Einige werden sich schon gefragt haben, warum ich in letzter Zeit eher weniger geschrieben oder gebloggt habe. War ich untätig? Habe ich zuviel WoW gezockt? Ist beides richtig. Aber, und das ist der entscheidende Punkt, ich habe noch ein wenig mehr getan - neben einem ganzen Haufen Terminen für mein ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik und meinem 42. Geburtstag...
Ich habe ein Buch... Nein, nicht geschrieben, nur lektoriert. Okay, es ist kein richtiges Lektorat gewesen, eher irgendwas zwischen Lektorat und Korrektorat. Ich habe zwar auch schon mal Passagen dazu geschrieben oder gestrichen, weil sie doppelt waren, aber die meiste Arbeit war das Abtippen und das Korrektorat. Das liegt einfach an der Vorlage, die keine Geschichte, keine Belletristik ist, sondern eine Biographie. Sie heißt: Annalotte - Meine Kindheit im Vorharz.
Was ist daran nun so besonders? Meine Oma hat es geschrieben. Sie hat sich hingesetzt und einen Teil ihres Lebens aufgeschrieben, von ihren ersten bewussten Erinnerungen über Schul- und Lehrzeit bis hin zu ihrer Hochzeit mit meinem Opa. Dann bat sie mich, das Ganze zu überarbeiten und als Buch rauszubringen. Das habe ich getan. Und hiermit mache ich gleich mal kräftig Werbung für Omas Lebenserinnerungen. Hier ist das Print on Demand. Hier ist das eBook.
Ich fand die Geschichte, die meine Oma hier erzählt hat, sehr interessant, denn sie gab mir Einblicke in meine ganz eigene Familiengeschichte. Es ermöglichte mir, Dinge mitzuerleben, die rund vierzig Jahre vor meiner Geburt stattgefunden haben und von denen ich nie gehört hätte, hätte ich nicht davon gelesen.
Ich habe mich sehr bemüht, meinen eigenen Schreibstil aus dem Buch herauszuhalten und die Art, wie meine Oma geschrieben hat, als Kind eher naiv, als Jugendliche neugierig und wissbegierig, als junge Erwachsene nüchtern und realistisch, so beizubehalten. Deswegen habe ich trotzdem den einen oder anderen Satz umgebaut und hier und da Fließtext in wörtliche Rede umgewandelt. Man kann eben nicht aus seiner Haut.
Alles andere, die Erzählungen und Betrachtungen, auch gerade während der Kriegsjahre, blieb vom Stil und vom Inhalt her unverändert. Natürlich ging es in dem Buch auch um Nazis, Hitler, Goebbels, Hitlerjugend und Co., aber auf einem Dorf, zwanzig Kilometer Luftlinie vom Harz entfernt, war das ein eher beiläufiges Thema. Daher tauchen diese Personen zwar immer mal wieder am Rande auf, aber der Krieg selbst, die fehlenden jungen Männer, die Bombenangriffe und die Tiefflieger, die manchmal Jagd auf Fußgänger gemacht haben bis hin zur Besetzung durch die Amerikaner sind viel näherliegende, begreifbarere Themen.
Es hat ein wenig gedauert, das Buch abzutippen, korrekturzulesen, das Layout zu gestalten und anschließend alles durch die Endkontrolle bei Create Space zu bekommen, aber ich denke, die Arbeit hat sich mehr als gelohnt. Ich wünsche daher allen potentiellen Lesern viel Spaß bei der Lektüre.
Das Herzgesetz: ein Nachruf [Gesundheits-Check]
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Das „Gesundes-Herz-Gesetz“, das eigentlich „Krankes-Herz-Gesetz“ heißen
müsste, weil es praktisch nur um die Früherkennung von kranken Herzen geht,
hat von...
vor 12 Stunden
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