Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt hat, der weiß, dass ich in der letzten Zeit nicht sehr viel Freude mit der Verbraucherorganisation Foodwatch hatte. Ihre Kampagne gegen Capri-Sonne und ihr Versuch, sich beim Radiumgehalt im Trinkwasser zu profilieren, ernteten bei mir nur harsche Kritik.
Doch das ist alles vorbei, denn ab jetzt scheint die Sonne für Foodwatch bei mir.
Endlich haben sie mal was richtig gemacht, anstatt sich an irgendein Thema dran zu hängen und zu sagen, sie seien die Ersten - oder das Thema sei überhaupt relevant. Und sie haben diesmal auch nicht einfach Europarecht überworfen und eigene Grenzwerte gesetzt, an die sich die Politik gefälligst zu halten hat. Nein, diesmal hat Foodwatch ein eigenes Thema - und eine eigene Klage.
In der Leine Deister Zeitung zu gestern fand ich den höchst interessanten Artikel, dass sich die Verbraucherschutzorganisation sehr speziell für LIDL interessiert, genauer gesagt für den Käse-Skandal. Wir erinnern uns alle: Ein österreichischer Zulieferer hatte einen Käse produziert, der zu viele Listerien enthielt - ein Bakterium, das schwere Infektionen auslösen kann und in machen Fällen sogar zum Tode führt.
Tatsächlich hat Foodwatch nun LIDL verklagt. Und den Käsehersteller in Österreich. Und das Stuttgarter Ressort des Verbraucherschutzministerium. Weil sie nach Auffassung von Foodwatch den Rückruf und die Warnung zu spät gestartet haben. Weil es drei Todesfälle gibt, die im Zusammenhang mit dem Käse stehen können, beziehungsweise den darin übermäßig vorkommenden Listerien.
Ein Schelm, der ich jetzt natürlich nicht bin, würde vielleicht an dieser Stelle anmerken, dass Foodwatch mal wieder einen Fall macht, wo gar keiner vorhanden ist, weil die Organisation einfach behauptet, der Verbraucherschutz wäre zu langsam gewesen. Oder LIDL den Rückruf zu spät gestartet hat. Tatsächlich gibt es hier Regeln und Normen, die anscheinend von allen Parteien eingehalten worden sind, aber es ist natürlich das gute Recht jeder Verbraucherschutzorganisation, diese Normen in Frage zu stellen und eine Verschärfung zu fordern - gerade in so einem schwerwiegenden, schrecklichen Zwischenfall, der so unendlich vielen Kunden von LIDL das Leben gekostet haben könnte. Und noch viel mehr bedroht hat.
Richtig so, Foodwatch. Nur die Lauten kommen in den Garten, und das Protestieren gegen Normen und Regeln, die Eurer Meinung nach nicht ausreichend sind, habt Ihr ja schon beim Trinkwasser ausgiebig ausprobieren können.
Ich fasse zusammen: Listerien sind Bakterien, die praktisch überall vorkommen, auch im menschlichen Körper. Wikipedia listet eines als wirklich gefährlich auf, aber was weiß schon Wikipedia? In erhitzten Speisen kommt das Bakterium nicht vor, dafür kann es den Weg in Frischkäseprodukte schaffen. Als eine Charge als mit dem Bakterium kontaminiert identifiziert wurde, hat LIDL einen Aufruf für die Rückgabe gestartet und die Charge aus dem Regal genommen. LIDL hat dabei nicht hinter dem Berg gehalten, im Gegenteil. Man hat nicht gewartet, bis es eventuell die ersten Toten gab.
Nun kommt Foodwatch daher. Und sie sagen, es gibt drei potentielle Tote. Das soll am Käse liegen, der verkauft wurde, bevor er aus dem Regal geräumt werden konnte. Genauer gesagt könnte es am Käse liegen, beziehungsweise die Listerien könnten den Tod dieser Personen begünstigt haben. Ein pathologischer Bericht liegt mir nicht vor, aber immerhin, die Möglichkeit besteht.
Foodwatch geht sogar so weit, deshalb zu klagen. Da drängt sich mir die Frage auf: Im schlimmsten Fall, bei mehreren hundert Toten, hätte Foodwatch da zur Revolution aufgerufen, in Berlin Barrikaden errichtet und die Bundesregierung gestürzt?
Das ist keine Verhältnismäßigkeit der Dinge. Ganz und gar nicht.
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