So, hier findet Ihr meinen Leserbrief in der hiesigen Tageszeitung, in dem ich mich einerseits gegen das Anschreiben wehre, das für mich Erpressung versucht, und andererseits mit einem Teil des Leserbriefs von Prof.Dr. Rothe auseinandersetze, der sich vehement und m.E. teilweise auch verfälschend gegen Strohkraftwerk und Klärschlammtrocknungsanlage ausspricht.
Here we go:
Stellungnahme zum Anschreiben "Wahlprüfstein - Kommunalwahl 2011und dem offenen Brief der IG Saubere Luft in der LDZ vom heutigen Tag als betroffene Einzelperson
Als Bantelner Ratsherr und Kandidat für den Samtgemeinderat habe auch ich das Anschreiben erhalten. Im Gegensatz zum offenen Brief von Herrn Professor Dr. Oskar Rothe, der sachlich, aber uninformativ ist, hat mich das Anschreiben sehr betroffen gemacht.
Im letzten Absatz heißt es: "Ihre individuelle Antwort ist [...] für viele Bürger ein wichtiger Prüfstein bei der bevorstehenden Kommunalwahl, für die Sie kandidieren. Bitte gehen Sie davon aus, dass wir Anfrage und Antwort - auch eine Nichtantwort - über Zeitungen und unsere Internetpräsenz öffentlich machen. Klare Stellungnahmen zu Sachproblemen gehören zum demokratischen Prozess der Meinungsbildung der wählenden Bevölkerung."
Sie sehen mich sprachlos und entsetzt, wenn ich mir anschaue, wie unsachlich die Diskussion mittlerweile geworden ist, dass sich die IG Saubere Luft nicht einmal für den subtilen Hinweis zu Schade ist, dem Kandidaten relativ unverholen mit dem Verlust von Wählerstimmen zu drohen.
Dies betrifft mich als Bantelner nur rudimentär; selbst für den Samtgemeinderat ist diese Drohung für mich nicht relevant. Aber wenn ich mir vorstelle, wie sich betroffene ehrenamtliche Politiker in Gronau unter Druck gesetzt fühlen müssen, kann ich diesen Absatz nur verurteilen und die IG Saubere Luft auffordern, solche versteckten Erpressungsversuche fortan zu unterlassen, wenn sie weiterhin ernst genommen werden will.
Zum Leserbrief von Herrn Professor Dr. Rothe ist folgendes zu sagen: Bitte bleiben Sie doch bei Fakten, und versuchen Sie nicht, die Diskussion durch schwammige Begriffe aufzuweichen.
Sie schreiben "wenige hundert Meter entfernt vom Lehder Berg und der Sauren Maate" soll das Strohkraftwerk entstehen. Wer auch nur einmal am Westrand Gronaus stand und zur Bahnlinie geschaut hat, sollte wissen, dass dieses "wenige hundert Meter" von Ihnen äußerst großzügig ausgelegt wurde. Da Sie hierbei schon übertreiben, wie sachlich sind Ihre weiteren Punkte?
Sie schreiben: "Welche Sicherungsmaßnahmen halten Sie für nötig, um Unfällen, insbesondere Bränden [...] zu begegnen?"
In unserem gut regulierten Land suggerieren Sie tatsächlich, es gäbe keine Unfallverhütungsvorschriften, Brandschutzbestimmungen und keine Vorbereitung der örtlichen Feuerwehr im Brandfall?
Ich könnte weitere Beispiele zitieren, die mit schwammigen Worten aufwarten, aber keine Fakten liefern; so ein Verhalten, den eigenen Standpunkt mit Halbwahrheiten und Befürchtungen zu stützen, bin ich sonst nur von Kreationisten gewohnt.
Geben Sie Samtgemeindebürgermeister Rainer Mertens die Gelegenheit angemessen zu antworten und über Ihre Bedenken zu diskutieren, aber versuchen Sie nicht, Ängste zu schüren und Fakten zu vermeiden. Diese Herangehensweise ist nicht wissenschaftlich, Herr Professor Dr. Rothe.
Nachtrag am 27.08.: Mein Leserbrief hat Wirkung gezeigt.
Gleich zwei Personen, unter ihnen ein Dr., gehen hart mit mir ins Gericht und werfen mir Unsachlichkeit u.ä. vor, und vor allem, wie ich mit dem armen Prof. Dr. umgesprungen bin.
Gleichzeitig aber erschien ein Interview mit unserem Samtgemeindebürgermeister zum Thema, der viele der als Bedenken kaschierten Suggestivfragen ad acta legt, bzw. in die Zukunft verlegt.
Nun schrieb auch einer der Leserbriefautoren, er hätte von der Diskussion "die Nase voll".
Nun, da unser Samtgemeindedirektor die Sache beendet hat, und ich mich eigentlich nur noch persönlich verteidigen muss, werde ich wohl drauf verzichten, einen weiteren Leserbrief zu schreiben.
Stattdessen sehe ich das Ganze als positiv für mich: Ich bin bekannter geworden in der Samtgemeinde Gronau.
Und eventuell werde ich mal persönlich mit den Leuten reden...
Nachtrag am 28.08.: Erst heute bemerkte ich, dass in der Sonntagszeitung Kehrwieder auch ein Artikel war, der sich mit dem Rundschreiben befasst. Dieser geht mit der IG Saubere Luft hart ins Gericht und spricht unverholen von einer Drohung seitens der IG. Auch ich finde Erwähnung, wenn der Autor des Textes scheibt: "Einige Kommunalpoitiker verbaten sich derartigen Druck und empörten sich über den Ton des Schreibens und "schwammigen Halbwahrheiten"."
Nun, nicht einige, sondern ich, aber ansonsten bedanke ich mich für diese Sicht der Dinge, Kehrwieder am Sonntag.
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