon ein starkes Stück.
Im Screenshot sagt dann auch Crazy Watto(@wattrak) prompt, dass die Verlage ihren Kontext dann eben nicht ungeschützt ins Netz stellen sollen - was die Musikindustrie ja auch nicht mache.
...sacken lassen.

Hm, darauf lohnt es sich, herumzukauen, denn wir wissen alle, dass die Musikindustrie eine wahnwitzige Abmahnindustrie ins Leben gerufen hat, um illegale Downloads ihrer lizensierten Musik zu verfolgen und mit Abmahngebühren von horrenden Ausmaßen zu belegen.
Nebenbei bemerkt stellt die Musikindustrie ihre Musik frei zur Verfügung; sie dudelt im Radio, im Fernsehen, auf Musiksendern und auf Stream-Radios im Internet, und das ohne Kopierschutz. Wie anno dazumal mit Kassette und Kassettenrekorder kann man sich "seine" Songs für Nix einfach saugen, wenn man die entsprechenden Tools hat. Und das völlig legal, weil die GEZ schon dafür sorgt, das für derart präsentierte Musik was gezahlt wird. Das macht sogar Youtube...
Hier haben wir ein recht merkwürdiges Thema, das dem Oberbegriff "Ladendiebstahl" nahekommt - aber auch nur nahekommt. Was passiert also mit all jenen, die Musik saugen, anstatt sie zu kaufen? Abgesehen davon, dass dies krankhaftes Verhalten sein muss - wer hört sich schon fünftausend Songs an? - entsteht den Musikverlagen nur symbolischer Schaden. Zwar ist klar, das ich als User ein gesaugtes Album wohl eher nicht mehr im Laden als Harddisc erwerbe, aber das bedeutet nicht automatisch, das ich das Album gekauft hätte, wäre es nicht im Netz illegal erhältlich gewesen.
(Btw kann ich den Großteil meiner Alben nicht hören, weil mein neues DVD-Laufwerk die Musik-CD's nicht erkennt. Ich arbeite dran. Bis ich eine Lösung habe, ärgere ich mich darüber und kaufe einfach keine CD's mehr, wenn ich sie nicht auf dem PC hören kann.)
Und der Haken ist, je mehr die Musik online illegal geshared wird, desto größer ist die Chance, dass User die Musik saugen, die vielleicht doch das Album im Laden oder auf Amazon gekauft hätten. Hier sehe ich noch einen gewissen Sinn, auch wenn die Methoden an Terror grenzen. Anstatt sich der Zeit anzupassen und Contents online und zu überschaubaren Preisen anzubieten - ich kaufe Musik zur Zeit nur auf Amazon zum Download - wird lieber eine Generation von Abmahnwölfen reich gemacht, die jenseits jeder Moral und zu horrendem Lohn agieren können.

Kommen wir aber zum Thema zurück, zum Leistungsschutzrecht. Wie sieht es hier aus, verglichen mit der Musikindustrie oder gar dem Ladendiebstahl? Ja, wenn ich mir Musik hole, ob frisch im Laden geklaut oder downgeloadet und damit einen imaginären oder realen Geldschaden verursache, dann hat der Ladenbesitzer das Recht, zu jammern, der Musikverleger vielleicht. Aber die Zeitungsverleger?


Was macht Google denn überhaupt? Die Snippets, also die kurzen Anheizer-Zeilen, bestehend aus Überschrift und kurzem Beitext, sehen die Verlage bereits als eigene künstlerische Leistung an. Diese zu bringen soll Google Geld kosten. Wenn es geht, viel Geld. Sehr viel Geld, denn Google ist ja reich und kann das zahlen. Aber nur, weil Google das Geld hat - ist es legal und moralisch richtig, es zu fordern? Nein. Denn im Gegensatz zur gesaugten Musik, wo ich tatsächlich etwas habe, hat Google... Nichts. Ein paar Zeilen, die zu was taugen? Richtig, den Content-Eigentümern Besucher auf die Seiten zu spülen. Es hat ein wenig von Sponsoring. Zeig mein Logo, damit ich bekannt werde. Ich habe den Nutzen durch Mehrkunden. Google geht da noch einen Schritt weiter. Es sagt die Richtung und wie weit es bis zur Firma ist, für die sie wirbt.
Für die Snippets Geld zu verlangen ist eine Frechheit. Eigentlich müsste Google für den Traffic bezahlt werden, den es den Verlagen auf die Seiten leitet, nicht umgekehrt. Und nur weil Google die Taschen voll hat und erfolgreich ist, heißt das nicht, es ist moralisch richtig, das Leistungsschutzrecht durchzusetzen. Natürlich kann man mal bei den Amis nachfragen, wann sie Google zerschlagen, wenn dessen Monopolstellung den freien Wettbewerb verhindert. Und natürlich steht es den Verlagen frei, nach chinesischem Vorbild eine eigene Suchmaschine zu erstellen, zu bewerben und vom User nutzen zu lassen. Allein, sie tun es nicht. Weil es einfacher ist, mit Google Geld zu verdienen. Auch ohne Leistungsschutzrecht.
Dann gibt es da noch das fadenscheinige Argument, neben den Snippets würde Werbung stehen, an der Google verdient, und das Geld, das Google verdient, müsse auch zum Teil an die Verlage gehen, wegen der Snippets... Wenn ich einen Supermarkt habe, kriege ich dann auch Geld von Aral, weil unter dem Wegweiser zu meinem Supermarkt eine Werbung für den Ölkonzern steht? Ich BITTE Euch, BDZV... Genau dieses Verhalten ist es, das Euch letztendlich scheitern lassen wird. Und zwar furios scheitern lassen wird. In Belgien hat Google die Zeitungen ausgelistet, Euch selbst ist das aus eigener Initiative im robot.txt gegen die Crawler von Google (keine Ahnung, was es genau bedeutet, aber es klingt wie cooler Scheiß) möglich. Und nebenbei hat Rupert Murdoch seinen Google-Boykott keine zwei Jahre durchgehalten, bevor er die robot.txt wieder hat ändern lassen, um doch Snippets von Google ziehen lassen zu können. Google sitzt nicht nur am längeren Hebel, Google hat auch Recht: Einfach einen Konzern zu zwingen für etwas zu bezahlen, was den Verlagen ohnehin Geld bringt, hat etwas von Diktatur. Nicht nur von Netz-Diktatur, sondern von richtiger Diktatur. Es ist eine kleine Entmündigung, und ein ebenso offensichtlicher Beschneidungsversuch wie ACTA und Co.

Zum Schluss noch mal ein kleiner Gedanke von mir als kleiner Blogger, der zur eigenen Sicherheit vor Abmahn-Anwälten weder Bilder veröffentlicht, noch direkt aus Zeitungen zitiert: Das Leistungsschutzrecht soll doch den künstlerischen Inhalt, also die Arbeit der Journalisten, schützen, richtig? Das, wofür die Verlage Geld bezahlen, und wofür sie in Form ihrer Druckzeitungen und Bezahlschranken, bzw. indirekt über die Werbung auf ihrer Homepage Geld verlangen...
Spätestens, als uns Usern zugesichert wurde, das recht schwammige und nachgiebige Leistungsschutzrecht würde nicht für Blogger gelten, war doch allen klar: Es geht nicht um Recht und Freiheit, Urheberrechtsschutz oder künstlerische Freiheiten, es geht nur ums Geld. Um Googles Geld. Und nebenbei werden auch noch alle anderen Suchmaschinen, selbst die kleinen, spezialisierten, gleich mit terrorisiert. Wenn ich so drüber nachdenke, wäre eine Lex Google wenigstens nicht verlogen gewesen.
In dem Sinne: Fordert Euer Leistungsschutzrecht, liebe Mitglieder des BDZV. Ihr werdet schon sehen, was Ihr davon habt, wenn Google Euch auslistet. Denn dann braucht Ihr ein Gesetz, das es Google verbietet, Euch auszulisten, und DIE Erklärung will ich dann mal sehen.

Donnerstag, 22. November 2012

Bomben in Tel Aviv

Mein treuer Kumpel und Leser Nenos hat mich gestern gefragt, warum ich noch nicht zum derzeitigen Konflikt Gaza-Streifen - Israel geschrieben, bzw. gebloggt habe.
Ehrlich gesagt, weil das alles viel zu offensichtlich ist. Ich möchte auch erklären, wieso.

Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es in Israel große und lang anhaltende Proteste gegen die viel zu hohen Lebenshaltungskosten; gegen die hohen Militärausgaben; gegen die Bevorzugung der orthodoxen Juden, die weder Steuern zahlen, noch zum Militärdienst müssen; gegen die international nicht anerkannten Siedlungen auf palästinensischem Gebiet, deren Förderung und vor allem Bau weitere Milliarden verschlingt, und, und, und...
Dazu kommt auch noch, dass die Regierung Netanjahu bis vor kurzem nach meinem Dafürhalten bei den in naher Zukunft stattfindenden Knesset-Wahlen vor der Abwahl stand, was ich persönlich als moderater Mensch des Friedens (meine Military SF ist nur Maßstab für meine Phantasie, aber nicht für meine Persönlichkeit, btw.) nur begrüßt hätte, da Netanjahu in meinen Augen ein aggressiver Falke ist, der kein Interesse an einer friedlichen Lösung des ureigensten Israel-Problems hat. Dieses lautet: Was machen wir denn mit den Palästinensern?
Wie gesagt, es stehen Wahlen an, und plötzlich fliegen wieder Raketen aus dem Gaza-Streifen auf israelisches Gebiet. Ja, sogar auf Jerusalem werden sie abgefeuert, auf die eine Stadt, die auch den Moslems eigentlich heilig sein müsste! Oh, Moment, halt, diese eine verirrte Rakete ist ja nur irgendwo in der Nähe runtergegangen. Eine Bombardierung der heiligen Stadt wäre medientechnisch doch ganz anders ausgeschlachtet worden.
Und was ist jetzt? Die Armee zieht die Reservisten ein, an der Grenze zu Gaza ziehen massiv Truppen auf, Flugzeuge bombardieren alles, was der im kleinen Küsten-Mini-Land regierenden Hamas wichtig sein könnte, und als Antwort fliegen weitere Raketen.
Angefangen hat das alles, als man einen Hamas-Führer hat liquidieren lassen. Ab da habe ich die weiteren Reaktionen so erwartet. Aber das muss man fairerweise sagen: Nicht nur Netanjahus Falkenjungs freuen sich über diesen Krieg und über die Möglichkeit, alte Munition zu verballern. In den Reihen der Hamas gibt es auch genügend, die, über die Jahrzehnte indoktriniert und durch allzu schlechte Erfahrungen gebrannt, nur zu gerne einen Konflikt mit Israel beginnen - wenn die gefälligst auf der eigenen Seite bleiben. Denn einen Landkrieg könnte die Hamas gegen Israel nie gewinnen. Aber würde die Armee das tun, Gaza erobern, wäre das Problem das Gleiche. Wohin mit dem Palästinensern? Noch schlimmer, Israel wäre plötzlich für sie verantwortlich.
Wie gesagt, es sind Wahlen, und dieser Krieg, ausgelöst durch die Ermordung Tötung eines Hamas-Führers, nützt m.E. Netanjahu und den Hardlinern am meisten. Beziehungsweise hätte genützt, denn ich weiß nicht, wie die politischen Karten mittlerweile verteilt werden, denn Israel denkt um.
Die alte Falkenweisheit, das ein Krieg einen Wahlsieg sichert, bröckelt, spätestens seit das Land gegen den Iran trommelt, seine Bevölkerung aber frecherweise desertiert und den iranischen Menschen den Frieden erklärt. Und diese Liebe wird erwidert. Zudem sind die Erinnerungen an die schlechte Wirtschaftslage und die steigenden Lebenshaltungskosten noch viel zu frisch - jeder Israeli, der davon betroffen ist, wird mit ihnen ja einmal im Monat konfrontiert. Vielleicht ist die Zeit reif für eine israelisch-palästinensische Lösung, wenn beide Seiten ihre Falken endlich mal an die Kandare nehmen. Mit einem Präsidenten Obama ist das mehr als machbar.

Kommen wir aber mal fix zum Titel meines heutigen Blogeintrags. Bomben in Tel Aviv. Ein Anschlag auf einen Bus, bei dem es viele Verletzte gab, teilweise schwer. Aber keine Toten.
Keine Toten? Wie untypisch. Ich meine, es hätte doch mindestens einen Toten geben müssen, nämlich den Selbstmordattentäter, der als Märtyrer für seine Sache den Bus bestiegen und die Bombe an seinem Körper gezündet hat... Wie, es war kein Selbstmordattentäter?
...sacken lassen.
Okay, Hand hoch, wer das auch für ein klein wenig untypisch für Hamas und Konsorten hält. Das entspricht überhaupt nicht dem blutigen und leider sehr erfolgreichen Konzept der Anschläge vor ein paar Jahren... Erfolgreich im Sinne auf die Wirkung auf sogenannte "weiche Ziele".
Dafür gibt es meines Erachtens nur zwei Erklärungen:
1) Der Hamas sind die Selbstmordattentäter ausgegangen. Das bedeutet, das Vertrauen in und der Fanatismus der Hamas schwinden, sachliches Denken und säkularisiertes Handeln setzen sich durch, und ein pragmatischer Friedensprozess muss unmittelbar bevorstehen, wenn kein fanatisierter Moslem mehr bereit ist, für Allah zu sterben.
2) Findet selbst heraus, wer aus dem Anschlag den größten Nutzen gezogen hätte, wenn er ein größeres Medienecho ausgelöst hätte. Selbst denken ist mitterweile erste Bürgerpflicht. Gerade wenn es um Themen wie Israel und Gaza geht.

Ich bleibe dann mal bei Antwort eins und hoffe nebenbei auf ein baldiges Ende der Falkenregierung in Israel. Aber ich bin auch hoffnungsloser Optimist. ^^V

Ach ja. Mein Mitgefühl gilt sowohl der Bevölkerung des Gaza-Streifens, die unter den Luftangriffen schwer zu leiden hat, als auch den Opfern der Raketeneinschläge in Israel und den Opfern des feigen, rückgratlosen, hinterhältigen und fiesen Bombenanschlags auf den Bus in Tel Aviv.

P.S.: So, so, die Türkei kriegt das Patriot-System zur Abwehr eventueller syrischer Raketen Richtung eigenes Staatsgebiet. Hey, israelische Regierung! Warum lasst Ihr euch lieber zubomben, als auch so ein paar Dinger am Gaza-Streifen aufzustellen? Eure Bevölkerung würde es euch danken.
Oder gibt es irgendeinen versteckten Nutzen, wenn Israelis durch Raketeneinschläge sterben könnten?

Mittwoch, 21. November 2012

2.222 Aufrufe auf Anime Evolution 2: Erweitert

Gut, gut, ich gebe zu, bei der Namenswahl zur zweiten Staffel meines epischen Anime-Overkills Anime Evolution habe ich mir jetzt nicht so viel Mühe gegeben.
Ihr hingegen umso mehr, denn just eben gerade ist die zweite Staffel, Anime Evolution: Erweitert auf Fanfiktion.de bis zur nächsten Schnapszahl gekommen. 2.222 Aufrufe sprechen eine deutliche Sprache.


Und dafür, dass die Geschichte als abgeschlossen markiert ist, ist das doch ein schöner Erfolg. ^^
Bleibt mir treu und lest mich weiterhin, damit ich schon bald wieder was Neues in meinem Blog melden kann, was sich um meine Geschichten und Gedichte auf Fanfiktion.de dreht. ^^

Dienstag, 20. November 2012

Und wenn ich schon mal dabei bin...

Kurze, nicht ganz unwichtige Notiz am Rande.
Soeben wurde mein Blog seit Bestehens seiner Statistik fünfzigtausendmal aufgerufen.
Das macht mich schon stolz. Danke.^^

Danke an alle, die mich lesen, die mir Kommentare schreiben, mit denen ich mich streite oder auch nicht, und die die vier Boxen unter jedem Kommentar klicken. Auf die nächsten fünfzigtausend. ^^V

Sag mal, E.ON...

...gibt's eigentlich noch eine andere Werbung als Frau Weiß und ihre Frage nach dem Akku für Windenergie?
Ganz, ganz ehrlich, liebe E.ON-Leute, Euer Konzept, mit überschüssigem Strom aus Windenergie Rückhaltebecken für Wasserkraftwerke zu befüllen, ist ja wirklich eine nette Idee (wobei wir über den Nutzen, bzw. die Effektivität besser nicht streiten sollten), aber...
KÖNNT IHR DEN SCHEIß NICHT MAL ERSETZEN?
Neun von zehn auf Youtube vorgeschaltete Werbeträger sind von Euch, was ja nicht verwerflich ist, E.ON; und zehn von zehn handeln von Frau Weiß und ihrer naiven Frage. (Wobei "naiv" in diesem Fall als einfach zu verstehen ist.) Um es kurz zu machen: Es reicht. Es reicht wirklich. Kauft Euch Werbeplätze, so viele, wie Ihr wollt, setzt Werbevideos meinetwegen vor jedes Youtube-Video. Es sei Euch gegönnt, und der Werbe-Effekt soll Euch sicher sein. Aber bitte, bitte, bitte, ersetzt es. Ich kann es nicht mehr sehen. Es wird doch hoffentlich noch mehr Werbefilme geben, die Ihr habt oder produzieren lasst. Es geht mir auf die Nerven, und besonders hasse ich den einen Moment der Unsicherheit, bevor sie ihre Frage stellt... Wirklich, es geht nicht mehr. ^^°°°
Also, E.ON, bitte eine neue Werbung auf Youtube, meinetwegen auch eine ganze Kampagne. Gerne auch ein neuer Trailer mit "Frau Weiß", aber hört mit diesem Powerplay auf. Dadurch werden Eure Kunden jedenfalls nicht glücklicher, und Neukunden werden mit gesträubten Haaren zu Yello gehen...

Und übrigens, sollte ich der armen Frau, die "Frau Weiß" in Eurer Werbung spielt, eines Tages aus schierem Zufall auf der Straße begegnen, und sollte ich sie spontan hassen, weil ich sie ein halbes Jahr vor jedem zweiten Youtube-Video vorgeschaltet bekam, das ich gesehen habe, dann seid Ihr Schuld, E.ON.
In dem Sinne: Rettet Frau Weiß und schaltet neue Werbefilme.
Und ja, ironischerweise bin ich E.ON-Kunde. Noch. :(

Montag, 19. November 2012

61.000 Aufrufe auf Fanfiktion.de

Diesmal ging es etwas langsamer. Um den nächsten Tausender, nämlich die 61.000 zu erreichen, brauchte es diesmal ganze elf Tage. Für meine Geschichten und Gedichte auf Fanfiktion.de bedeutet das aber nicht weniger Interesse, war der alte Rhythmus, den ich noch im letzten Jahr um diese Zeit zwanzig bis vierundzwanzig Tage. Dazu kommen 854 Reviews. Immerhin neun in elf Tagen. Das ist doch gar nicht mal so schlecht.

Ach, und ganz vergessen zu erwähnen: Mein NaNoWriMo-Beitrag Thranalis Weg, der von einer antiken Gottheit handelt, die sich zweihundert Jahre in unserer Zukunft bewähren muss,ist mittlerweile fertig. Ich habe ihn knapp nachdem ich die Fünfzigtausend überschritten hatte, abgeschlossen. Nun wird es ein Zweiteiler. Tja.
Und ich hänge sowohl mit dem Krimi Equus Carnifex, als auch mit diversen anderen Projekten, die zugunsten des NaNoWriMo zurückstecken mussten.
Heute zumindest habe ich die Veröffentlichung eines weiteren Kapitels Belongo eingeplant.

Vergesst nicht, wenn mein Review-Counter auf Fanfiktion.de die 1000 anzeigt, verlose ich eventuell wieder eines oder auch mehrere nichtmaterielle Geschenke wie Self-Inserts, Vorzugsbehandlung für die Lieblingsstory, und vielleicht, aber nur ganz vielleicht, wenn ich bis dahin mit Equus Carnifex fertig bin, eine Story nach Wunsch. Aber diesmal wird das nur eine Kurzgeschichte, und ich verspreche nur vierzigtausend Zeichen.
Natürlich mache ich das auch bei 100.000 Aufrufen , aber realistischerweise gehe ich davon aus, dass die Reviews eher den Rekord verzeichnen werden.
Und ja, das war ein Textbaustein. Ihr werdet ihn immer wieder etwas modifiziert noch öfter sehen.^^


Außerdem wisst Ihr ja: Wenn ich spitze Klammern benutze, fügt Blogspot seit neuestem so verrückte Steuerzeichen ein. Deshalb muss es so gehen: Auf der linken Seite meines Blogs seht Ihr die Links zu meinen Büchern, die Ihr als gedruckes Buch oder als eBook kaufen könnt. ^^

Bleibt mir treu und lest mich weiterhin.

Mittwoch, 14. November 2012

Yay, Meditonsin! Drei Daumen für drei "Wirkstoffe".

Args. Und das meine ich auch so: Args.
Gerade habe ich auf Scienceblogs.de im Astrodictium Simplex von Florian Freistetter, der gerne mal gegen unwirksame Hokus-Pokus-Wissenschaft schreibt, einen Artikel zu einem Buch gelesen, das zwei Wissenschaftsjournalisten zum Thema Homöopathie geschrieben haben. Ich bin noch nicht ganz durch, aber der Artikel enthält keine Überraschungen. Jeder, der sich ein wenig mit Homöopathie beschäftigt und weiß, wie diese wirken soll, schüttelt spätestens bei D10-Verdünnungen (also ein Tropfen Wirkstoff auf zehn Milliarden Tropfen Wasser) ungläubig den Kopf, weil so etwas als wirksam in Deutschland verkauft werden darf.
Dabei erinnerte ich mich an letzten Freitag, als ein Bekannter - hallo, Maik - zufällig etwas zum Thema Homöopathie sagte. Da kam es vom Freund meiner Schwester, der neben mir saß, in die Richtung des Bekannten: "Pass auf, das dauert jetzt länger."
Na ja, es kommt, wie es kommen muss. Ich bin halt ein weltverbessernder Besserwisser und Oberlehrer und habe versucht, mit ihm (dem Freund meinre Schwester) zu diskutieren. Habe versucht herauszufinden, warum er pflanzliche Medikation mit Homöopathie gleichsetzt. Was vom Simile-Effekt erzählt. Von den Verdünnungen. Kam natürlich nicht an. In dem Punkt kann er, so intelligent er auch ist, recht stur sein. Zwischendrin aber machte ich einen Fehler. Er sagte zu mir: "So, jetzt hast du es geschafft, Alex. Jetzt nehme ich mein Meditonsin nicht mehr."
Ich sagte: "Doch, doch, nimm es ruhig, wenn es dir hilft." Fehler. Riesenfehler Ganz großer Riesenfehler.
Daran habe ich mich erinnert, als ich den Artikel las, und gleich bin ich losgestromert, um Meditonsin auf den Zahn zu fühlen, wie vor zwei Jahren der tollen Schmerzsalbe mit Paraffin, Arnika und Zaubernuss, die unbedingt trotz D3-Verdünnungen homöopathisch sein wollte.
Ich verzichte jetzt mal auf eine Direktverlinkung, weil ich Schiss vor der Wirtschaftskraft der Homöopathen habe. Und ihren Anwälten. Wer es schafft zu verhindern, dass alle Medikamente in Deutschland ihre Wirksamkeit beweisen müssen, und nur bei Homöopathie muss jemand nur nicken, um es genehmigen zu lassen, der ist zu allem fähig. Und eventuell ganz gemein zum kleinen Ace. ^^°

Also, ich wollte mich mit der Zusammensetzung des Meditonsins beschäftigen und habe daher über Google die Homepage aufgesucht. Das kann jeder für sich machen. Dazu muss ich nicht verlinken. Wer also gerne meinen Schritten folgen will, der gebe jetzt Meditonsin auf Google ein. Schwupps, hat man die Homepage. So, und jetzt, liebe User, sucht mal neben den nützlichen Tipps wie Dosierung, zur zusätzlichen Einnahme von Vitaminen, Tees und vor allem schweißtreibenden Tees während der Erkältung, ihren Jugendfußballprojekten und Gratis-Promo-Paketen für Apotheken, nach einem Hinweis, woraus Meditonsin überhaupt besteht. Findet Ihr nicht? Auch nicht hinter dem kreisrunden Link mit der Aufschrift: Meditonsin - Homöopathie? Da gibt es nur asiatische Suppe? Die ist aber sehr gesund. Und soll schmecken. Aber sie wird nicht homöopathisch dosiert, glaube ich.
Um an die Zusammensetzung zu kommen, muss man schon ein wenig suchen. Das ist aber nicht so schlimm, die Anzahl der Links ist übersichtlich. Unter dem Punkt Einnahme findet man ganz, ganz unten auf der Seite einen Link auf den obligatorischen Beipackzettel. Und hier, endlich hier, kann man mal schauen, was denn in Meditonsin drin ist. Vorweg eine gute Nachricht: Schon mal keine Globuli, diese merkwürdigen Zuckerkügelchen.
Diese Packungsbeilage enthält als Punkt zwei den guten Rat, dass der Nutzer, bessern sich die Symptome nach drei Tagen nicht - nein, nicht die Dosierung erhöhen soll, sondern zum Arzt gehen soll. Also, das finde ich nett von denen. Macht nicht jeder Vertreiber von homöopathischen Produkten.
Etwas höher finden wir übrigens die Zusammensetzung. In homöopathischer Dosierung. Hrm.

So, hierfür brauchen wir etwas mehr Platz. Angegeben sind nur lateinische Namen, zu denen die deutsche Wikipedia nur einmal was zu sagen hat, dazu aber später mehr. Ja, auf die Wikipedia verlinke ich wieder. Die tut mir nichts.

Erster Wirkstoff: Aconitinum D5. D5 bedeutet nach der gängigen Dosierungsmethode der Homöopathie, dass auf einen Tropfen Wirkstoff etwa einhunderttausend Tropfen Wasser kommen. Wikipedia schätzt D4 als halben Liter ein. D5 ist demnach das Zehnfache: Fünf Liter. Aber wir wissen ja, die Homöopathen sagen, je dünner, desto wirksamer.
Was aber ist dieses Aconitinum, das mit einem Tropfen Wirkstoff auf fünf Liter Wasser verdünnt wird?
Zu Aconitinum findet man nur homöopathische Seiten. Zu Aconit aber sagt die Wikipedia,  Aconitsäure ist eine Dehydration (Reduzierung) von Citronensäure z.B. aus Blauem Eisenhut.
Also habe ich eine schlechte und eine gute Nachricht. Die schlechte ist: Stammt die Aconitsäure aus dem Eisenhut, ist sie hochgiftig. Jetzt aber die gute: Verdünnt auf fünf Liter Wasser ist ein Tropfen so gut wie unwirksam.
Zu denken gibt mir noch der Begriff Aconitinum, der wunderbar nach Latein und wissenschaftlich klingt, aber nur auf homöopathische Seiten führt. Das bringt mich auf den Schluss, dass Aconitinum entweder mit der Aconitsäure identisch sein muss, oder dass es sie gar nicht gibt. Sucht es euch aus, Homöopathen.

Zweiter Wirkstoff, und da sagt der Name schon alles: Atropinum Sulfuricum D5.
Auch Atropinum Sufuricum ergooglet nur homöopathische Seiten, die Wiki kennt sie nicht mal. Aber ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen. Atropin kenne ich noch aus der Bundeswehrzeit als Notfallmittel bei Vergiftung durch chemische Kampfstoffe. Es ist ein Derivat aus der Tollkirsche, ein giftiges Tropan-Alkaloid (was das bedeutet). Das schwungvoll gestaltete Sulfuricum deutet auf Schwefel hin, was ja durchaus in Medikamenten zu finden ist und zu den überlebensnotwendigen Spurenelementen gehört. Also entweder haben wir hier wieder ein Mittel, das es nur in der Homöopathie gibt, oder wir habe eine Mischung aus Atropin und Schwefel, das aber, wie schön, erneut in D5 dosiert ist. Also etwa ein Tropfen Substanz auf fünf Liter Wasser. und wir reden hier glücklicherweise von Pipettentropfen.
An dieser Stelle möchte ich sagen, dass wir uns durchaus noch im wirksamen Bereich befinden. D5 gilt als Verdünnungsform, bei der noch Wirkstoff in der Endlösung zu finden ist.
Andererseits bin ich froh über diese doch sehr starke Verdünnung (und Verwässerung des Atropins mit Schwefel), weil es sich bei beiden, sowohl dem Aconit als auch dem Atropin, nicht gerade um ungefährliche Stoffe handelt. Also, ich bin kein Chemiker und kein Laborant, aber die Verdünnungen bewegen sich meines Erachtens nach an der Schwelle der Unwirksamkeit.

Kommen wir zum letzten angegebenen Wirkstoff. Der letzte Wirkstoff, diesmal in D8, also noch drei Stufen höher verdünnt (fünf Kubikmeter Wasser für einen Tropfen Lösung. Und das sauge ich mir nicht aus den Fingern.): Mercurius Cyanatus.
Lasst das mal auf der Zunge zergehen: Mercurius Cyanatus. Jeder, der sich ein wenig für Latein interessiert, weiß natürlich, dass es sich bei Mercurius um Mercur handelt, sprich: Quecksilber! Und Cyanatus, oder auch Cyan oder Cyanid, ist die gute alte Blausäure. Wir haben es hier mit einer chemischen Verbindung zu tun, dem Quecksilber (II)-Cyanid. Und das ist hochgiftig. Das war übrigens die schlechte Nachricht. Jetzt die gute: In einer Dosierung auf  fünf Kubikmeter Wasser ist dieses Zeug so gut verdünnt, dass es garantiert KEINE Wirkung mehr hat.

Also, was haben wir hier? Einmal Aconitsäure, die zu Krämpfen, Herzstörungen und Kreislaufstörungen führen kann.
Dann das Atropin-Schwefel-Gemisch. Zwar kann ich einsehen, das eine Erweiterung der Bronchien sinnvoll sein kann. Aber warum nimmt man dafür eine Beschleunigung der Herzfrequenz, verminderte Schweißbildung (eigentlich ist Schwitzen sehr gut bei Erkältungen) und u.a. Verminderung der Sehfähigkeit in Kauf?
Der letzte Punkt, der Knaller in der Geschichte, das Quecksilber-Blausäure-Gemisch: Wir wissen alle (vor allem die, die meine Geschichte Belongo lesen), dass Blausäure verhindert, dass die Körperzellen den Blutsauerstoff aufnehmen können. Hochgradige Blausäurevergiftungen äußern sich dann auch in blauer Haut, also stark mit Sauerstoff gesättigtem Blut in den Gefäßen, das keine Abnehmer findet. Unbehandelt ist das tödlich.
Quecksilber (Schwermetall) ist genau das Zeug, von dem Impfgegner der Pharmaindustrie immer vorwerfen, sie würden es in die Impfstoffe packen.
Zu Recht, denn würden sie es tun, würden sie riskieren, dass ihre Kunden an schwerwiegenden Krankheiten wie Lähmungen und Depressionen erkranken, sogar ins Koma fallen können, wie beim Minamata-Vorfall. Zum Glück sind Hersteller von Meditonsin aber so nett, es so stark zu verdünnen, dass eine Vergiftung nicht im Entferntesten möglich ist. Allerdings auch jede positive Wirkung.

Fazit: Ich finde es bedenklich, dass Meditonsin, das immerhin laut Beipackzettel sechs Prozent Alkohol enthält, für Babies ab dem siebten Monat empfohlen wird. Nicht, dass ich wüsste, das ein Tropfen Wasser mit sechsprozentigem Alkohol einem Baby schaden könnte. Es ist einfach nur ein Bauchgefühl, ein Unwohlsein. Alkohol gehört einfach nicht in Babies und Kleinkinder. Finde ich. Ich lasse mich da gerne vom Gegenteil überzeugen. Aber das wird schwierig, weil das eine emotionale Sache ist.
Ich finde es auch sehr bedenklich, dass das Atropin-Schwefelgemisch und die Aconitsäure in D5 gemischt sind. So haben sie theoretisch noch eine gewisse Wirkung. Aber wo ist bitte bei diesen Wirkungs-Symptomen die Wirksamkeit gegen eine Erkältung? Außer der Erweiterung der Lungenbläschen durch das Atropin sehe ich nur negative Auswirkungen. Aber zum Glück ist die Dosierung so gering, das ich auch getrost annehmen kann, dass beide Bestandteile eigentlich gar keine Wirkung haben.

Und zuguterletzt noch mal in die Runde geworfen: Wenn jeder verdammte Patient von seinem verdammten Homöopathen individuell eingestellt werden muss, damit er auch das verdammt noch mal richtige homöopathische Medikament bekommt, warum empfiehlt sich Meditonsin dann in Bausch und Bogen für jeden von sieben Monaten bis Open End? Ist das nicht der ganzen homöopathischen Branche gegenüber unfair? Oder muss es nicht eingestellt werden, nicht individuell beurteilt werden, nicht in die gesamtkörperliche Behandlung einfließen? Warum nicht?
Also, die beiden D5-Dosierungen können wirken. Eventuell. Vielleicht. Besser, sie tun es nicht.
Was bleibt, wenn die D5-Dosierungen von Aconitsäure und Atropin-Schwefel genauso wenig wirken wie das D8-Quecksilbercyanid?
Dann ist der einzige Wirkstoff die sechsprozentige Alkohollösung. Und echt, Leute, dafür reicht doch ein Bier. ^^°
Ich glaube, ich rede noch mal mit dem Freund meiner Schwester...

Freitag, 9. November 2012

Zweitausend Aufrufe auf Belongo

Ja, wer hätte das gedacht. Auch meine fiktive Geschichte um eine fiktive Diamantenmine in einem fiktiven Afrika hat nun die zweitausend Aufrufe überwunden. Außerdem habt Belongo  siebenundsiebzig Reviews zu verzeichnen. Die beiden neuen von Dir, Stinkstiefel, zähle ich mal nicht dazu, denn die kamen erst danach. ^^
Damit zählt Belongo nicht nur zu meinen meistgeklicktesten Geschichten auf Fanfiktion.de,
sondern sie ist auch die mit den zweitmeisten Reviews. Im Anbetracht der Tatsache, dass sie im Gegensatz zu den Konoha Side Stories nur dreiundzwanzig Kapitel ihr eigen nennt - noch - ist sie für diese meine erfolgreichste Geschichte ein harter Konkurrent. Wie sähe die Welt wohl aus, wenn ich hier schon dreißig oder gar vierzig Kapitel geschrieben hätte? Na, wir werden sehen, wie sie sich entwickelt, und ob ich noch genügend Einfälle haben werde. ^^

Wie immer gilt natürlich: Vielen Dank für die vielen Klicks und Reviews, liebe Leser, und gerne mehr von beiden.

Und, weil es mittlerweile obligatorisch ist, am linken Rand meines Blogs findet Ihr wie immer die Links zu meinen Kaufbüchern in gedruckter und eBook-Form.

Bleibt mir treu und lest mich weiterhin.

Donnerstag, 8. November 2012

60.000 Aufrufe anf Fanfiktion.de

So, Ihr habt es geschafft, meine lieben Leser. Meine Geschichten und Gedichte auf Fanfiktion.de haben soeben die 60.000 überschritten. Und wieder einmal habe ich von 59.990 bis zur 60.000 zwei Stunden warten müssen, bis es endlich soweit war. So als würdet Ihr, meine Leser, meinen Count sehen können und wolltet es absichtlich spannend machen. ^^
Das macht, vom 30.10. an gerechnet, nicht ganz neun Tage für diesen Tausender, was mich natürlich stolz macht. In diese neun Tage fallen übrigens fünfzehn Reviews, was den Counter auf 845 hochtreibt. Vergesst nicht, wenn der Counter 1000 anzeigt, verlose ich eventuell wieder was. Natürlich mache ich das auch bei 100.000 Aufrufen auf Fanfiktion.de, aber realistischerweise gehe ich davon aus, dass die Reviews eher den Rekord verzeichnen werden. Also kommentiert schön fleißig. ^^
Okay, okay, ich hänge mit der Erfüllung des Krimis nach, sorry, betty, aber immerhin habe ich nicht nur die anderen beiden Wünsche erfüllt, ich habe auch schon für Equus Carnifex die versprochenen achtzigtausend Anschläge geliefert, was bedeutet, das ich diesmal etwas umsichtiger mit meinen nichtmateriellen Geschenken sein werde, sprich schneller erfüllbar. ^^
Und ja, mein NaNoWriMo-Beitrag Thranalis Weg, der von einer antiken Gottheit handelt, die sich zweihundert Jahre in unserer Zukunft bewähren muss, hält mich da auch etwas auf. Von den anderen Projekten ganz zu schweigen. Und ein Roman für meinen Science Fiction Club Black Hole Galaxie muss auch noch fertig werden... Na ja, wenn mir eine Sache langweilig wird, habe ich zumindest genügend Abwechslung. ^^V

Und Ihr wisst ja, wenn ich spitze Klammern benutze, fügt Blogspot seit neuestem so verrückte Steuerzeichen ein. Deshalb muss es so gehen: Auf der linken Seite seht Ihr die Links zu meinen Büchern, die Ihr als gedruckes Buch oder eBook kaufen könnt. ^^

Bleibt mir treu und lest mich weiterhin.

Mittwoch, 7. November 2012

Forward - Obama bleibt Mr. President

Hm. Ich frage mich, warum sollte ein deutscher Blogger sein Maul aufreißen, um die US-Wahl zu kommentieren? Einmal ganz davon abgesehen, dass es in Deutschland immer noch US-Militärbasen wie Ramstein gibt, dass sich die US-Wirtschaft mit Vehikeln wie der Atlantikbrücke bemüht, junge zukünftige Politiker und Wirtschaftsmanager an den American Way heranzuführen, oder dass wir von Dubia Bush nach Afghanistan gelockt wurden?
Davon abgesehen... Welchen Einfluss haben die USA auf Deutschland?
Wie man am Negativbeispiel des letzten republikanischen Präsidenten George W. Bush sehen kann (bei dem man sich unwillkürlich fragte, ob man in den USA nur weiß, männlich und unverschämt reich sein muss, um sich die Präsidentschaft zu kaufen), hat es immer Auswirkungen auf Deutschland, wer das Weiße Haus regiert, während es bei Russland immer relativ klar ist, wer dort Präsident sein wird; und wobei es in China auch egal ist, da sich die KPC-Politik nur sehr langsam ändert, egal, wer das Land anführt. Es ist durchaus zu vergleichen mit Frankreich, dessen Politik als unser wichtigster Nachbar auch Einfluss auf uns hat, wie auch wir Einfluss auf Frankreich haben. Nicht ganz soviel wie Muberkel gerne hätte, aber Interaktion bedeutet nun mal Einfluss.
Und der US-Präsident hat nun mal Einfluss auf Deutschland, vollkommen davon abgesehen, dass amerikanische Kriegsschiffe die Weltmeere befahren, G.I.'s in Deutschland stationiert sind und der Neoliberalismus versucht, vom anderen Kontinent auch bei uns Fuß zu fassen und die Phrase, der Markt würde alles regieren, bei uns zu etablieren. (An dieser Stelle mal ganz klar an die neoliberalen Spinner: Entweder, der Markt reguliert ALLES, dann muss man eine Bank, die versagt, aus eigener Verschuldung, oder durch den Druck anderer Banken, auch PLEITE gehen lassen, anstatt sie mit Subventionen aufzupäppeln, wie Ihr gefordert habt. Das deutsche Bankennetz, das nicht zuletzt breitflächig durch die vielgescholtenen, aber stets stabilen Volks-, und Raiffeisenbanken und Sparkassen bodenständig gehalten und immer stabilisiert wird, ist ein anderes als das der Amerikaner. Und unsere Banker zocken auch nicht soviel.)
Mitt Romney ist, nicht zuletzt wegen seinem Geschäftsgebaren, eindeutig den Neoliberalen zuzuordnen, während Barack Obama der festen Meinung ist, dass Superreiche ruhig solidarisch mit dem Ärmsten der Armen sein könnten. Die Durchsetzung der Gesundheitsreform zeigt ganz klar die Unterschiede zwischen Beinahe-Präsident Romney und Noch-und-wieder-Präsident Barack Obama. Der eine spricht das Thema kurz an und lässt es fallen. Der andere zieht es durch. Tacheless.

Also, da haben wir ihn also wieder, jenen Mann, der so oft fälschlicherweise als erster schwarzer Präsident der USA bezeichnet wird, obwohl er zur Hälfte weiß ist. Ich weiß nicht, ob hier aufgesetzt nicht rassistisch über ihn gesprochen werden soll, oder ob sich einige Medien Vorteile davon versprochen haben, ihn der "falschen" ethnischen Gruppe zuzuordnen. Tja, wer weiß? Auf jeden Fall hat es nicht funktioniert, und Barry hat die große Mehrheit der Wahlmänner für sich gewonnen. Seine Wahl in die zweite Amtszeit ist nur noch Formsache.
Was bedeutet das für uns?
Nun, Barry hat eindeutig mehr Interesse an Außenpolitik als seine republikanischen Pendants. Auch war und ist er sehr darauf bedacht, das politische Porzellan zu kitten, das die republikanische Bretzel-Allergiker-Marionette, die vor ihm im Weißen Haus saß, zerschlagen hat, zum Beispiel mit der Prägung des Spruchs, Frankreich und Deutschland wären das "alte Europa". Wir können zu Recht hoffen, dass das Klima zwischen Deutschland und den USA, ja zwischen der EU und den USA freundlich bleiben und von Interaktion und Kommunikation geprägt sein wird. Und natürlich von US-Wirtschaftsspionage. Aber das nur am Rande.
Barry wird sich weiterhin für eine Umverteilung von "oben" nach "unten" stark machen, die vielleicht gegen den American Dream verstößt, aber in einer Welt, in der sich das "One Percent" so vehement von den anderen neunundneunzig Prozent der Bürger abgesetzt hat, dringend nötig ist. Bei vielen Superreichen wie dem Microsoft-Gründer Bill Gates, der Teil einer karitativen Gruppe ist, die die Hälfte ihrer Vermögen abgeben wollen (man sagt von ihm auch, sein Vermögen gehe nach seinem Tod an einer Stiftung, und seine Kinder würden nur je eine Million Dollar erhalten), um karitative Projekte zu unterstützen. Hätte Obama das aus der Trickkiste geholt - was im Übrigen in Deutschland auch dringend nötig wäre, solange viel Geld wie ein Turbo noch viel mehr Geld produziert - würde ihn das noch mehr zum Sozialisten abstempeln. Aber das Land der unbegrenzten Möglichkeiten wäre wieder ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten, und die Superreichen wären nicht wirklich ärmer, aber wieder näher am Volk, so wie Bill Gates es versucht. Allein seine Schenkung der Kladde Leonardo da Vincis an ein Museum ist da ein Zeichen, welche Verantwortung Reiche eigentlich haben und die sie wahrnehmen sollten. Ich weiß, der Islam passt hier jetzt nicht so gut rein, aber er gibt ein gutes Beispiel ab. In seiner Glaubenslehre verpflichtet er nämlich jene, die viel haben, für jene zu sorgen, die wenig oder nichts haben. Ja, das haben wir auch im Christentum. Nennt sich Nächstenliebe. Passiert nur leider nicht so häufig bei superreichen Christen. Oder hat da mal jemand was von Superreichen Christen, die ihr Vermögen spenden, durch die Zeitungen, durchs Fernsehen oder wenigstens durchs Web gehen sehen? Aber auch genug von sozialistischen Träumereien.
Barry ist es ja sogar gelungen, die marode Autoindustrie wieder auf die Füße zu stellen, und das mitten in der Krise, die er frisch von seinem Vorgänger geerbt hatte, und die ihm immer wieder vorgeworfen worden war. Was wiederum gut für Opel und gut für Deutschland ist.
Klar wäre es ausgleichende Gerechtigkeit gewesen, wenn die Republikaner den Dreck, den sie verursacht haben, auch selbst weggeräumt hätten, aber ihr Rezept dafür war damals Steuern auf Reiche abschaffen, und m.E. keine adäquate Lösung für das Problem.

Zwei Erfolge habe ich ja schon aufgezählt. Es kommen noch Dutzende hinzu, durch die ich mich jetzt nicht wühlen, und Beispiele der Auswirkungen auf uns, die ich nicht aufzählen will. Stattdessen möchte ich an dieser Stelle sagen: Diese Präsidentenwahl, auch wenn Obama mir sympathisch ist, war die Wahl zwischen zwei Übeln, und wir haben das kleinere bekommen. So sieht das aus, wenn wir ganz, ganz ehrlich sind. Warum ich das so sehe, werde ich erläutern. Und ja, auch das hat Einfluss auf uns.
Natürlich war uns allen klar, zumindestens den Vernünftigen unter uns, dass Barack Obama bei einem so verbissenem Gegner wie den Republikanern und den Fanatikern in ihren Reihen, den ultrakonservativen Tea Party-Typen, kaum den Fuß auf die Erde bekommen würde, weil ihm nicht der kleinste politische Erfolg gegönnt wurde, der dem Land genutzt hätte. Ja, sogar Hitler-Obama-Vergleiche kamen aus dieser politischen Ecke. Und man muss sich wirklich fragen, wieviel Mitschuld eine republikanische Tea-Party-Abgeordnete am Mordanschlag auf eine demokratische Abgeordnete hat, wenn sie deren Konterfei mit Fadenkreuz auf ihre Website stellt und mit unmissverständlichen Aufforderungen kommentiert.
Nein, Barry hatte durchaus kein gutes Klima, und dass er dennoch etwas reißen konnte, ist erstaunlich. Schon bei seinem Amtsantritt hatte er gesagt, dass vier Jahre voraussichtlich nicht reichen werden, um die USA wieder auf die Beine zu stellen. Dafür gebührt ihm Respekt. Aber...
1) Barack Obama ist der Präsident der USA. Und er macht für die USA Politik. Zwar wird das Leben für uns mit ihm leichter, was unsere Schnittpunkte mit seinem Land angeht, aber das Hemd ist näher als die Hose, vergesst das nie.
2) Barry hat nicht nur Osama Bin Laden getötet, der für die World Trade Center-Anschläge verantwortlich gemacht wurde (tatsächlich hat Barry ihn nur für die Anschläge auf zwei Kriegsschiffe verantwortlich gemacht), er hat in Pakistan auch mit harter Hand durchgegriffen und ließ und lässt das Grenzgebiet von Drohnen absuchen und beschießen, um Terroristen und Taliban-Führer zu eliminieren. Dabei gibt es zwangsläufig Kollateralschäden und unschuldige Opfer. Sicherlich hat er das nicht nur angeordnet, um Terroristen zu töten, sondern auch, um als Präsident zu gelten, der durchgreift. Barry, Du wirst nicht mehr wiedergewählt. Du musst nichts mehr beweisen. Regiere.
3) Guantanamo Bay. Mir war klar, dass eine Schließung unsicher bis unmöglich ist. Auch wenn mittlerweile viele Insassen freigelassen wurden (die jetzt wahrscheinlich wie der Deutsche al Masri, der bei der Folter einen Knacks fürs Leben bekam, traumatisiert sind), geschlossen oder wenigstens geräumt ist das Lager noch lange nicht. Auch weil eine Schließung bedeutet, ein paar hundert potentielle Terroristen auf die Welt loszulassen. Denn wer zehn Jahre oder mehr in Entwürdigung, Haft und Folter gelebt hat, wird spätestens hiernach ein Todfeind der USA.
Barry, scheiß auf die US-Meinung. Der damalige Präsident sah es für wichtig, mutmaßliche Terroristen auf illegalem Wege weltweit zu verhaften und nach Kuba zu verschleppen. Die USA tragen dafür die Verantwortung. Ende, Aus, Schluss. Also muss die USA auch die Verantwortung akzeptieren. Man kann nicht für die Terrorismusbekämpfung sein, in einer Demokratie leben und einem Menschen, von dem man nicht mal weiß, ob er ein Feind ist, nicht einmal den Prozess machen. Das ist nicht gerade ein gutes Aushängeschild für die "größte Demokratie der Welt".
4) Der Raketenschild gegen Russland. Nein, nennen wir es beim Namen. Machen wir es so wie Clint Eastwood bei seinem Auftritt mit dem leeren Stuhl. (Lacht nicht. Das ist eine Übung aus dem Theaterbereich und hat nichts mit Senilität zu tun.) Ich rede, und Du hörst zu. Ja, ein Anti-Raketenschild in Polen, der Slowakei und anderer Länder richtet sich niemals gegen den Iran, nur gegen Russland. Mir ist klar, warum Dubia Bushs Marionettenführer ihn angeordnet haben. Einerseits als Provokation gegen Putin, der den Köder natürlich bereitwillig geschluckt hat, andererseits als deftige Auftragsspritze an die eigene Rüstungsindustrie, denn Radaranlagen, Raketenstellungen und noch vieles mehr, vom Sold der stationierten Soldaten mal abgesehen, ist ein ganz fetter Milliardenauftrag an die Branche. Du tust gut daran, das Projekt einschlafen zu lassen, wenn tatsächlich noch irgendjemand behauptet, der Schild solle vor iranischen Raketen schützen...
5) Apropos Iran. Nicht nur, dass sich die USA einen dritten Krieg in der Region einfach nicht leisten können, auch wenn die Haltbarkeit der Raketen und der Munition mal wieder dem Verfallsdatum nahe kommt und dringend verballert gehört, ein Krieg gegen den Iran hilft nur Netanjahu, von innenpolitischen Problemen abzulenken (zum Beispiel warum die Lebenskosten für den israelischen Normalbürger in exorbitante Bereiche steigen, während kleine Bevölkerungsgruppen subventioniert, ausgehalten und über Gebühr gefördert werden, ja nicht mal zum Militär müssen - da kommt so ein Krieg als Ablenkung eigentlich genau richtig, nicht, Benji?), aber gewiss nicht gegen Atomraketen und dergleichen. Vergiss bitte nicht, wirtschaftliche Interessen hin oder her, ein Angreifer braucht stets die drei zu eins-Überlegenheit, will er erfolgreich sein. Und da wir hier vom bergigen, unwirtlichen Iran reden, machen wir besser vier zu eins draus, da die Verteidiger den Heimatbonus in unübersichtlichem Gelände haben. Krieg ist hier eine ganz dumme Idee, obwohl Konzessionsrechte für Erdöl und Erdgas für die eigene Wirtschaft winken; Russland hat schon mal in Georgien bewiesen, dass sich das Riesenland nicht mehr vorführen lässt, und China, beinahe ein Nachbar des Irans, wird sich sehr auf den Schlips getreten fühlen, wenn da was passiert. Mein Ratschlag: Sitz einen Iran-Krieg die nächsten vier Jahre aus, auch gerade weil es so aussieht, als würden die Sanktionen tatsächlich ziehen. Die ablaufenden Raketen in Syrien zu verballern ist übrigens auch eine dumme Idee. Zu viele zivile Opfer.

Nun, die obigen Worte könnten den Leser jetzt vermuten lassen, dass ich nicht so euphorisch über Barack Obama denke. Da täuscht man sich. Er hat mehr erreicht, als ich mir von ihm erhofft habe, und er hat einen vielversprechenden Weg der Verständigung aufgenommen. Die nächsten vier Jahre kann und wird er noch einiges leisten, was man heute noch nicht vermutet. Für die USA, für die Welt, für Deutschland im Speziellen. Auch gerade weil fast alle außenpolitischen Entscheidungen auch Einfluss auf Deutschland haben. Auch gerade weil viele innenpolitische Entscheidung wegen der großen Vernetzung unserer Wirtschaften Einfluss auf Deutschland haben.
Ich setze Hoffnung in diesen Mann und sein Team. Und ich bin durchaus euphorisch genug, um ein Fan zu sein.
Aber es gibt eben auch Schatten, und ich hoffe auch, dass er sich dieser Schattenseiten annehmen wird. Ja, darunter sind auch die rezessive US-Wirtschaft, die Arbeitslosenzahlen in den USA, aber auch das stetig größer werdende Outsourcing von Jobs nach Asien. Oder hat hier jemand ein iPad, das nicht in China gefertigt wurde?
Jetzt, wo die Tea Party-Schreihälse besser kleine Brötchen backen, hat er hoffentlich die Chance dazu, und bei den Midterm-Wahlen werden wir sehen, ob der Wähler seine Arbeit honoriert.
Lassen wir ihn machen, denke ich. Und hoffen wir, dass der erste schwarzweiße Präsident der USA auch in Zukunft so deutschfreundlich sein wird, wie er es bisher war.
Auf die nächsten vier Jahre, Mr. President.

Samstag, 3. November 2012

Eintausend Aufrufe auf Anime Evolution: Past

Juhuu. Jetzt darf auch die dritte Staffel von Anime Evolution  aus der Sammlung meiner Geschichten und Gedichte auf Fanfiktion.de den geheiligten Olymp der Geschichten über eintausend Aufrufe betreten. Und das lange, nachdem alle anderen Staffeln, sogar die aktuelle fünfte Staffel diese Hürde und teilweise schon die zweitausend überschritten haben.
Okay, kein Grund für Spekulationen oder für Kritik. Es liegt wohl schlicht und einfach daran, dass ich für Past damals nur acht Episoden geschrieben habe. Wenn man die anderen Staffel betrachtet, die minimal vierzehn Episoden haben und teilweise schon viel länger "on" sind als Past, sieht man ganz klar, warum sie so hinterher hängt. Einfach nicht genug Anklick-Masse. Dabei lohnt sich das Lesen, vor allem für Fans meiner Anime Evolution-Reihe, weil ich hier so richtig schön vom Leder reiße und über die Vergangenheit erzähle. Also, mir hat das Schreiben damals sehr viel Spaß gemacht. ^^
Und Euch das Lesen, sonst hätte Staffel drei nie die Eintausend überschritten. Weiter so, und auf die nächsten Tausend.

Bleibt mir treu und lest mich weiterhin.


Donnerstag, 1. November 2012

National Novel Writing Month 2012 - und los geht's!

Manche werden sich fragen, was der National Novel Writing Month ist. Manche werden sich fragen: Ace, das hast Du jetzt erst entdeckt?
Im Kurzen geht es darum, in nur einem Monat einen Roman im Rohentwurf zu schreiben und dafür die Zahl von fünfzigtausend Worten zu erreichen. Besser als ich erklären das die Wortdilettanten oder mein bester Freund Nerdlicht.
Der NaNoWriMo, das Twitter-Hashtag dafür ist #nano12, soll dazu dienen, alleine oder gemeinsam mit Freunden (die einem mit Rat, aber nicht unbedingt mit Tat zur Seite stehen) ein Manuskript in Romanstärke zumindest mal fertig zu kriegen. Was immer man damit macht, ist eine andere Geschichte. Aber wenn man das monströse Gebilde namens Roman erst einmal errichtet hat, dann ist die Innendekoration nicht mehr ganz so unüberwindlich. Das ist der Gedanke, der dahinter steckt. Statt eines Manuskripts, das auf ewig unfertig in der Schublade oder auf dem PC verstaubt, endlich mal abschließen zu können. Soll angeblich gut fürs Selbstvertrauen sein. ^^

Manche, die mich kennen, werden jetzt fragen: Schön und gut, aber was machst Du mit den restlichen drei Wochen, Ace?
Nun, ich bin mir nicht so sicher, ob ich wirklich so fix fertig bin. Zwar verkünden die Schreibdilettanten in ihrem Podcast, dass das tatsächlich nur 1667 Wörter pro Tag bedeutet, aber die wollen auch erstmal geschrieben sein. Und ich habe Scheißviele aktuelle Projekte, die ich nicht vernachlässigen will... ^^°°°
Aber aus Disziplingründen und weil Nerdlicht mich erpresst hat (#wirbringendiebandwiederzusammen), bin ich nunmal dabei.

Okay, hier geht es zu meiner Seite auf NaNoWriMo. Wer sich über meine englischen Übersetzungen wundert: Ja, ich weiß, dass ich da einige Fehler gemacht habe. ^^°
Wer nicht ins kalte Wasser springen will: Ich schreibe einen Roman über eine antike Gottheit, die in eine Zeit zweihundert Jahre in unserer Zukunft verschlagen wird, und mit Laserwaffen und Schutzschirmen zurecht kommen muss. Ja, das sollen jetzt tatsächlich bis zum 30.11.2012 fünfzigtausend Wörter geben. Und ich habe jetzt schon keine Lust mehr. -.-°
Und nein, ich schreibe ausschließlich deutsch.
Na, mal sehen, wie ich mit dem Druck umgehen kann. Wer Lust und Zeit hat, kann mich bei meinen Updates begleiten. Natürlich veröffentliche ich diese auch auf Fanfiktion.de, und verfolge meine aktuellen Projekte wie Konoha Side Stories, Rätsel der Galaxien 32, Equus Carnifex, Belongo, Anime Evolution: Krieg und Mein Gott, meine Göttin weiter.
...Ja, ich bin augenscheinlich verrückt. ^^°°°°

Bleibt mir treu und lest mich weiterhin.
Und nicht vergessen: Links von diesem Blogeintrag gibt es noch mehr von mir zu lesen. ^^

Edit: Nerdlichts Spöttereien, ob ich bereits am Ersten oder erst heute fertigwerde, ist gar nicht mal soweit hergeholt. Habe gerade fast vierzehntausend Wörter erreicht. Von fünfzigtausend, wohlgemerkt, und das an Tag zwei. Mann, muss ich da einen Scheiß runtergeklimpert haben. Aber zügelloses Schreiben, das einfach nur darauf zieht, Masse zu machen, ist schon geil. ^^