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Sonntag, 29. April 2012

44.000 + 2222

Und wieder mal ist es passiert. Mit dreizehn Tagen etwas schneller als üblich, aber auch etwas langsamer als zu meiner besten Zeit. Wieder haben meine Geschichten auf Fanfiktion.de die Tausender-Marke durchbrochen und sind aktuell auf 44.030 Aufrufe geklettert.
Das macht mich ganz nostalgisch und erinnert mich an die Zeiten, als ich stolz 3.000 und 4.000 vermelden konnte. ^^
Wie ich schon oft schrieb, ist das nicht wirklich viel, denn auf Seiten wie Twobt.de und Battletech.info habe ich ähnlich viele Aufrufe, aber FF.de hat mir diese in einem kurzen Zeitraum beschert, und dies mit einem weit gefächerten Publikum. Ich möchte sogar sagen, das ich kaum einen meiner Leser dort vorher im Netz oder persönlich gekannt habe; alle erst über meine Geschichten kennen gelernt. Das halte ich in mehrerlei Hinsicht für ein tolles Votum für ein barrierefreies Internet.

Was ich an dieser Stelle noch vermelden möchte: Konoha Side Stories hat eine Schnapszahl geknackt. 2.222-mal wurde sie aufgerufen, Tendenz weiter steigend.

Und wenn ich schon mal dabei bin: Mein Originalwerk für den Kaiser, das Ihr über den Link dort <-----
links auf meinem Blog kaufen könnt, steht ebenfalls kurz vor der 3.000. Es ist also nicht so, als müsste ich Fanfiction schreiben, um bei meinen Lesern anzukommen.

Also, bleibt mir treu und lest mich weiterhin. ^^V

Mittwoch, 25. April 2012

3.000 Aufrufe

Also, das ist definitiv ein Novum. Dreitausend Aufrufe hat bisher keine meiner Geschichten auf Fanfiktion.de geknackt - bis heute. Vorgestern Abend habe ich ein Update zu meiner Fanfiction-Geschichte Schatten der Vergangenheit eingestellt, die im SailorMoon-Universum spielt, und heute hat sie nicht nur die Dreitausend durchbrochen, sondern steht bereits auf dreitausendundvierundzwanzig. Das sind in nicht ganz zwei Tagen über einhundert Aufrufe nur auf diese Geschichte.
Kehrseite der Medaille: Bisher kein Review zur Geschichte und/oder zum neuen Kapitel. Weder gutes noch schlechtes Feedback. :(
Wie dem auch sei, ich übe mich weiter in Geduld. Der nächste Tausender für alle meine Geschichten ist auch nicht mehr fern, und dazu später mehr.
Bleibt mir treu und lest mich weiterhin. ^^V

Dienstag, 24. April 2012

Diverses im April

Heute mal in aller Kürze durch die Themen gehüpft und kurz abgehandelt, denn alle Themen verdienen ihre Betrachtung.


Thema eins: Das Endlager Gorleben.
Tja, da taucht es wieder auf, das niedersächsische Schreckgespenst vom sicheren Endlager von einhunderttausend Jahre strahlendem Atommüll im ach so sicheren Salzstock, während die Schachtanlage Asse II unter Wassereinbruch leidet und die teilweise nicht erfassten Atommüllfässer verschiedener Strahlungsstärke längst zurück geholt werden sollen... Grund hierfür ist nach rund zweihunderttausend Jahren Stabilität der Region geologische und (da irre ich aber vielleicht) tektonische Bewegungen des Asse-Höhenzugs, der auf den Salzstock drückt und den Wassereinbruch verursacht.
Es gibt nur einen Vorteil für ein Endlager Gorleben, und das ist die hohe Wärmeleitfähigkeit des Salzes. Das war es aber auch schon, denn wer kann garantieren, dass es in Gorleben oder einem anderen Endlager nicht zu tektonischen Bewegungen kommt, und uns unser eigener Atommüll über das Grundwasser wieder auf die Füße tritt?
Wir brauchen weder Gorleben noch Asse noch sonst einen Salzstock oder Granitendlager. Wir brauchen auch keine Druckwasserreaktoren, die weiteren Atommüll produzieren. Wir brauchen Generation IV-Kraftwerke, die Atommüll als Treibstoff verbrennen, und deren Müll je nach Reaktortyp nur fünfzig bis dreihundert Jahre eher moderat strahlt.
Wird sich aber wohl nicht durchsetzen, solange die Wiederaufbereitung von Uranbrennstäben auch die "Ernte" von waffenfähigem Plutonium bedeutet. Man sollte meinen, es gäbe mittlerweile genügend Atomwaffen auf unserem Planeten.


Thema zwei: Ist der Islam Teil von Deutschland und unserer Kultur?
Ich möchte an dieser Stelle auf ein Youtube-Video verlinken, das mir zu diesem Thema einfällt. Es stammt aus der deutschen Fassung der Monty Python-Komödie "Das Leben des Brian" und umfasst die Was haben die Römer je für uns getan?-Szene.
Nach dem Video bitte ich weiter zu lesen.
Tatsächlich hat sich der katholische Schriftsteller Martin Moosbach in einem Interview eindeutig dagegen positioniert, indem er dem Islam jeden Einfluss auf Deutschland absprach.
Das ging schon ein wenig in die Richtung des Youtube-Videos. Leider kann ich nicht auf das Zitat verlinken, und auf religiöse christliche Seiten verlinken will ich nicht. Man folge dem Google-Link und entscheide selbst, wo man nachrecherchiert.
Ja, was hat der Islam schon für uns getan? Den Aquädukt gebaut, die Krankenversorgung, den Wein, oder sogar den Frieden gebracht? Sicherlich nicht. Hat Herr Moosbach also Recht?
Nun, das erfordert eine diffizile Betrachtungsweise und eine längere Erklärung, die man aber vorab zusammenfassen kann: Nein, er hat nicht Recht. Der gute Mann spinnt ein geschichtsignorantes Garn.

Wenn wir die Moslems in Deutschland, wenn wir den Islam in Deutschland mit der Kultur dieser Menschen gleich setzen, so wie es Herr Moosbach für das Christentum und Deutschland sieht - das Judentum nicht zu vergessen, das die letzten zweitausend Jahre in Europa immer wieder verfolgt wurde - dann müssen wir in der Geschichte ein wenig zurückgehen.
Dreihundertdreißig Jahre vor Christi Geburt eroberte der makedonische König Alexander der Dritte, der unter dem Beinamen der Große in die Geschichte einging, das Staatsgebiet des alten Angstgegners Persien. Von diesem Feldzug beflügelt gründete er etliche Städte mit seinem Namen in der Region und führte die griechische Schule auf seinem neuen Staatsgebiet ein. Weitere Feldzüge führten ihn nach Ägypten, über den Hindukusch, und schließlich sogar bis nach Indien. Er erschuf das größte Reich seiner Zeit, das seinen Tod aber nicht überdauerte und in die Diadochen zerfiel.
Jetzt kommt die Crux der Geschichte: Durch die Einrichtung griechischer Schulen in Persien, durch die Ausbildung junger Männer in griechischem Wissen stockte Alexander seine Legionen auf und konnte noch weiter vordringen... Oder anders ausgedrückt, das griechische Wissen wurde im Mittleren Osten weit verbreitet.
Der größte Verlust für das griechische Wissen war zweifellos der Brand der Bibliothek von Alexandria in Ägypten, der die Konzentration zehntausender Bücher in Asche verwandelte, einen unermesslichen Kulturschatz vernichtete, ein Archiv mit den vermutlichen Gesamtwerk der griechischen Kultur ein für allemal zerstörte.
Die politischen Nachfolger Alexanders, die Römer, bewahrten als ehemalige griechische Kolonie dieses Wissen auf. Leider waren die Zeiten nicht gut zu ihnen, und zuerst fiel das eigentliche Rom, Westrom in Italien, und darauf das zweite Rom Konstantinopel, das Ostrom. Damit endete nicht nur die Vorherrschaft der griechisch-römischen Kultur, die inzwischen entstandenen Nationalstaaten im Norden wurden von dieser Kultur abgeschnitten. Dies aber teilweise schon durch die Völkerwanderungen der Westgoten, Ostgoten, Sachsen, Hunnen und Dänen.
Es folgte eine lange Zeit des kulturellen, wissenschaftlichen und philosophischen Niedergangs der Welt... Der ganzen Welt? Natürlich nicht. Die Chinesen waren von dem Untergang nie betroffen, die Inder kochten weiterhin ihr Süppchen, und die Japaner hatten dort bereits eine zweitausendjährige Geschichte hinter sich. Es betraf nur das Gebilde, das sich heute Europa nennt. Das meiste griechische Wissen war verloren -  und zudem begann eine christliche Sekte damit, den Mittleren Osten, Jerusalem, Nordafrika und schließlich Südspanien unter ihre Kontrolle zu bringen. Ihr Name: Der Islam.

Der Vormarsch des Islam durch die Mauren über Spanien hinweg in Europa hinein endete in Frankreich 732 n. Chr. in der Schlacht von Tours und Poitiers mit dem Sieg der Franken.
Bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts wurden die Mauren zurückgedrängt, und schließlich ganz aus Europa vertrieben. Was sie hinterließen, war ihr Wissen über Mathematik, Kunst, Medizin, Architektur, Ackerbau und Viehzucht, Philosphie und dergleichen. Mit anderen Worten: Sie brachten die griechische Kultur zurück, die sie über eintausend Jahre nach Alexanders Tod bewahrt hatten, und die auch heute noch einen Grundstein UNSERER Kultur darstellt. Da die griechische Kultur diese arabisch-islamische Kultur so lange geprägt hatte, ist es also durchaus legitim, von islamischer Kultur zu sprechen. Denn die Kultur war nicht festgeschrieben und hat sich weiter entwickelt.
Auch ohne jetzt auf Bauwerke zu verlinken oder medizinische Beispiele hervor zu heben, die wir den Mauren und damit dem Islam verdanken, kann ich an einem ganz simplen Beispiel beweisen, dass Herr Moosmann absoluten Quatsch daher redet, und die islamische Kultur ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens ist. Ich rede wohlgemerkt nicht davon, das wir islamische Kultur betreiben.
Hier ist der Beweis: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9. Was haben wir hier? Richtig, wir haben arabische Zahlen.
Die sind insofern ein echtes Original, weil sie noch nicht einmal auf den griechischen Zahlen beruhen, sondern ihren Ursprung in Indien haben. Dabei rede ich nicht mal so sehr über das Dezimalsystem an sich. Ich rede von den Zahlen, die jeder von uns, der des Schreibens und Lesens mächtig ist, nahezu jeden Tag zu sehen bekommt.
Nun soll noch mal einer sagen, der Islam wäre in Deutschland nicht wiederzufinden oder gehöre nicht hierher. Fragmente anderer Kulturen können wir IMMER gebrauchen. Immerhin ist unsere Kultur, ist unsere Sprache eine lebendige, und lebendig bedeutet, dass sie neue Impulse aufnimmt, aber bewährte auch behält, so wie die arabischen Zahlen. Die sind ehrlich gesagt weit praktischer als die römischen Zahlen, finde ich.


Thema drei: Arr, klar Schiff zum Entern.
Massive Angriffe auf die Piraten. Ich muss beim Lesen von Zeitungen und Nachrichten im Web manchmal etwas heftig schlucken, wenn ich lesen muss, dass ein Journalist höhnisch-spöttisch den Landesparteitag der Piraten in NIedersachsen verfolgt und sich drüber lustig macht, das sich über dreißig Piraten berufen fühlen, die Wahlliste Niedersachsen anzuführen, anstatt sich über die basisdemokratische Form und Chance für jedermann, von allen anderen Piraten bestätigt zu werden, zu freuen.
Ich möchte das Gleiche mal in meiner eigenen Partei sehen, dass Kandidaten, die sich zumindest für geeignet halten, aufstehen und ihre Kandidatur verkünden. Mir selbst wurde von einem Genossen meines Vertrauens von einer Landtagskandidatur abgeraten, weil "die Partei erwartet, das man als Kandidat Geld mitbringt, um seinen Wahlkampf mitzufinanzieren", was ich für eine demokratische Partei wie die große alte Dame SPD schon sehr traurig finde. Nebenbei hätte ich dieses Geld auch gar nicht gehabt.
Da ist die Kandidatenkür der Piraten geradezu positiv zu benennen, auch wenn der Wahlgang um den ersten Platz und der weitere Wahlgang um alle weiteren Listenplätze bis weit nach Mitternacht dauerte.
Aber so funktioniert es eben auch. Und wenn der Journalist dann bedauert, das es wegen der langwierigen Kandidatenvorstellung und der ebenso langen Wahlen nicht mal zu Themendiskussionen gekommen ist, schüttele ich erst Recht mit dem Kopf. Vielleicht hätte ihn ein Blick ins Forum der Piraten erleuchtet. Vielleicht auch nicht. Augenscheinlich muss sich für ihn alles auf einem Parteitag abspielen, und nicht in den Neuen Medien, so auch die Themendiskussion.

Den Vogel abgeschossen hat aber Philip Rösler, der sympathische kleine Junge aus Niedersachsen, der gerade Vize-Kanzler ist - und zudem, korrigiert mich wenn ich irre - Zahnarzt.
Der hat auf dem FDP-Parteitag doch tatsächlich nicht nur die Piraten angefeindet (tatsächlich erzählte er von "einem Fotografen", dessen Bilder von den Piraten unentgeltlich und ohne Quellenangabe verwendet worden sein sollen - natürlich ohne konkret zu werden oder einen Namen zu nennen, aber nicht ohne den Mann, der vielleicht nur in der Phantasie von Röslers Ghostwriter existiert, als am Rande des Ruins zu schildern), sondern sogar mit der somalischen Seefahrtspiraterie verglichen, was ich persönlich für mehr als eine Frechheit halte.
Ich werde gerne mal zur nächsten Sitzung der Piraten in Sarstedt gehen und dort Ausschau nach schwer bewaffneten Piraten halten, die auf der Leine Frachtschiffe kapern und gegen Millionenlösegeld wieder freigeben - und von der internationalen Staatengemeinschaft bekämpft werden. Das ist natürlich nur heiße Luft, denn man kann die Forderung nach Open Source nicht mit einer abgefeuerten Maschinenpistole vergleichen. Genauso ist Klein-Philips Aussage zu verstehen. Als nichts als heiße Luft, als übelste Diffamierung. Man könnte sogar so weit gehen und ihm Hetze unterstellen. Oder vielmehr seinem Ghostwriter. Oder beiden.

Eines jedoch ist sicher: Der FDP geht es inhaltlich und wahltechnisch sehr, sehr schlecht, und sie spürt in ihrem Revier, der Verteidigung individueller Rechte und des Liberalismus den Atem der Piraten im Nacken. Klar, das sie sich dagegen wehrt, aber um sich zu schnappen wie ein verwundeter Hund zeigt nur, wie schlimm es um die FDP mittlerweile steht.
Nach den letzten Lobby-Geschenken durch die FDP muss ich aber auch sagen: Es ist in Ordnung, wenn sie als Partei aufhört zu existieren. Vermissen wird sie sowieso niemand. Und gebraucht wird sie auch nicht.
Ach, keine Sorge, die Piraten werden sich mit mehr Erfahrung schon profilieren.
Apropos profilieren: Warum fällt es den Medien leicht, die Piraten dafür anzugreifen, das sie sich nicht weit genug von ehemaligen Rechten in ihren Reihen distanzieren, aber den Anti-Ausländer-Wahlkampf eines Roland Koch (CDU) über den grünen Klee loben? Das wissen wohl nur die Redaktionen.

Nachtrag am  27.04.: Spelllord hat mir ein Video verlinkt, das ich Euch nicht vorenthalten will.
Anscheinend hat meine SPD nun auch den heißen Atem der Piraten im Nacken gespürt und ein Thesenblatt erarbeitet, das leider nicht auf den Argumenten der Piraten, wohl aber auf den Nebelkerzen der FDP beruht. Ehrlich, Genossen, das ist peinlich. ^^°°° Bitte zieht mich da nicht mit rein. ^^°°°°°°°

Samstag, 21. April 2012

Wenn man die eigene Zeitung nicht kennt.

Ich glaube es nicht. Nein, ich verstehe es nicht. Am 2. April habe ich einen Blogeintrag über einen Brief verfasst, den ich Johannes Bruggaier für seinen Internet-paranoiden Kommentar geschickt hatte.
Ich habe nie eine Antwort erhalten, aber das habe ich auch gar nicht erwartet.
Nun findet sich im überregionalen Teil der LDZ wieder ein Kommentar von Herrn Bruggaier, in dem er auf das aktuelle Youtube-GEMA-Urteil eingeht.
Hier wird es kurios. Ich tue mich ansonsten nicht sehr leicht damit, angreifende Worte zu schreiben, weil ich, wann immer ich das getan habe, entweder überreagiert, oder einen auf die Zwölf bekommen habe. Diesmal aber sei es mir verziehen, denn Herr Bruggaier ist nicht nur nicht in der Lage, auf Leserreaktionen zu antworten, er schwadroniert über Internetzensur und Pauschalkriminalisierung von Youtube-Nutzern. Und das aufs Gröbste.
Nachdem er eingestehen muss, dass Youtube doch nicht für die Inhalte der hochgeladenen Videos verantwortlich ist, aber mit einem hämischen Hinweis auf die vom Gericht festgestellte Kontrollpflicht Youtubes, geht es los mit seiner Meinung:
Von der "Verantwortbarkeit von Youtube" redet er, von den "Rechten der Künstler" und davon, das Kritiker (angeblich) argumentieren, "eine Kontrolle von Rechtsverstößen" würde heutzutage gar nicht mehr funktionieren.
Das ist insofern verwunderlich, steht doch in der gleichen Zeitung in der Rubrik "Menschen und Medien" unter dem Titel "Punktsieg für die GEMA" weit interessanteres. Nach dieser Lektüre fällt es schwer, Herrn Bruggaier bei seinem Kreuzzug gegen das Gratis-Internet zu folgen, verstandesgemäß meine ich.
Aus dem Artikel gehen einige Dinge klar hervor, die auch jeder Nutzer Youtubes nur zu gut kennt.
1) Die Rechtslage ist doch längst bedacht worden, weil die GEMA mit Youtube einen vorläufigen Vertrag abgeschlossen hatte. Nun geht es um die Neuformulierung des Vertrags.
2) Wieder einmal geht es um den Lizenzinhaber, nicht um die Künstler. Ein Journalist sollte wissen, dass es da einen Unterschied gibt.
3) Youtube und GEMA wollen nun einen neuen Vertrag aushandeln, was augenscheinlich darauf schließen lässt, dass Youtube auf Musikvideos nicht verzichten will, die z.B. geschützte Musik enthalten.
Also, es scheint doch zu gehen. Warum aber das polemische Zitat gesichtsloser Kritiker, die den Eindruck der "Gratis-Kultur" verstärken soll, weil "Kontrolle ohnehin nicht möglich ist"? Das weiß wohl nur Herr Bruggaier, oder derjenige, der ihn beauftragt hat, diesen Kommentar zu schreiben.

Nun wird es aber richtig verschwurbelt, wenn Herr Bruggaier von der Entlohnung geschädigter Künstler mittels des Almosens Flatter fabuliert, den die gesichtslosen Kritiker vorschlagen.
Einerseits drängt sich die Gewissheit auf, er kennt sein eigenes Blatt nicht, andererseits sieht er gar nicht den eklatanten Fehler bei der Geschichte: Flattr-Buttons für die Künstler sind wünschenswert und richtig, und selbst wenn ein Almosen dabei herauskommt, ist es doch ein Plus - außer natürlich, der "Künstler" war schlau genug, keinen Knebelvertrag zu unterschreiben und die Vertriebsrechte an einen Musikkonzern abzugeben, der mit dem geistigen Eigentum des Künstlers den Umsatz macht, während der Künstler selbst ganz andere Almosen erhält.
Aber ich will die Musikindustrie nicht schlecht machen. Sicher zahlen sie national wie international auch jungen, unbekannten Künstlern einen ansprechenden, gerechten und fairen Anteil am Vertrieb seiner Arbeit, und das Gerede von Knebelverträgen und Minimalbeteiligungen am Gewinn ist wirklich nur Gerede.
Noch einmal, um wieder ein wenig Sinn ins Thema zu kriegen: Ein Flattr-Button würde Geld für den Künstler bedeuten, so oder so. Jeder sollte sich einen einrichten. Ich habe auch einen für meinen Blog.
GEMA-Gebühren auf jedes Video, das geschützte Musik enthält, bedeutet aber nicht automatisch Geld für den Künstler, beim Flattr-Button schon. Es bedeutet automatisch Geld für den Rechte-Inhaber. Wie viel der dann an den Künstler weitergibt, ist entscheidend. Die Aussage: GEMA gleich Geld für Künstler ist schon mal irreführend. Geschriebenes Opium für die Massen, um von den Tatsachen abzulenken.

Schließlich und endlich redet Herr Bruggaier von der "steigenden Hemmschwelle" weil man in Zukunft "mehr kriminelle Energie" benötigt, um sich "Videos weiterhin runter zu laden".
"Auch Künstler brauchen Geld zum Leben", schreibt er dazu, "wer es ihnen vorenthält..." muss dann wohl die Musikindustrie sein, möchte ich sagen. Das ist in jedem Fall eine bessere Aussage als die, die danach folgt: "...kann für sich nicht mehr die Ahnungslosigkeit eines harmlosen Youtube-Besuchers in Anspruch nehmen."
Richtig schlimm wird es im nächsten Satz, und der Kommentar vollends zur Scharade: "Von heute an ist ihm bewusst gesetzwidriges Handeln zu unterstellen".
Hier verliert Herr Bruggaier die Übersicht, und das sogar total. Was bitte haben denn die Youtube-Nutzer hier plötzlich verloren? Es geht in dem Urteil NICHT um die Nutzer, es geht auch NICHT um die Downloader, und es wurde auch KEIN Urteil darüber gefällt, ob das Downloaden von Youtube-Videos eine Straftat ist oder nicht.  Nicht einmal ob das Hochladen eine Straftat ist.
Herr Bruggaier, lesen Sie wirklich Ihre eigene Zeitung nicht? In dem Urteil geht es um hochgeladene Videos, nicht um deren Download. Es geht auch nicht darum, wie Youtube mit den Rechten dieser Videos verfährt, und es geht auch nicht um "Gratis-Kultur" im Internet, oder darum, irgendjemanden zu kriminalisieren. Ihr Geschrei nach der Regulierung der Webkultur ist hier vollkommen fehl am Platz und hat auch nichts mit der Sache zu tun: Ihr Versuch, Youtube-Nutzer zu pauschalisieren und unter Generalverdacht zu stellen, ist hingegen nur noch peinlich.
Im Artikel "Punktsieg für die GEMA" geht es die ganze Zeit um zwölf Videos, die von der GEMA beanstandet wurden, weil sie Musik enthielten, die bei ihnen angemeldet ist. Fünf dieser Videos wurden daraufhin gelöscht, sieben müssen gelöscht werden. Dabei wies das Gericht auch darauf hin, dass sich Youtube nach einer Beschwerde keine anderthalb Monate Zeit lassen könne, bis es handelt. Es geht weder um die Rechte-Inhaber noch um Künstler, und die Möglichkeit Youtube-Videos herunter zu laden spielt nicht mal eine Rolle. Außer für Sie, natürlich.
Auch Ihr Angriff auf den durchschnittlichen Normalnutzer von Youtube wird zur lächerlichen Farce, wenn ich im Artikel lese, wie ich oben schon schrieb, das es einerseits bereits einen vorläufigen Vertrag zwischen beiden Firmen gab, und andererseits auch wieder geben soll. D.h. wenn es Youtube tatsächlich die eine oder andere Million aus ihren Werbe-Einnahmen wert ist, Videos mit geschützter Musik zu zeigen, soll mir das recht sein. Hier an dieser Stelle könnten Sie was für die von Ihnen so verehrten Künstler tun und sich vehement dafür einsetzen, dass das Geld sie auch erreicht. Können Sie aber nicht, und werden Sie auch nicht. Dürfen Sie wahrscheinlich auch gar nicht. Denn das Geld fließt ja zu den Rechte-Inhabern. Sind das immer die Künstler? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Ehrlich gesagt glaube ich es aber auch nicht.

So, genug von Herrn Bruggaier. Man sollte mit Internet-Laien nachsichtiger sein, als ich es war. Und man sollte jemandem, dem so offensichtlich aufgenötigt wurde, mit Kommentaren den Volkswillen in Richtung Zensur des Internets zu lenken, nicht allzu sehr maßregeln. Er kann ja nichts dafür, dass er Propaganda schreiben muss.
Sollte dies allerdings seine wahre Meinung sein, ist ihm nur zu raten, besser zu recherchieren. Notfalls in der eigenen Zeitung.
Für uns aber ergibt sich vielleicht etwas bei der ganzen Geschichte, etwas positives, man mag es kaum glauben.
Wer von Euch geht ab und an auf Youtube? Aha. Du auch? Und du? Ihr da hinten, Ihr? Ja? Schön.
Und was ist es, was einem am meisten auf den Keks geht? Die Werbung, die vor die Clips besonderer Videos und/oder Youtube-Partner vorgeschaltet wird? Nervt zwar, ist aber nicht wirklich schlimm.
Nein, es ist der Umstand, das man, wenn man in seine Favoriten geht, oder ein paar Empfehlungen anklickt, sehr oft die Meldung findet, dass der Content wegen GEMA-Unklarheiten gelöscht wurde.
Das fällt dann in Zukunft weg. Nicht auf Kosten der User, die es gewagt haben, ein Video mit GEMA-Inhalten zu machen und hoch zu laden, sondern auf Kosten von Youtube, das weiß, dass es zu einem nicht unerheblichen Teil auf diese Videos angewiesen ist. Sollten sich Youtube und GEMA also tatsächlich einigen, und diesmal sattelfest, dann würde das bedeuten, das ein erheblicher Anteil dieser gesperrten und gelöschten Videos wieder zu sehen wäre. Das wäre das Plus an der ganzen Geschichte.

Was dadurch nicht geklärt werden wird, das ist unser Hauptproblem als deutsche User: Wir gehen auf eine Empfehlung und kriegen die Mitteilung, dass der Content für unser Land nicht freigegeben wurde. Mist. Aber vielleicht lässt sich da ja auch mal irgendwas regeln, ohne das man einen Fake-Account anlegen muss, der über eine Umleitung simuliert, meine IP würde aus den USA stammen. Mal sehen, ob das Youtube auch ein paar Euro oder Dollar wert sein wird.

Donnerstag, 19. April 2012

Wann ist eine Partei eine Partei?

Kurz vor dem nächsten anstehenden Bundesparteitag der erschreckend erfolgreichen Piratenpartei ist die Häme in der Presse groß. Nichts wird unversucht gelassen, um aus der politisch korrekt angemeldeten und bereits in mehreren Landtagen vertretenen Partei ein Absurdikum zu machen, sie auf den Status einer Protestpartei zu reduzieren - ein "Makel", der sonst eher rechten Parteien wie DVU, Republikanern und NPD zugeschrieben wird.
Entsprechend lächerlich gemacht wird die Partei in kleinen, nicht besonders auffallenden, aber gut platzierten Artikeln, in denen über die verschiedenen Anträge diskutiert wird, die die "Protestpartei" auf ihrem Parteitag entscheiden wird - von der Bepflanzung deutscher Alleen mit Gummibäumen, um Unfälle abzumilden bis hin zum frei wählbaren Feiertag für Jedermann.
...sacken lassen.

Nun, die Piratenpartei ist tatsächlich aus einem Protest heraus entstanden, und es ist mittlerweile klar, das sie sich weder über hübsche Mädchen noch über ihr unvollständiges Parteiprogramm zertifiziert. Beides wird dennoch besonders hervor gehoben.
Die Piraten sind eine relativ junge demokratische Kraft - basisdemokratische Kraft, wohlgemerkt - und sie haben nach den ersten Erfolgen im Inland (nach der Wahl ins EU-Parlament) erheblich Zulauf erhalten. Seither stehen sie unter teils harscher Kritik... Wenn nicht gerade ein Schreiberling versucht, die Partei als Ganzes lächerlich zu machen.
Man kann es sich natürlich leicht machen und die Piraten auf Internet-Kompetenz reduzieren, ihnen vorwerfen, sie wollen alles haben und für nichts bezahlen, die Gratis-Unkultur im Netz unterstützen, und, und, und...
Oder man kann es ihnen nachsehen, dass sie viele junge Leute mit aktuell wenig politischer Erfahrung in ihren Reihen und als Kandidaten für politische Ämter haben. Wo soll die Erfahrung auch her kommen? Aber anstatt dies als Chance zu sehen, endlich mal keine mythischen Berufspolitiker, sondern Menschen wie Du und Ich in diese Ämter zu heben, wird es als Nachteil ausgelegt.
Ich könnte jetzt noch viel schreiben, die Negativa, die in den Medien kursieren, einzeln widerlegen, die Piraten vehement verteidigen. Aber ich denke, ich kann meinen Standpunkt wesentlich kürzer wesentlich deutlicher machen. Und ja, ich finde die Piraten gut, weil sie das haben, was den großen Parteien fehlt: Das Wissen und der Wille, sich mit den Neuen Technologien und der dadurch veränderten Gesellschaft auseinander zu setzen.

Was also macht eine demokratische Partei aus? Die Piraten werden über einiges an Unsinn abstimmen müssen, zum Beispiel die oben erwähnten Gummibäume, die Alles gratis-Theoreme und den frei wählbaren Feiertag. Disqualifiziert sie das bereits davon, als politischer Partner ernst genommen zu werden? Sind wir wirklich so dreist in Deutschland, und sprechen wir einer Partei, die gerade bei den jüngeren Generationen, die politisch eher nicht aktiv sind, ankommt, ihr Existenzrecht ab?
Ich denke, so wird ein Schuh draus. Die Piraten sind eine demokratische Partei, gerade weil sie sich mit allen Anträgen beschäftigen, und seien sie noch so unsinnig. Das ist wahre Demokratie. Anstatt dies hervor zu heben, und die Piraten dafür zu loben, das sie ihre Basisdemokratie mit Sprach-, und Stimmrecht für jedes einzelne Mitglied tatsächlich leben, wird ihnen dieses Verhalten von der Presse als Schwäche ausgelegt. Dabei ist es eine Stärke. Eine Stärke, die sie in den nächsten Jahren noch viel interessanter machen wird, nicht nur für die junge Generation.
Und ich denke, je mehr die Presse sie kaputt schreiben wird, desto interessanter wird sie für junge Leute - die ohnehin im Internet unterwegs sind und sich direkt bei den Piraten über ihre Seite zu Vorwürfen, Witzchen und Peinlichkeiten informieren werden. Die kleinliche, süffisante Presse aber wird in diesem Zusammenhang gerade von dieser Gruppe immer weniger ernst genommen werden.

Was mich wieder zu einem alten journalistischen Grundsatz bringt: Wenn Du eine Story machst, lass beide Seiten zu Wort kommen. Die eine Seite hier sind die teils lächerlichen Anträge für den Parteitag. Die andere Seite wäre der Vorstand gewesen, dem man hätte erlauben müssen, dazu Stellung zu nehmen, wenn man nicht die Erkenntnis abliefern will, gegen die Piraten eingestellt zu sein. Tja, Pech gehabt, deutsche Presselandschaft.


P.S.: Der Gummibaum ist übrigens ein Baum aus der Familie der Feigen und hat ähnliche Eigenschaften wie eine Birke, wenn man in ihn hinein fährt. Jeder mit ein klein wenig Verstand in einer Presseredaktion hätte spätestens hier gemerkt, das mit dem Antrag, bzw. der Information darüber etwas nicht stimmt. Ergo hätte der Wille der Piraten, sich damit tatsächlich zu beschäftigen Bewunderung verdient, nicht Häme.

Dienstag, 17. April 2012

43.000 Aufrufe

Es ist mal wieder soweit. Dreizehn Tage nach dem letzten derartigen Ereignis erklommen meine Geschichten auf Fanfiktion.de den nächsten Tausender. Heute morgen beim einloggen prangten mir 43.043 Aufrufe entgegen. Echt jetzt, kein Scheiß. So habe ich das tatsächlich gesehen. ^^
Dazu kommen 503 Reviews. Das macht in diesem Zeitraum dreizehn Reviews... Etwas mehr dürfen es ruhig sein, liebe Leser.

Also, bleibt mir treu und lest mich weiterhin. ^^

Montag, 16. April 2012

Koran to go - und der, dessen Name nicht mehr genannt werden sollte

Tja, nun isses passiert. Radikale Salafisten verteilen in deutschen Fußgängerzonen den Koran, und schon gibt es harsche Proteste. Gegen Missionierung, und so weiter. Und das, obwohl unser ehemaliger Bundespräsident, der Wulff, in einer Rede festgestellt hatte, das der Islam zu Deutschland gehört.
Kunststück, wenn man bedenkt, wie viele deutsche Bürger im liberalen Deutschland ihr Recht auf Religionsfreiheit ausüben, und als Religion den Islam betreiben.

Leute, kommt mal wieder runter. Lasst die Absichten der Salafisten ruhig radikal-missionarisch sein, aber was sie da verteilen, ist der Koran. Das ist sowas ähnliches wie die Bibel, nur das eben andere Anhänger unseres christlichen Gottes zu Wort kommen, wie ich hier schon festgestellt habe. Nebenbei habe ich auch schon erwähnt, dass die christliche Bibel und der jüdische Talmut bei ihnen als wichtige Bücher gelten.
Bevor man also in Panik verfallen sollte, weil die bösen Salafisten es wagen, gratis den Koran zu verteilen, was ja ganz schlimm ist, weil es Konvertiten geben könnte, sollte man eher ein Augenmerk darauf werfen, ob der Koran modifiziert wurde, um den radikalen Ansichten der Salafisten zu entsprechen. Dann könnte man ihnen vieles vorwerfen. Allein, den Koran umsonst zu verteilen ist nichts, worüber man sich aufregen sollte - oder dem man besondere Publicity in Form von Zeitungs-, und Fernsehmeldungen zugestehen sollte.
Zweiter Haken bei der Geschichte: Man kann den Salafisten vorwerfen was man will -  mittelalterliches Weltbild, Zwei Klassen-Gesellschaft für Frauen, Festhalten an der überholten Scharia, Missionierungsversuche, ja, auch eine gewisse Überheblichkeit gegenüber Christentum und Judentum. Allein, geklagt wird vor Gericht, und dort steht dann nach deutschem Recht auch eher nicht die ganze Glaubensgemeinschaft der Salafisten, sondern jeder einzelne Mensch, der sich strafbar gemacht hat.
Und, ehrlich gesagt, Leute, ist das auch gut so, und nicht anders. Pauschale Panik ist nicht erstrebenswert und hilft auch nicht in der Sache.
Liebe Zeitungen, bitte berichtet weiter über das Thema, wenn Salafismus in Deutschland verboten wird. Vorher sehe ich keine Veranlassung, ihnen so viel Gratis-Publicity zukommen zu lassen. Darüber hinaus, wer den Koran mitnimmt, muss nicht zwangsläufig missioniert sein.
Doch selbst das stellt kein wirkliches Problem dar, denn in Deutschland gilt die Freiheit der Religionswahl.


Zweiter Teil meines Blogs: Der, dessen Name nicht genannt werden sollte. Der, der sich durch ein unbeschreibbares Massaker berühmt machen wollte, als Kreuzritter und distinguierter Mensch gesehen werden wollte. Er, der meint, er müsse den Islam bekämpfen und dafür norwegische Kinder töten.
Er, dessen Name nicht genannt werden sollte, seine Strafe muss das kollektive Vergessen sein. Sein Name muss verschwinden und getilgt sein, und nicht im Zusammenhang mit der abscheulichen Tat je wieder erwähnt werden. Alles, was er getan hat, war für die Publicity, um seine Botschaft zu verkünden. Die größte Strafe für ihn ist es, für den Rest seines Lebens als nicht zurechnungsfähiger Psychot in der geschlossenen Psychiartrie zu landen.

Heute steht in meiner Zeitung, dass er nach dem ersten Gutachten, das ihn als geisteskrank auswies, nun im zweiten Gutachten als bei der Tat geistig gesund beschrieben wird. Darüber kann ich nur den Kopf schütteln. Wer Kinder christlichen Glaubens im zweistelligen Bereich erschießt, um den Islam aufzuhalten, wer sich mit Islam-Hetze (u.a. findet man da auch Texte vom Islamophoben Broyder wieder) zu legitimieren versucht, wer tatsächlich glaubt, für so eine Tat militärische Ehren und Anerkennung zu erlangen, ja, zu verdienen, der gehört für den Rest seines Lebens fortgesperrt.
Normalerweise plädiere ich dafür, Menschen eine zweite Chance im Leben zu geben, wenn sie bereit sind, sich diese zu erarbeiten. Aber in diesem speziellen Fall ist mehr als klar, dass der, dessen Name nie wieder ausgesprochen werden sollte, psychisch erheblich erkrankt, schizophren paranoid ist. Er muss zu seinem eigenen Schutz, und vor allem zum Schutz der Gesellschaft isoliert werden. Eine große Plattform, auf der er ähnlich kranke Menschen begeistern darf (die ihm auch schon Fanpost geschickt haben) wie einen öffentlichen Prozess durchzuziehen, hat vor allem für seine geistige Gesundheit, bzw. für die Vertiefung seiner geistigen Schäden und Defizite weitreichende Folgen. Er könnte sich tatsächlich bestätigt sehen, im Recht zu sein.
Nein, Herrschaften, das Beste, was wir für ihn tun können, ist, ihn in der Psychiartrie zu isolieren und alle drei Jahre nachzuschauen, ob er noch immer all den Unsinn glaubt, den er im Internet von Islamophoben gelesen und der ihn zu dieser Tat eines Wahnsinnigen geführt hat.
Bei der Schwere seiner Psychose ist allerdings abzusehen, dass er zu Lebzeiten nicht mehr geistig zurechnungsfähig sein, und das kein norwegisches Gericht seine Freilassung veranlassen wird.
Bei einer rechtskräftigen Verurteilung wegen Mordes sieht, wenn ich richtig informiert bin, das norwegische Gesetz fünfundzwanzig Jahre Haft, bei besonderer Schwere ohne Bewährung als Höchststrafe vor.
Nun stellt Euch mal vor, nach fünfundzwanzig Jahren darf dieser psychisch schwer kranke Mann vollkommen rechtskräftig aus dem Gefängnis spazieren, womöglich begrüßt von Idioten ebenfalls geistig kranken Menschen, die seinen Wahn teilen.
Nein, sage ich. Die beste Entscheidung in seinem Sinne muss es sein, seine paranoide Schizophrenie anzuerkennen und ihn zu seinem eigenen Wohl und dem der Gesellschaft zu isolieren.
Und: Nennt seinen Namen nicht, um Nachahmungstäter nicht zu ermutigen.

Freitag, 13. April 2012

Fünfhundert Reviews

Okay, ich gebe es zu, ich bin gerade zufrieden. Meine Geschichten, die ich auf Fanfiktion.de hochgeladen habe, verzeichneten heute den fünfhundertsten Review.
Die Ehre des fünhundertsten Review hatte die Userin bloodykiss, die viel Spaß an meiner Naruto-Fanfic Konoha Side Stories hat.

Was bleibt mir zu sagen? Auf die nächsten fünfhundert, und bleibt mir treu und lest mich weiter. ^^V

Mittwoch, 11. April 2012

BILD-Zeitung: Noch nie wurde so geschwurbelt und verdreht

Ich weiß, ich sollte es nicht tun, auf gar keinen Fall. Aber Mittwochs, wenn ich einkaufen gehe, fällt mein Blick beinahe wie ein Zwang auf die BLÖD und ihre Schlagzeile.
Heute, in prominenter Position, finden wir folgendes: Hartz IV - Noch nie wurde so viel geschummelt und getrickst

...sacken lassen.

Für uns, die wir keine BLÖD kaufen wollen, liefert BILD.de zum Glück den Artikel nach. Die Schlagzeile suggeriert hier, das es um 912.377 Fälle von aufgedecktem Sozialbetrug geht - die Meldung suggeriert sogar, dass es 912.377 Einzelpersonen seien. Wenn man weiter liest, erfährt man aber, das im letzten Jahr lediglich 912.377 sogenannte Sanktionen verhängt wurden, die von aufgedeckten Betrugsversuchen und Tricksereien bei Hartz IV nicht weiter entfernt sein können. Damit rudert BLÖD doch mächtig zurück, und aus der Meinungsbildenden Kopfschlagzeile (bei der ich sofort davon ausging, dass BLÖD auch abgelehnte Anträge mit eingerechnet haben musste, aber es wurde wesentlich schlimmer) wird nach der Filetierung der ganze große Quatsch, wie er nun mal in BLÖD steht, offenbart.
582.353 Fälle von ausgesprochenen Sanktionen wurden laut der Website verhängt, weil Termine nicht eingehalten wurden. Darunter fallen laut BLÖD auch Vorstellungstermine bei potentiellen Arbeitgebern, was die Möglichkeit für diese Sanktion doch sprunghaft in die Höhe schnellen lässt.
Eine lukrative Einsparung für die Hartz IV-Verwalter, denn im Schnitt wurden laut BLÖD Kürzungen von über 115,- Euro vorgenommen. Das sind fast sechzig Millionen Euro, die nicht ausgezahlt wurden.
Gut, mag jetzt der eine oder andere sagen, bleibt das Geld wenigstens in den Sozialkassen.
Schlecht, sage ich, denn die Menschen, die dieses Geld nicht kriegen, bei einem Hartz IV-Satz von 364,- Euro, haben ein Anrecht auf dieses Geld, weil sie zuvor gearbeitet und in die Sozialkasse eingezahlt haben. Davon abgesehen sind es über 115,- Euro, die sie weniger haben, die sie nicht wieder in die Wirtschaft zurückführen können. Oder anders ausgedrückt: Sechzig Millionen Euro sind letztes Jahr nicht in den Wirtschaftskreislauf zurückgewandert. Das ist schlecht. Für den Binnenmarkt. Für den Mittelstand. Für die Konjunktur. So wurden also auf dem Rücken sozialer Kürzungen wir alle geschwächt. Ich halte das für sehr kurzsichtig und dumm.

Es geht aber auch noch weiter im Artikel.
So sollen 147.135 Fällen Kürzungen ausgesprochen worden sein, weil gegen die Wiedereingliederungsmaßnahmen verstoßen wurde, z.B. die Anzahl der Bewerbungen wurde nicht eingehalten. Macht noch mal rund fünfzehn Millionen Euro, die den Hartz IV-Empfängern und damit der Wirtschaft vorenthalten wurden. Denn machen wir uns da nichts vor: Von 364,- Euro kann kein Haushalt in Deutschland Rücklagen bilden. Das Geld geht dementsprechend garantiert wieder in den Wirtschaftskreislauf ein, und nicht auf die Kayman-Inseln oder die Seychellen, wo es der deutschen Wirtschaft überhaupt nichts nutzt.
In 138.312 Fällen wurde die Geld-Keule geschwungen, weil eine Fortbildungsmaßnahme, eine Arbeit oder eine Ausbildung abgebrochen oder gar nicht erst angetreten wurde. Abgesehen vom freien Willen des einzelnen Menschen, was man tun will und was nicht, der hier abgeschafft wird, bringt es der Sozialkasse wieder rund vierzehn Millionen Euro Einsparungen auf Kosten der Hartz IV-Empfänger und der deutschen Binnenwirtschaft.
Wenn wir das mal kurz zusammenrechnen, dann kommen wir auf eingesparte knappe neunzig Millionen Euro. Knappe neunzig Millionen Euro, die nicht wieder in die Wirtschaft eingeflossen sind. Knappe neunzig Millionen Euro, die denen vorenthalten wurden, die sie brauchten und brauchen.
Jetzt höre ich die ersten schon wieder reden: Aber diese Sozialschmarotzer... Oder: Wenn sie doch aber gegen ihre Auflagen verstoßen haben... Oder auch sehr beliebt: Die hängen doch sowieso nur Zuhause ab, schauen fern und trinken Bier und lassen ihre Kinder verkommen, genauso wie man es auf RTL immer sehen kann...
...sacken lassen.

Ich möchte an dieser Stelle eines klar sagen: Die rund neunhunderttausend Fälle vom Anfang des Artikels treffen erstens schon mal keine rund neunhunderttausend Personen oder gar Haushalte. Hier haben wir automatisch auch Mehrfachstrafen, d.h. einzelne Personen wurden mehrfach belangt, was die Zahl, hm, keine Ahnung, vielleicht halbieren würde.
Davon einmal abgesehen sind die Hartz IV-Familien aus dem Fernsehen, die nur Bier trinken und ihre Kinder vernachlässigen, in Messie-Häusern leben und das mit zweihundert Hunden und Katzen... Richtig: Fernsehen. Das als repräsentativ für alle Menschen zu sehen, die Hartz IV kriegen, ist eine unglaubliche Dummheit von jedem, der das tatsächlich glaubt.
In der Realität sieht es so aus, dass jeder Mensch, der länger als ein Jahr arbeitslos ist, in Hartz IV rutscht, und dann mit 364,- Euro sein Leben bestreiten muss. Zwar gibt es Zuschüsse zu den Heizkosten, zur Miete, aber die 364,- Euro müssen für alles andere reichen. Darin ist alles enthalten: Von neuen Möbeln, dem Kino- beziehungsweise Theaterbesuch über das Bier für den sozialen Umgang in der Stammkneipe, Bekleidung und Telefon bis hin zur Busfahrkarte.

Stellt Euch mal vor, Ihr seid arbeitslos geworden und findet nicht sofort wieder einen Job. Dann kommt das große Hartz IV-Stigma. Man kann darauf verzichten, es zu beantragen, aber dann hat man gar nichts mehr und lebt von seinen Reserven. Das mag für einige möglich sein, aber sicher nicht für den Durchschnittsmenschen.
Dann sage ich: Willkommen. Ihr seid mit einem Schlag in der Gruppe deutscher Bürger gelandet, die von Zeitungen wie BLÖD und Sendern wie RTL am meisten gehasst und stigmatisiert werden. Ihr seid plötzlich bei den Leuten, die als Kindervernachlässigende, saufende, unsoziale Knallchargen charakterisiert werden.

Fazit: Natürlich habe ich mich von vorne herein darüber aufgeregt, als ich die Schlagzeile las. Mir war klar, das es keine neunhunderttausend Einzelpersonen geben konnte, die den Staat betrügen und bescheißen. Für die BLÖD war es eine folgerichtige Schlagzeile, es war das gute alte "Erst mal behaupten"-Spiel.
Wie sich dann herausstellte, ging es gar nicht um Strafen für versuchten Betrug, sondern um die Anzahl verhängter Sanktionen, also Geldkürzungen, und dies auch in über neunhunderttausend Fällen, nicht bei neunhunderttausend Personen, geschweige denn Haushalten.
Aus dem Lug und Betrug der Schlagzeile wurde ein soziales Problem. Denn so wie ich das sehe, sind die Behörden angehalten, möglichst viel Hartz IV zu sparen, und das tun sie dann auch. Mit jedem Jahr mehr, weil sie dazu lernen und besser darin werden, denen, die wenig und gar nichts haben, noch mehr vorzuenthalten.

Vom Hartz IV-Etat, der rund 49 Milliarden Euro umfasst, sind allerdings nur 24 Milliarden dazu bestimmt, an die Hartz IV-Empfänger ausgezahlt zu werden. Rund die Hälfte aber fließt zugunsten einer Branche, die es nur dank Hartz IV gibt.

Ich fasse zusammen. Hartz IV-Empfänger sind eher selten schuld an ihrem Schicksal. Jeder kann in seinem Leben auf Hartz IV angewiesen sein, und das Stigma bekommen, das Zeitungen wie BLÖD und Sender wie RTL fleißig betreiben. Hartz IV bedeutet dunkelsten sozialen Abstieg. Hartz IV bedeutet auch, das man Behauptungen aufstellen kann wie die BLÖD heute - anscheinend auch schlicht und einfach lügen, weil Hartz IV-Empfänger der Feind des Sozialstaats sind, und überhaupt allgemein unfähig.
Oft wird ja gesagt, es gibt so viel Hartz IV-Geld, das die Menschen keine Lust haben zu arbeiten.
Hm, rechnen wir doch mal fix aus, wie viel man bei einem Mindestlohn (Brutto) von 8,23 € in einem Monat mit Vierzig-Stunden-Woche verdienen würde. Wir gehen von zweiundzwanzig Tagen aus, sprich: 22 Tage X 8 Stunden X 8,23€ = 1448,-€, Brutto, wohlgemerkt.
Das macht laut der Seite vom Lohnsteuerhifeverein für einen Alleinstehenden ohne Kinder mit Steuerklasse I fast 1.043,- € Netto. Das ist für jeden, der in einem ordentlichen Lohnverhältnis steht, natürlich keine ansprechender Lohn. Aber es ist mehr als Hartz IV.

Der Witz bei der Geschichte ist allerdings: Dank der CDU haben wir nicht mal den Mindestlohn in Deutschland, und dank der viel zu niedrigen Hartz IV-Sätze wird plötzlich sogar ein Stundenlohn von sechs Euro in einem vollen Arbeitsmonat attraktiv. Allerdings, wenn die Menschen weniger verdienen, geben sie auch weniger aus, und das schadet wiederum der Wirtschaft.
Ist aber auch zu komisch, wenn man von der Lohn-Preis-Spirale spricht, die Preise aber anziehen, obwohl die Löhne sie gar nicht mehr jagen, aber das nur am Rande.
Betrogen, verarscht, klein geredet, belächelt und verflucht, und auch noch gezwungen, ausgebeutet zu werden um skrupellose Unternehmer reich zu machen, das ist Hartz IV in Deutschland.
Wer gewinnt hier? Derjenige, der das Kapital hat und skrupellos genug ist, seinen Angestellten nur sechs Euro oder weniger in der Stunde zu zahlen. Und all das auf dem Rücken von Hartz IV und jenen, die in dieses Stigma hinein gezwungen werden.
Es wird Zeit, das sich zwei Dinge in Deutschland ändern: Hartz IV und Dumping-Löhne. Ist nur beides nicht mit CDU/CSU und FDP zu machen.
Und wenn wir schon mal dabei sind: Liebe SPD, ich als treues Mitglied sage Euch, Ihr habt uns Hartz IV eingebrockt, also korrigiert dieses System, das sich als unglaublicher Fehler heraus gestellt hat, bitte wieder.


Edit am 13.04.: Gleich mal auf Bildblog zum selben Thema verlinken.

Sonntag, 8. April 2012

Unglaubliche 2000

Nämlich Klicks habe ich verzeichnet. Meine Fanfiction-Story im Naruto-Sektor, mit der ich das Drumherum der großen Naruto-Welt beleuchten wollte, hat tatsächlich zum zweiten Mal die Tausendergrenze geknackt. Dazu kommen alleine siebenundzwanzig Kommentare, nur hier auf der Seite.
Natürlich gebührt mir für die Konoha Side Stories nicht der alleinige Ruhm, wenn ich auf ein bestehendes Universum zurückgreife. Aber augenscheinlich kommt meine Geschichte um den Nachwuchs-Shinobi Mamoru Morikubo sehr gut an. ^^ Und das nicht nur auf Fanfiktion.de.

Daher: Bleibt mir treu und lest mich weiterhin.

Donnerstag, 5. April 2012

Ich habe das Grass-Gedicht gelesen...

Und ich ahne schon, was dem alten Mann, der "mit seiner letzten Tinte" schreibt, um die Ohren gehauen werden wird. Letztendlich aber ist es ihm egal. Warum auch nicht? Er ist alt, und was sollte die Welt ihm noch antun können? Den Literaturnobelpreis hat er schon, seine Werke verkaufen sich hervorragend, und er war schon immer für seine scharfe Zunge bekannt und nahm eher selten ein Blatt vor den Mund.
Wenn unser guter Günter Grass sich also entschließt, sein "langes Schweigen" zu brechen und Israels Regierung, die derzeit unter dem rechtskonservativen Netanjahu steht (der wiederum mit Hilfe der Erzkonservativen regiert), für ihre Iran- und Atomhaltung zu kritisieren, so steht ihm das zu. Wir haben in Deutschland Gesetze, die das Leugnen des Holocausts verbieten, die Strafe für Kritik an Israels Regierung ist aber "nur" der Vorwurf, Antisemit zu sein. Das kann sich Grass weitaus leichter leisten als ein Thilo Sarrazin, vor allem wenn Grass, selbst ehemaliges Mitglied der Waffen-SS, sich klar zur deutschen Schuld bekennt, was ich von Sarrazin noch nicht gehört habe. (Obwohl Sarrazin und Grass bald eine wichtige Erfahrung teilen werden: Aus dem Zusammenhang gerissen und falsch zitiert zu werden, damit ein möglichst unvorteilhaftes Bild entsteht.)

Wie gesagt, ich habe das Gedicht gelesen und meine eigene Meinung darüber gebildet. Peter Scholl-Latour selbst hat gesagt, dass Israel über ein Atomarsenal unbekannter Größer verfügt, dazu über die Technologie, seine Eier bis in den Iran zu schmeißen. Diese stille und mehr oder weniger heimliche Drohung gilt in erster Linie Israels Nachbarn als Abschreckung, und somit auch als Unsicherheit für die ganze Region. Die Frage drängt sich auf, ob es automatisch verwerflich ist, wenn die Nachbarstaaten auch nuklear aufrüsten. In Pakistan und Indien hat das zu einem mehr oder weniger stabilen Patt geführt. Mal sehen, wie lange das noch hält. Über das israelische Atomprogramm existieren so viele Gerüchte, sodass ich annehme, das etwas dran ist, dass die israelische Atombombe existiert.
Den Punkt hätten wir abgehakt.

Ja, ich habe es gelesen, seine Kritik an Ahmadinedschad, der von ihm offensichtlich als Maulheld bezeichnet wird, weil er große Sprüche klopft. Wir dürfen hierbei aber nicht vergessen, dass der gute Mann gerne und oft aus dem Zusammenhang gerissen wird, falsch zitiert wird, und dass der Iran nun schon seit 1998 "kurz vor dem Bau einer Atombombe" steht. Ihn als Maulhelden hinzustellen ist vielleicht ein bisschen hart. Ihn als Maulheld hingestellt zu sehen trifft es wahrscheinlich eher. Bisweilen glaube ich nicht, dass der Iran NICHT nach der Atombombe strebt. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, und ein nuklearer Schlagabtausch dürfte für den Iran nicht nur verbranntes Land, sondern auch den Unwillen der Nachbarn bedeuten, weil ein Schlag gegen Israel auch immer ein Schlag gegen die arabischen Nachbarn wäre. So dumm kann niemand in der Führungsriege des Irans sein. Auch nicht der "Maulheld".
Dass sich Grass über Israels Führung beschwert, die ein U-Boot deutscher Fertigung erhalten soll, welches in der Lage sein wird, ballistische Raketen abzufeuern - was den Einsatz von Atomwaffen direkt vor der Küste des Irans und damit einen kurzen, harten Schlag gegen seine Millionenhauptstadt Teheran befürchten lässt, hält nicht nur er für verwerflich. Die Mittel, einen Nuklearkrieg zu führen sind nichts, was man einem Staat im Mittleren Osten oder anderswo in der Welt in die Hand geben sollte. Warum? Es wäre ein Angriffskrieg, und gerade wir Deutschen sollten für das Thema Angriffskrieg sensibilisiert sein. Dieser Sensibilisierung verdanken wir über sechzig Jahre Frieden in unseren Grenzen. Und ein Angriffskrieg, zudem mit Atomwaffen, wäre mehr als eine Schweinerei. Es wäre das größte terroristische Verbrechen unserer Tage.
Auch den Präventivschlag gegen iranische Atomeinrichtungen sieht nicht nur Grass mit Besorgnis. Neben dem Bruch geltenden Völkerrechts bei einem solchen möglichen und oft geforderten Einsatz sehe ich hier eine große Paranoia auf israelischer Regierungsseite. Verantwortungsvolles Handeln sieht m.E. anders aus.

Ja, der Grass hat Recht. Man muss auch als Deutscher die israelische Regierung kritisieren können
und dürfen. Gerade unsere Vergangenheit als Tätervolk erfordert es, verlangt es, zwingt uns dazu, die israelische Regierung vor Entwicklungen ihrer Politik zu warnen, die auch nur ansatzweise den grausigen Erfahrungen ähneln, die viele Shoa-Überlebende in Deutschland machen mussten. Darunter zählen auch die horrenden zivilen Verluste der Palästinenser im letzten Gaaza-Krieg oder die gewaltsame Beendigung der Reise internationaler Hilfsflotten. Oder die Blockade Gazas, bei der für eine lange Zeit nicht einmal Grundnahrungsmittel importiert werden durften. Das sind alles keine Ruhmeshandlungen und können als Taten gegen die Zivilbevölkerungen im Gaza-Streifen angesehen werden.

Ja, der Grass hat Recht. Schweigen ist hier eine sehr dumme Lösung. Ist die israelische Regierung denn moralisch so hoch einzuschätzen, dass alle ihre Entscheidungen sakrosant sind? Oder verschanzt sie sich nur hinter dem Vorwurf, jegliche Kritik an zivilen Opfern unter den Palästinensern, Kritik gegen den Ausbau der Siedlungen im palästinensischen Gebiet unter Missachtung einer UNO-Resolution, Drohungen eines Präventivschlags gegen den autarken und souveränen Iran, Angriffe auf ägyptische Zöllner als Kollateralsschäden, Kaperung ziviler Schiffe außerhalb des eigenen Seegebiets, wären automatisch Anti-Semitismus und damit der Kritisierende ein Nationalsozialist und damit eine durch und durch bösartige Person?

Ich sehe es wie Grass: Frieden in Nahost, ein beständiger Frieden zum Wohle und Nutzen aller semitischen Völker in der Region um Israel kann nicht mit der Drohung der Atombombe erreicht werden, oder mit aggressiver Siedlungspolitik und horrenden Miet-, und Lebensmittelpreisen im eigenen Land, um hohe Militärausgaben abzudecken. Auch nicht mit Angriffsdrohungen auf den Iran.
Frieden in Nahost erfordert Verhandlungen und Kompromisse. Verständigung. Ein Aufeinanderzugehen aller Beteiligten. Und das bedeutet für alle Beteiligten, über einen sehr großen Schatten zu springen. Das schließt nicht nur israelische Politiker ein, auch die palästinensischen Organisationen und die arabischen Nachbarn.

Der alte Grundsatz, das Kritik an Israels Politik automatisch Anti-Semitismus ist, muss ausgedient haben. Kein Staat der Welt sollte sakrosante Weihen erfahren oder behalten dürfen. Kritik an der Handlungsweise der Regierung bedeutet nicht automatisch die Forderung nach der Aberkennung des Existenzrechts der Juden oder des Staates Israel: Es ist Kritik an der demokratisch legitimierten Führung des Landes. Die ist für jedes Land erlaubt; wir kritisieren Weltmächte wie Russland und China wegen Demokratiedefizite, Pressefreiheit, Menschenrechte. Mit Russland haben wir Weltkrieg I und II ausgefochten und millionenfaches Leid über die Zivilbevölkerung gebracht, aber heute sind wir Partner. China haben wir um die Jahrhundertwende zu kolonisieren versucht, worunter gerade die Zivilbevölkerung bis nach den Boxer-Aufständen gelitten hat. Heute handeln wir auf hohem Niveau miteinander. Israel ist im Nahen Osten ein wichtiger Handelspartner Deutschlands, aber unsere Kritik ist nicht erwünscht.
Dennoch: Kritik an Israel, die sich darauf beschränkt, das "Israels Regierung etwas falsch macht", Kritik, die "gegen die Juden" allgemein als Volk geht, Kritik, die behauptet, Israel habe "kein Existenzrecht" hat ebenso keine Berechtigung in dieser Argumentation. Schließlich schließen wir Souveränität und Existenzrecht von Russland ja auch nicht aus, obwohl auch wir horrende zivile Verluste durch Russland im Weltkrieg II erlitten haben; irgendwann ist halt mal Schluss, und man fängt neu an, wirbt um Verständnis, wird Partner und handelt miteinander.
Partnerschaft erlaubt Kritik, aber der kritische Umgang miteinander darf nie einseitig, nie beleidigend und nie ungerecht sein. Dinge müssen gesagt werden können, aber wie man sie sagt, ist entscheidend.

Fazit zu Grass' Gedicht: Kritik ja, in sachlicher, korrekter und bewiesener Form, ohne Pauschalisierung, aber auch ohne automatische Schuldzuweisung an den Kritisierenden, Anti-Semit zu sein, denn das bringt uns auch nicht weiter. Und Kritik, auch aus Deutschland, hat Israel seit dem Tode Jitzchak Rabins und dem damit verbundenen Kurswechsel fort vom Frieden meines Erachtens durchaus nötig.

Mittwoch, 4. April 2012

42.000

Gestern war es wieder mal so weit: Meine Geschichten auf Fanfiktion.de haben den nächsten Tausender geknackt. Im Laufe des Tages erklommen sie den Tausender, und jetzt im Moment verzeichne ich 42.068 Aufrufe, und 490 Reviews. Das sind zwölf Tage vom letzten Termin, am dem ich die 41.000 geknackt habe, also leidlich schneller als zuvor; da lag der Rhythmus bei vierzehn Tagen. Mal sehen, ob der Trend anhält, bei vierzehn Tagen verweilt oder auf den zwanzig Tage-Rhythmus zurückfällt.

Wie dem auch immer sei, bleibt mir treu und lest mich weiterhin.
Ich verspreche auch, mit dem Schreiben nie aufzuhören, solange ich eine Tastatur erreiche. ^^

Edit: Das sind  seit dem letzten Tausender sechsundsechzig neue Reviews. Gerne mehr. ^^V

Dienstag, 3. April 2012

Gastblog: Alternative Energien von jacqueaux

Im Februar habe ich im Zuge der Atomkraft-Diskussion von Lukasz Kroll einen wirklich ganz großartigen Artikel über Atomkraft erhalten und als Gastblogeintrag veröffentlicht. Es ging unter anderem um sogenannte Generation IV-Kraftwerke, die den jetzigen, einhunderttausend Jahre strahlenden Atommüll verbrennen, und deren Endprodukte nur noch dreihundert Jahre oder weniger strahlen. Ich habe den Artikel gerne gelesen und fand ihn informativ und objektiv.
Zugleich habe ich jacqueaux darum gebeten, einen Artikel zu alternativen Energien zu schreiben, den ich sehr gelungen und informativ finde.
Ohne lange Reden, hier ist er.


Regenerative Energieträger
von jacqueaux

Situation:
Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Neben der Armut an energetisch nicht relevanten Rohstoffen, sind auch die energetisch relevanten Rohstoffe spärlich. So gibt es auf dem Bundesgebiet nur geringe Mengen an Erdöl (2% bis 3% Abdeckung des Bedarfs) und Erdgas (ca. 10% bis 15 % Abdeckung des Bedarfs), so dass wir zu über 90% auf Importe angewiesen sind. Stein- und Braunkohle sind zwar in vorerst ausreichenden Mengen vorhanden, sind aber klimatechnisch noch kritischer zu sehen als Öl und Gas, und können zudem den Mangel an Öl und Gas auf keinen Fall kompensieren. Auch weltweit gesehen werden die Ressourcen an fossilen Energieträgern immer knapper, was zusammen mit dem rasant steigenden weltweiten Energieverbrauch in näherer Zukunft zu einem Versorgungsengpass führen wird. Die Zahlen, wie lange das Öl noch reicht schwanken zwischen 30 und 150 Jahren. Was aber kaum jemand bestreitet ist, dass der Ölpreis weiterhin stark ansteigen wird. Wie lange können oder wollen wir uns das leisten?
Dass das Verbrennen dieser fossilen Energieträger zudem große Mengen CO2 freisetzt, ist ein weiterer Grund, warum man Alternativen finden muss. Diese sollten in möglichst unbegrenzter Menge einigermaßen kostengünstig und preisstabil vorfügbar sein und möglichst wenig negativen Einfluss auf die Umwelt haben. Daher ist die Atomenergie nicht wirklich eine Alternative, denn auch sie benötigt Rohstoffe, die endlich sind, ebenfalls importiert werden müssen und beim Abbau und bei der Entsorgung riesige Probleme bereiten.

Was wird denn ungefähr benötigt?
Der Weltenergiebedarf der Menschheit lag 2010 bei etwa 140.000 Milliarden kWh, Tendenz schnell steigend, was ungefähr dem Energieinhalt von 14 Milliarden Tonnen Öl entspricht. Alleine in Deutschland wurden ca. 4.000 Milliarden kWh an  Energie benötigt.
Was gibt an regenerativen Energiequellen?
Die Sonne: Der größte Energielieferant ist die Sonne. Sie liefert jedes Jahr eine Energiemenge von etwa 1.500.000.000 Milliarden kWh auf die Erdoberfläche. Das ist ca. 10.000-mal so viel wie 2010 auf der ganzen Welt benötigt wurde. Es gibt heute verschiedene Möglichkeiten die Sonnenenergie nutzbar zu machen.
1.    Photovoltaik (PV): Hierbei wird die Sonnenenergie direkt in Strom umgewandelt. Der Wirkungsgrad der heutigen PV-Zellen liegt bei ungefähr 7% bis 18%, abhängig vom Typ. In Deutschland ergibt das bei Südausrichtung, einer Neigung von ca. 35% einen jährlichen Stromertrag von ca. 100 kWh bis 150 kWh pro m² Kollektorfläche. Würde man auf einer südgerichteten Dachfläche eines ordentlich gedämmten Einfamilienhaus-Neubaus ca. 60 m² Photovoltaik installieren, würde das bilanziert ausreichen, um das Gebäude komplett mit Energie zu versorgen.
2.    Solarthermie: Hier wird mit Hilfe der Sonne  eine Flüssigkeit (bei den hier üblichen solarthermischen Anlagen ist dies meist ein Wasser-Propylenglykol-Gemisch) erhitzt. Diese Energie wird dann entweder direkt als Wärmeenergie verwendet (Flachkollektoren, Röhrenkollektoren, Schwimmbadabsorber) oder in Strom umgewandelt (Dish-Konzept, Parabolrinnenkraftwerke). Der effektive Wirkungsgrad der zur direkten Wärmeerzeugung genutzten solarthermischen Systeme liegt je nach Randbedingungen bei 40% bis 70%, die jährlich nutzbare Wärmemenge bei 400 kWh bis 500 kWh pro m². Mit ca. 2 m² einer südgerichteten solarthermischen Anlage können ca. 60% des Warmwasserbedarfs einer Person gedeckt werden. Da auch in Deutschland im Sommer Temperaturen von über 100°C erreicht werden können, sind solarthermische Module auch zur Erzeugung von Prozesswärme interessant.
3.    Auftriebskraftwerke: Diese Kraftwerke bestehen aus einer großen, zur Mitte hin leicht ansteigenden Glasfläche, in deren Zentrum sich ein hoher Kamin befindet. Durch Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Erde und Luft unter der Glasfläche, wobei letztere durch den Auftrieb zum Kamin strömt und durch diesen mit aufgrund des Kamineffekts hoher Geschwindigkeit nach oben strömt. Hierbei werden Turbinen zur Stromerzeugung angetrieben. Auftriebskraftwerke sind für unsere klimatischen Verhältnisse weniger geeignet, sondern sind eher in Gebieten mit hoher Strahlungsintensität und Sonnenscheindauer empfehlenswert.
Ein Nachteil solarer Energie sind die ungünstigen Tages- und Jahreskurven: So steht die Sonnenenergie zum einen nur tagsüber zur Verfügung, zum anderen sind Einstrahlungintensität und -dauer im Winter deutlich niedriger als im Sommer. Auch Schlechtwetterperioden können die solaren Erträge deutlich reduzieren.

Der Wind: Eine weitere mittlerweile auch sehr wichtige Energiequelle ist der Wind. Auch hier ist ein riesiges Potenzial vorhanden. Untersuchungen zufolge liegt das nutzbare Energiepotential von Wind weltweit bei ca. 1.300.000 Milliarden kWh, in Deutschland bei ca. 4.100 Milliarden kWh.
Bei Wind gibt es eigentlich nur eine Nutzungsmöglichkeit, Windenergieanlagen. Windenergieanlagen wandeln die Bewegungsenergie der Luft in Strom um. Sie sind sowohl auf dem Land als auch auf dem Meer (Offshore) möglich. Da auf dem Meer der Wind in aller Regel beständiger und stärker weht, sind Offshore-Anlagen bei gleicher Größe ertragreicher als Anlagen auf dem Land.
Auch der Wind weht natürlich  nicht das ganze Jahr über gleichmäßig, aber im Gegensatz zu Sonne ist er relativ unabhänigig von Tages- und Jahreszeit

Das Wasser: Wasser wird schon seit Menschen seit über 2000 Jahren verwendet und war lange der bedeutendste regenerative Energieträger. Das wirtschaftlich nutzbare Potential von Wasserkraft wird weltweit derzeit auf ca. 8.000 Milliarden kWh geschätzt. Um die Energie des Wassers zu nutzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
•    Wellenkraftwerk: die Bewegung der Wellen wird über schwimmende Elemente aufgenommen und über „Gelenke" in Strom umgewandelt.
•    Gezeitenkraftwerk: hier wird die Strömung bei Ebbe und Flut ausgenutzt und in elektrische Energie umgewandelt
•    Strömungskraftwerk: Strömungskraftwerke sind sowohl in Flüssen als auch im Meer möglich. Sie funktionieren im Prinzip wie Windenergieanlagen, nur eben dass hier Wasser statt Wind die „Rotorblätter“ in Bewegung setzt
•    Fluss-, Speicher-, Pumpspeicherkraftwerke: Diese Kraftwerke nutzen die Bewegungsenergie von fallendem Wasser und wandeln diese wieder über Turbinen in Strom um. Ein großer Vorteil der Speicherkraftwerke ist, dass der Strom bei Bedarf erzeugt werden kann. Bei Pumpspeicherkraftwerken kann sogar überschüssiger Strom sogar „gespeichert“ werden, indem man damit wieder Wasser in den Speicherbehälter (Stausee) pumpt, um bei Bedarf später damit wieder Strom zu erzeugen.
Wasser als Energiequelle hat zwar ein deutlich geringeres Potential als der Wind oder die Sonne, ist aber deutlich geringeren Schwankungen unterlegen und teilweise bedarfsgerecht abrufbar.

Die Erde: 99% der Erdmasse hat eine Temperatur von über 1000°C.  Das Energiepotential das hier vorhanden ist, könnte problemlos den Weltenergiebedarf der nächsten Jahrhunderte decken. Das Problem ist eher die technische Umsetzung. Aber auch heute wird die Geothermie schon über verschiedene Methoden zur Energiegewinnung genutzt:
•    Geothermiekraftwerke: Hier wird über bis zu mehrere tausend Meter tiefe Bohrungen Wasser und heiße Erdschichten geleitet und entweder direkt in Fernwärmenetze eingespeist oder über entstehenden Wasserdampf (bzw. den Dampf anderer verdampfbarer Flüssigkeiten) mit Hilfe von Turbinen Strom gewonnen.
•    Wärmepumpen: Dies sind meist dezentrale, in Gebäuden genutzte Wärmeerzeuger, die über einen Primärkreislauf der Erde Wärme entziehen, und diese über ein Arbeitsmedium auf ein höheres Temperaturniveau heben (gleiches Prinzip wie beim Kühlschrank, nur dass hier die Warmseite genutzt wird). Neben diesen Wärmepumpen gibt es auch Wärmepumpen, die dem Wasser oder der Luft Wärme entziehen.
Der große Vorteil der Geothermie ist die komplette Unabhängigkeit von Tages- und Jahreszeiten und dem Wetter.

Die Biomasse:
Die Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung ist eigentlich eine indirekte Nutzung von Sonnenenergie, da Pflanzen (vereinfacht ausgedrückt) die Sonnenenergie in Biomasse umwandeln.
•    Holz: Der bekannteste biogene Energieträger ist Holz. Dieses wird meist in Form von Scheiten, Hackschnitzeln und Pellets einfach verbrannt und damit in Wärme umgewandelt. Allerdings ist es auch möglich über z.B. Holzvergasung Strom aus Hackschnitzeln oder Holzpellets zu erzeugen. Derzeit wird in Deutschland nur ein recht kleiner Anteil des Holzertrages zur Wärmeerzeugung genutzt. Mit dem in den letzten Jahren deutlichen Zuwachs von Hackschnitzel- und Pelletkesseln wird man jedoch früher oder später die Ertragsgrenze der deutschen Wälder erreichen. Jährlich stehen in Deutschland über 20 Mio. m3 ungenutztes nachwachsendes Waldholz zur Verfügung, was einer Energiemenge von ca. 70 Milliarden kWh entspricht. Neben Waldholz wird auch Holz aus Kurzumtriebsplantagen zur Energieerzeugung genutzt. Hier ist der Ertrag pro Hektar deutlich höher, aber wie bei Energiepflanzen ist der Anbau umstritten
•    Energiepflanzen: Das sind schnell wachsende Pflanzen mit hohem Energieinhalt (z.B. Raps, Mais, Sonnenblumen, Weizen), die meist in Biogasanlagen zur Energieerzeugung verwendet werden. Sie sind sehr umstritten, da der Anbau meist in Konkurrenz zum Lebensmittelanbau steht und diese Monokulturen auch für das Ökosystem nicht gerade eine Bereicherung sind. Derzeit laufen allerdings Studien über die Nutzung von Wildpflanzenmischungen als Energiepflanzen, die auf landwirtschaftlichen und Industriebrachen, also bisher ungenutzten Flächen, angepflanzt werden können.
•    Bioabfälle: In Deutschland werden pro Person ca. 100 kg Bioabfall pro Jahr produziert, dazu kommen landwirtschaftliche Abfälle. Derzeit werden Bioabfälle nur teilweise und meist ineffektiv energetisch verwertet. Der Energieinhalt der privaten Bioabfälle beträgt immerhin ca. 8 Milliarden kWh pro Jahr, was ungefähr dem Energiebedarf von 250.000 Wohngebäuden entspricht.
•    Seetang: Die Nutzung von Seetang/Algen zur Energieerzeugung (Biokraftstoffe) steckt noch in den Kinderschuhen und besitzt ein derzeit noch nicht abschätzbares Potential.
•    Sonstiges: Auch Gülle und Klärschlamm sind bisher fast ungenutzte Energieträger. Derzeit gibt es Projekte, in denen Klärschlamm mittels eines neuen Verfahrens (HTC- hydrothermale Carbonisierung) in Kohle umgewandelt wird. Das Verfahren eignet sich auch zur sehr effektiven Verwertung von sonstiger holzfreier Biomasse.
Biomasse hat im Vergleich zu anderen regenerativen Energieträgern ein eher geringes Potential, ist aber in seiner Nutzung komplett unabhängig von den äußeren Bedingungen. Weiterhin hat Biomasse den Vorteil, dass sie recht gut gelagert und bei Bedarf eingesetzt werden kann.

Zusammenfassung:
Regenerative Energieträger haben ausreichend Potential, um Deutschland und auch den Rest der Welt komplett mit Energie zu versorgen. Das Problem sind derzeit die noch recht hohen Kosten der regenerativen Energieerzeugung und die unregelmäßige Verfügbarkeit v.a. von Sonnen- und Windenergie. Die Kosten werden mit zunehmender Weiterentwicklung der Technik und Produktion in den nächsten Jahren sicher weiter sinken, so dass hier auch ohne Subventionen konkurrenzfähige regenerative Energieerzeugung möglich sein wird. Die großen Unregelmäßigkeiten von Sonnen und Wind müssen auf der eine Seite durch auf Abruf nutzbare Energieträger wie Erdwärme und Biomasse, und auf der anderen Seite durch Speichern der Energie abgefangen werden. Das Speichern von Strom ist allerdings auch auf absehbare Zeit uneffektiv und teuer und in ausreichenden Kapazitäten auch nicht annähernd möglich. Derzeit gibt es aber schon Anlagen, die überschüssigen Strom dazu nutzen, um aus Wasser (und CO2)Wasserstoff (bzw. Methan) herzustellen und diese Gase in das Erdgasnetz einspeisen. Das deutsche Erdgasnetz hat eine Speicherkapazität von ca. 120 Milliarden kWh, so dass hier auch längere Windflauten oder Schlechtwetterperioden abgefangen werden könnten.
Da es sich ja hier nicht um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, habe ich mal die Quellennachweise weggelassen. Ich hoffe, dass sich gerade bei den doch sehr großen Zahlen (ich habe die verschiedenen Energieeinheiten immer in kWh umgerechnet) keine Fehler eingeschlichen haben. Einige Techniken habe ich stark vereinfacht beschrieben, um hier nicht den Rahmen zu sprengen (z.T. bin ich auch nicht so tief in der Materie drin) und auch bestimmt das ein oder andere vergessen. Ich hoffe aber, dass ich zumindest einen Überblick über die unterschiedlichen regenerativen Energieträger und ihr Potential liefern konnte.

Montag, 2. April 2012

Im überregionalen Teil der LDZ am Samstag stand ein Kommentar...


Verfasst vom Redakteur Johannes Bruggaier, und er hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich habe mir daraufhin die Muße genommen, eine Antwort zu verfassen. Diese möchte ich Euch, meinen Lesern, nicht vorenthalten. Nur eines vorweg: Ich war stinksauer. Zudem er heute, am Montag, noch mal nachgelegt hat, aber dazu mehr am Schluss.
Ich habe meine Erwiderung an die Lokalredaktion Gronau eingesandt, der Chefredakteur hat sich gemeldet und mir gesagt, er habe den Brief weiter gereicht. Nun, wir werden sehen, ob Herr Bruggaier sich rechtfertigt oder seine Argumentation unterstützen kann... Oder nicht.
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.

Bitte habt Verständnis dafür, das ich aus rechtlichen Gründen, die Zitate, die ich aus der LDZ direkt übernommen habe, durchstreiche. Sollte das trotzdem Probleme wegen dem Zitatrecht geben, werde ich sie entfernen und nur meine Antworten stehen lassen. Dies zur Warnung, dass der Text unübersichtlich werden könnte.
Here we go:


Sehr geehrter Herr Johannes Bruggaier,

mit großem Entsetzen habe ich Ihren Kommentar im überregionalen Teil der Leine Deister Zeitung vom letzten Samstag gelesen, dem 31.03.2012.
Damit Sie mein Entsetzen verstehen, möchte ich zitieren und darauf eingehen, denn meines Erachten nach haben Sie da ein Paradebeispiel grandioser Polemik geliefert, die an der Sache vollkommen vorbei schießt. Mit anderen Worten: Sie haben eine Sache zweckentfremdet, um sie einem vollkommen anderen Ziel unterzuordnen. Ich als Teil der Internet-Community und Kommunalpolitiker bin darüber keinesfalls erfreut. Ich habe es lieber, wenn auch "Fleisch am Knochen" ist.
Aber werden wir konkret.

"Ein untadeliger Schüler in Lebensgefahr, fünfzigfaches Mordbegehren an einem Minderjährigen: Dazu also hat es die Errungenschaft "sozialer" Netzwerke gebracht, so sieht es aus, wenn im goldenen Internet-Zeitalter der "mündige Bürger" zur Tat schreitet. Bravo!"

Hierzu frage ich Sie: Warum war der Minderjährige in Lebensgefahr? Wie konnte es sein, dass sich eine Facebook-Gruppe gegründet hat, die zur Lynchjustiz aufgerufen hat? Die Staatsanwaltschaft Emden hat mehrfach dazu aufgerufen, weder den Namen des getöteten Mädchen zu veröffentlichen, noch das Opfer und die Familie zu personalisieren. Es waren die gedruckten Medien, allen voran die Zeitung mit den vier großen Buchstaben, die großmaßstäblich dagegen verstoßen haben, die eine VORVERURTEILUNG des mutmaßlichen Täters betrieben haben. Die Facebook-Gruppe ist ein Symptom, nicht die Ursache. Es waren die gedrucken und Online-Medien, die ungehemmt ihr Zerrbild trotz der laufenden Ermittlungen, trotz der Bitten der Staatsanwaltschaft, verbreitet und ultimativ diesen Lynchaufruf zu verantworten haben.
Das sich diese Gruppe auf Facebook gefunden hat, hat überhaupt NICHTS zu sagen. Genauso gut hätte dies ein Stammtisch sein können, ein Bücherclub, eine Telefonkette, ein Rundschreiben per SMS an Freunde, oder andere soziale Netzwerke, letztendlich sogar eine Annonce in der Zeitung. Facebook mag gerade der angesagte besondere Feind sein, dem man alles Schlechte andichten kann, aber es liefert nur die Plattform, nicht die Motive. Das haben die Zeitungen getan.
Natürlich müssen die Beteiligten entsprechend in die Verantwortung genommen werden, denn die Gewalt liegt einzig und allein beim Staat. Aber die Verantwortung der Medien herunter zu spielen und mit empörtem Finger auf Facebook zu zeigen ist durchsichtige Polemik.

"Natürlich hat das alles nichts mit der heiligen Meinungsfreiheit im "digitalen Raum" zu tun. Ein Frevler, wer da jetzt an staatliche Eingriffe denkt! Wie konnten es die Ermittler auch nur wagen, der Twitter- und Facebook-Gemeinde einen falschen Verdächtigen anzudrehen?"

Herr Bruggauer, ich bin entsetzt, was Sie uns hier vorsetzen. Es mag Sie verwundern, aber unsere Gesetze gelten auch im Internet. Jemand, der dort volksverhetzend vorgeht, oder der zu einer Straftat aufruft, wird im Rahmen unserer Gesetze belangt. Die von Ihnen aufgeführte heilige Meinungsfreiheit gilt auch nur, solange sie mit unserem Grundgesetz vereinbar ist. Dass Sie vorgeben, das nicht zu wissen, und dass Sie suggerieren, für Initiator wie Teilnehmer der Lynchjustizgruppe gäbe es kein Nachspiel, ist dreist.
Jetzt unverhohlen und im Umkehrschluss staatliche Eingriffe zu fordern bedeutet, den Bock zum Gärtner zu machen. Statt das Internet staatlich regulieren zu wollen - über die Grenzen des BGB hinaus - sollten Sie sich ehrlich hinterfragen, wie groß die Schuld Ihrer Zunft an dieser furchtbaren Entwicklung ist: Genau, die Schuld Ihrer Reporterkollegen, zum Beispiel in der BILD-Redaktion, ohne deren Vorverurteilung der Minderjährige nie für schuldig gehalten worden wäre, solange die Ermittlungen und ein eventuelles Gerichtsverfahren nicht abgeschlossen sein würden. Es waren Redakteure und Reporter, die das Gegenteil suggerierten und damit womöglich den jungen Mann für immer gebrandmarkt haben. Anstatt einen sinnvollen Kommentar über die Pflicht von Presseleuten zu mehr Sensibilität und weg von den reißerischen Schlagzeilen zu schreiben, suchen Sie die Schuldigen nicht in den vorverurteilenden Redaktionen, sondern lieber bei Facebook. Entweder sind Sie engstirnig, oder Sie betreiben diese Verschleierung in voller Absicht.

"Wahrscheinlich liegt der Fehler auch hier wieder bloß in mangelnder Transparenz, in zu viel Staat und zu wenig Online-Mitbestimmung."

Herr Bruggauer, der Fehler liegt einzig und allein bei den vorverurteilenden Medien, bei Ihren Kollegen in den landes- und bundesweiten Redaktionen, die den Minderjährigen als schuldig hingestellt haben, als weder die Ermittlungen abgeschlossen waren, noch überhaupt ein Prozess abgeschlossen war, der seine Schuld festgestellt hätte. Der junge Mann ist siebzehn Jahre alt, und steht damit unter besonderem Schutz, Täter hin, Täter her. Einige Medien haben das eiskalt und aus Kalkül missachtet, vor allem aber die Abläufe in der deutschen Justiz. Die Folge war, dass junge Menschen glaubten, es wäre ja irgendwie erlaubt, gegen den Minderjährigen vorzugehen, weil er ja "schuldig" war.
Hier einzudeuten, Online-Mitbestimmung hätte auch nur ansatzweise etwas mit dem Thema zu tun, um die Schlagwörter nach und nach in Richtung Piraten zu drängen, ist dreist.

"Gar keine Polizei mehr, nur noch Facebook: Das wäre wohl die Lösung nach Art der Internet-Community. Dann könnten diese Chat- und Twitter-Helden gleich selbst auf die Fahndung gehen."

Ich finde es beachtenswert, zu welchen Tiraden Sie fähig sind, Herr Bruggaier. Sie suggerieren eine Gesetzesfreiheit im Netz, die es nicht gibt, und die auch keiner wünscht. Nicht einmal die Internet-Community. Seien Sie versichert, ich bin Teil dieser Community, und würde jemand im Netz so etwas durchdrücken wollen, würde ich dagegen sein und entsprechend handeln und argumentieren. So aber fühle ich mich pauschal mitverurteilt.
Was die Fahndung der "Chat- und Twitterhelden" angeht, könnte das Eigentor nicht größer sein: Die Polizei Hannover fahndet seit über einem Jahr sehr erfolgreich nach Vermissten, und das mit Facebook. Ihr negativer Kommentar in diese Richtung irrt an der Realität vorbei.

"Wie damals im Wilden Westen. Das waren noch Zeiten!"

Natürlich ist dieser Lynchmob verwerflich, natürlich müssen Initiatoren und Mitläufer bestraft werden. Natürlich muss Emden, muss Niedersachsen zeigen, dass so etwas "nicht cool" und nicht gesetzeskonform ist; dass hier eine Straftat begangen wurde. Und es wäre auch eine Straftat gewesen, wenn der minderjährige Verdächtige tatsächlich schuldig gewesen wäre. Das geht bei Ihnen vollkommen unter, entspricht aber den Regeln unseres Rechtsstaates. Nur falls Sie das noch nicht wissen.

"Apropos Wilder Westen: Dass "einige soziale Netzwerker glauben, in unserem Rechtsstaat Wild-West-Methoden wiederbeleben zu dürfen", findet der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Bernhard Witthaut, nicht lustig. Wie spießig!"

Natürlich ist das nicht lustig, und natürlich ist es in keinem Fall spießig, das so zu sehen wie Herr Witthaut. Wissen Sie aber, was spießig ist? "Sozialen Netzwerkern" einen Stempel aufzudrücken, wenn die Initialzündung auch an einem Stammtisch hätte entstehen können, einer Sportgruppe, oder in einer Discothek, wo sich viele Menschen treffen.
Ich als sozialer Netzwerker, der Recht und Gesetz achtet, sich sogar dafür stark macht, fühle mich pauschal mitverurteilt, und das lasse ich mir nicht gefallen. Auf Ihren Feldzug gegen Facebook gibt es leider ein paar Friendly Fire-Opfer. Ich gehöre dazu, und wie Sie sehen, lasse ich das nicht auf mir sitzen.

"Was twittert eigentlich der niedersächsische Landesverband der Piratenpartei zu dem Vorfall? Die weißen Ritter des freien Internets? Nichts? Ach so."

Herr Bruggaier, an dieser Stelle muss ich an Ihrer Kompetenz und Ihrer Ausbildung zweifeln. Haben Sie schon einmal von journalistischen Grundlagen gehört? Wenn Sie zum Thema ein Statement der Piraten haben wollen, dürfen Sie doch nicht auf eine Nachricht auf Twitter warten; als Journalist sind Sie verpflichtet, den niedersächsischen Pressesprecher der Piraten anzurufen oder anzumailen und um eine Stellungnahme zu bitten.
Denn, und das wird Sie erstaunen, die Piraten haben weder etwas mit dem Verbrechen, noch mit dem Aufruf zum Lynchen auf Facebook zu tun, geschweige denn sind sie dafür zuständig. Ihnen hier eine Teilschuld unterzuschieben ist wahrscheinlich Ihre Meisterleistung in diesem durch und durch politischen Kommentar, der auf die Freiheitsbeschneidung des Internets abzielt.

Vielleicht verstehen Sie mein Entsetzen besser, wenn ich Ihnen ein Beispiel für Aufrufe nenne: Vor gut zwei Jahren hat eine Sechzehnjährige die Einladung zu ihrem Geburtstag versehentlich auf Facebook öffentlich gestellt, und rund zweitausend eigentlich ungeladene Gäste sind erschienen.
Dem Aufruf zum Lynchen folgten gut fünfzig Jugendliche und Heranwachsende. Sehen Sie das Missverhältnis? Wollen Sie mir allen Ernstes sagen, in Emden gibt es nur fünfzig Menschen dieses Alters?
Ist es nicht vielmehr so, dass die überwiegende Mehrheit der Emdener Facebook-Nutzer, die sicherlich zu einem Geburtstag gegangen wären, lieber nicht einem Aufruf zum Mord gefolgt sind? Sicher sind fünfzig Teilnehmer sechzig zuviel, aber die Dimensionen sind hier mehr als verzerrt.

Abschließend muss ich sagen, dass Sie offensichtlich versuchen, den "Schuldigen" mit aller Gewalt im Internet zu finden, anstatt ihn bei der Presse zu suchen, die überhaupt erst dieses Klima gegen den Verdächtigen geschaffen und damit vermutlich seinen weiteren Lebensweg erschwert oder sogar ruiniert hat. Die fünfzig Lynchmobber haben das nicht getan und können das auch gar nicht. Auch Facebook kann das nicht. Das schafft allein die Presse, die trotz - ich sage es noch einmal - explizitem Wunsch der Emdener Staatsanwaltschaft sukzessiv über den Fall berichtet hat, obwohl bei dem hochsensiblen Thema äußerste Zurückhaltung angebracht gewesen wäre. Nun gibt es ein Opfer, das tote Mädchen, ein weiteres, den Rufmordgeschädigten ehemals Verdächtigen, und fünfzig Menschen, die sich auf Seiten des Rechts glaubten, weil die Medien ihnen diesen Unsinn suggeriert haben. Diese Artikel standen teilweise im Internet, zugegeben, aber nicht auf Facebook.
Es gibt ein Sprichwort, das auf diesen Fall, auf Sie, zutrifft, Herr Bruggaier. Matthäus 7, Vers 3: Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?

Ich hoffe, dass Sie sich in Zukunft auf Ihre Ausbildung rückbesinnen, und nicht versuchen, mit Ihrer schlechten Argumentation eine Schuld beiseite zu schieben, die die Presse trifft. Jede, die entgegen der Wünsche der Emdener Ermittler exzessiv berichtet hat, und jede, die sich darüber nicht empört hat, wie es ihre Pflicht gewesen wäre.

Mit freundlichen Grüßen,

Alexander Kaiser

P.S.: Wie ich schon erwähnt habe, hat Herr Bruggaier heute mit einem weiteren Kommentar in der überregionalen Sparte der LDZ nachgelegt, und die gedruckte Version seiner Zeitung mit Facebook verglichen. Dass sich seine Zeitung strafbar machen würde, wenn sie Mordaufrufe in Leserbriefen veröffentlichen würde, und warum Facebook das dürfe. Das Internet müsse reguliert werden, genau wie man den Straßenverkehr reguliert hat, und überhaupt kann man ja vor dem Milliardenkonzern Facebook nicht auf die Knie fallen, sondern müsse etwas tun, etc...
 ...sacken lassen.

Herr Bruggaier, auch hier sind Sie auf eine perfide Art unlogisch. Die einzige Möglichkeit, um so einen Aufruf zu verhindern - der, einmal den Betreibern angezeigt, natürlich als rechtswidrig erkannt und gelöscht wird, was Sie einfach unterschlagen - wäre, sämtliche Beiträge aller Facebook-User zu moderieren, bevor sie freigeschaltet werden.
Sie mit der gedruckten Zeitung MÜSSEN alles durchlesen, was Sie abdrucken wollen. Aber selbst in den Onlineforen von Zeitungen kommt es zu verbalen Entgleisungen, die anschließend gelöscht werden. Und nur in den schlimmsten Foren kommt es zu einer Vorabmoderation.
Facebook ist ein soziales Netzwerk, keine Nachrichtenplattform. Sie existiert für den Kontakt untereinander, und hier vorab zu moderieren würde vollkommen am Sinn vorbei gehen und die Seite unnötig verlangsamen. Oder, um es anders auszudrücken: Wollen Sie alle anderen Facebook-Nutzer bestrafen, weil es einen Emdener Idioten mit fünfzig Freunden gibt? Anscheinend ja. Ich finde, Sie schießen erheblich am Ziel vorbei.
Was Ihre Argumentation betrifft, auch der Straßenverkehr musste geregelt werden, also kann man auch das Internet regeln: Diese Regeln gibt es schon. Sie nennen sich Bürgerliches Gesetzbuch, und gelten für die Menschen auf Facebook und die Betreiber der Seite ebenso wie für Sie und für mich.
Ihre Forderung nach Intenetzensur steht nicht nur auf tönernen Füßen, der Anlass ist unverschämt. Auf dem Rücken des ermordeten elfjährigen Emdener Mädchen; es fehlen mir die Worte, um zu beschreiben, was ich bei diesem Gedanken empfinde.
Alles in allem sind beide Kommentare von Ihnen, der am Samstag, und der heute, vollkommen am Thema vorbei und kräftig an den Haaren herbei gezogen.