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Montag, 10. Januar 2011

Who the f**k is Foodwatch?

Wer meinen Blog des Öfteren besucht, weiß das ich so meine Schwierigkeiten mit der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch habe. Die uns die Capri Sonne madig machen wollte, der die Grenzwerte für radioaktive Belastung von natürlichem Mineralwasser zu hoch angesetzt waren. Die der Deutschen Bahn einfach mal so pauschal vorgeworfen hat, die Gourmet-Speisen in den ICE-Restaurants wären mit Geschmacksverstärkern vorproduziert worden. Und, und, und...
Was mich bei diesen ganzen Geschichten nervt ist: Wer auf die Foodwatch-Seiten geht, der erkennt sehr bald, dass sich die Organisation nicht auf Spenden oder Sponsoren verlässt - aber auf Förderer, also eine Art Dauerspender. Und diese Dauerspender weren mit Nachhaltigkeit bei Laune gehalten. Nämlich Nachhaltigkeit der Präsenz von Foodwatch in den Medien. Ferner stören mich zwei weitere Dinge:
1) Foodwatch sucht sich leichte Ziele aus. Zum Beispiel Capri Sonne statt Coca Cola, oder die Deutsche Bahn, bei der jeder zuerst einmal nickt, wenn man dem Essen im Bordrestaurant vorwirft, es wäre mit Geschmacksverstärkern gemacht worden.
2) Foodwatch ist nur zu gerne bereit, Fortschritte in von ihnen aufgegriffenen Themen als eigenen Erfolg zu verkaufen. Ich möchte jetzt Innocence in Danger nicht beleidigen, aber das Prinzip erscheint mir dasselbe zu sein. Hauptsache in den Medien, Hauptsache, die Förderer bleiben dabei.
Ehrlich, ich mag Foodwatch nicht. Wir haben genügend Clowns im öffentlichen Leben. Fragt die FDP.

Nun ist Foodwatch auf den Dioxin-Zug aufgesprungen. Weil das Kind da aber schon in den Brunnen gefallen ist, erheischt die Verbraucherschutzorganisation mit einer aufsehenerregenden These Publikumsaufmerksamkeit: Nach ihren Informationen stammt die hohe Dioxid-Belastung von Pflanzenschutzmitteln, wie Stern.de, Bild.de, oder auch Abendblatt.de.
Der Tenor der Meldung ist folgender: Foodwatch liegt eine Probe aus dem Futtermittelbetrieb vor, die genau diese Belastung durch Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln bestätigt.

Okay, mal einen Schritt zurück. Ohne den Skandal schön reden zu wollen, und ohne den skrupellosen Geldschneidern, die mit unser aller Gesundheit gespielt haben, eine Brücke zu bauen: Worum geht es eigentlich? Dioxine sind Verbrennungsrückstände, die entstehen können, wenn etwas geröstet oder verbrannt wird. Deshalb gehen offizielle Stellen bisher davon aus, dass Überreste aus der Biodieselherstellung an der Belastung Schuld sind. Foodwatch hingegen ist sich sehr sicher, dass nun die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln Schuld sind.
Okay, Dioxine sind Chlorhaltige Kohlenwasserstoffe, und viele Pflanzenschutzmittel sind auf Ölbasis (also Kohlenwasserstoffen) aufgebaut. Soweit klingt es so als gäbe es da tatsächlich einen Zusammenhang. Aber eine Frage bleibt natürlich: Warum sollte irgend ein Hersteller in Deutschland oder in Europa ausgerechnet die schlecht abbaubaren Dioxine, von denen einige Untergruppen nachweislich Chlorakne, Krebs oder Diabetes auslösen können, in ein Pflanzenschutzmittel einfügen? Oder warum sollte bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln Dioxin entstehen? Ich weiß aus erster Hand, dass Pflanzenschutzmittel weder erwärmt noch gekocht oder gar vorgeröstet gespritzt werden. Wo ist da also der Sinn? Oder anders formuliert: Zwar bin ich kein Experte auf diesem Gebiet, aber ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln Dioxin verarbeiten sollten - und das in der Lebensmittelproduktion. So blöd werden die wohl nicht sein.

Lassen wir mal kurz Wikipedia etwas sagen. Gut, gut, einige halten Wikipedia für eine Desinformationsseite, wo Datenhijacker jeglichen Quatsch als bare Münze verkaufen können. Aber ich habe Wikipedia wenn schon nicht als ausführlich, so doch als gute Recherche-Seite kennen gelernt, und in kleineren Dingen vertraue ich Wikie und den Starken Seiten. Diesmal habe ich die Seite zu Dioxin aufgerufen, und folgenden Satz gefunden, der wohl vieles erklären dürfte: "Dioxine werden, außer für Forschung und Analytik, nicht gezielt hergestellt. Sie entstehen als Nebenprodukte bei einer Vielzahl von thermischen Prozessen. Es gibt keinerlei technische Verwendung von Dioxinen."
Also, wenn nicht tatsächlich ein Pflanzenschutzmittel vor der Verwendung gekocht oder geröstet werden muss, bevor es ausgebracht wird, habe ich tatsächlich keine Ahnung, wie Dioxin da rein gelangen soll. Im großen Stil produziert wird es laut der Wikie jedenfalls nicht.
Warum also sagt Foodwatch, es "wären mit großer Wahrscheinlichkeit Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln Schuld" an der Dioxin-Belastung im Tierfutter?
1) Weil es noch kein anderer behautet hat.
2) Weil es in ihr Konzept passt und sie den Buhmann "Spritzmittel" herbeirufen können - viele werden das tatsächlich glauben.
3) Weil es von einem Laien nicht widerlegt werden kann. Selbst ich kann nur Vermutungen anstellen, und dies anhand von Indizien. Ich kann widersprechen, aber ich kann nicht klar verneinen.
4) Weil sich Foodwatch wieder mal ein leichtes Ziel ausgesucht hat.

Fazit: Versteht mich nicht falsch, Dioxin ist nichts, was wir im Essen haben sollten. Andererseits können wir dem Dioxin ebenso wenig ausweichen wie der natürlichen Radioaktivität unserer Umgebung. Und dazu kommt, dass die EU die Grenzwerte für Dioxin vor gar nicht allzulanger Zeit auf ein Zehntel herunter geschraubt hat. Dennoch muss man gegen diese Geldmacherei strafrechtlich vorgehen, und vor allem die illegalen Gewinne beschlagnahmen und eventuell in Forschungsprojekte investieren, die zum Beispiel erforschen, wie man Dioxin dazu bringen kann, schneller von Körper wieder abgebaut zu werden - einmal im menschlichen Körper tut es das nur sehr widerwillig. Zum Beispiel.
Aber was Foodwatch da gemacht hat, passt in das übliche Handlungsschema dieser Organisation. Sie hat eine These in den Raum gestellt. Sie hat die Probe und kann es behaupten, und das Gesundheitsministerium schweigt vorerst. Weil es die Fakten prüfen wird, nicht weil Foodwatch automatisch Recht hat. Und die Verbraucherschutzorganisation schlägt drei Fliegen mit einer Klappe: Sie ist wieder im Gespräch, sie hat etwas vollkommen Neues in die Diskussion eingebracht und sie kann gegen Pflanzenschutzmittel wettern.

Und genau deshalb mag ich sie nicht. Das ist kein Verbraucherschutz, das ist Schlagzeilenwahn im BLÖD-Stil. Und mich würde es absolut nicht wundern, wenn sich heraus stellt, dass die "Pflanzenschutzmittel sind schuld"-These in sich zusammenstürzt wie ein Kartenhaus. Leider werden aber viele Bürger dann an Vertuschung, Verschleierung und Mauschelei glauben, nicht daran dass Foodwatch Unrecht hatte. Eine verrückte Welt.
Liebe Foodwatch, wenn Dioxine nicht produziert werden, um z.B. industriell genutzt zu werden, wie sollen sie dann in Pflanzenschutzmittel gelangen? Wenn Du mir diese Frage schlüssig erklären kannst, glaube ich Deine Theorie. Aber ich fürchte, Du kannst zwar diese Behauptung aufstellen, sie aber nicht beweisen.

9 Kommentare:

torsten hat gesagt…

Hi.
Ich weiß nicht, wo du deine Informationen her hast, aber vielleicht interessiert dich das hier:
http://foodwatch.de/foodwatch/content/e36/e13710/e31987/e32115/downloadtabs32122/categories14465/files14466/foodwatchFuttermittelreport200504_ger.pdf

Der Report ist von 2005, also schon etwas älter, als der letzte Skandal.
In Abschnitt 4.1 "Im Futter auf der Überholspur: Dioxine und dioxinähnliche PCB" S. 38 stehen laut dem Autor die Eintragspfade für Dioxin. Pflanzenschutzmittel ist dort nicht aufgelistet.

Zu Coca-Cola und Capri Sonne: Coca-Cola wurde zumindest auch im Ampeltest erwähnt (http://www.foodwatch.de/kampagnen__themen/ampelkennzeichnung/ampeltest/ampelgegner_entlarvt/index_ger.html). Wenn du dir den Nachhaltigkeitsbericht von Coca-Cola ansiehst, so wirst du erkennen, dass Coca-Cola keine Werbung für Unter-12-Jährige mehr einsetzt und auch an Schulen keine Promotions mehr einsetzt (http://www.coca-cola-gmbh.de/nachhaltigkeit/index.html). Im Gegensatz zur Capri Sonne hat Coca-Cola auch den Ruf, nicht nur ein Kindergetränk zu sein bzw. dass ihre Hauptzielgruppe nicht Kinder sind.

torsten hat gesagt…

Nachtrag: Habe den Beitrag gefunden: http://www.foodwatch.de/kampagnen__themen/dioxine_und_pcb/dioxin_in_eiern_und_fleisch_2011/woher_kommt_das_gift/index_ger.html

Laut diesem kann ein Dioxinmuster in Pflanzenschutzmitteln herstellungsbedingt vorkommen. Laut Roland Weber können diese Muster auch chemisch (und nicht nur thermisch) gebildet werden (http://www.foodwatch.de/foodwatch/content/e36/e68/e42217/e42218/e42350/WeberR_2011-1_DioxinMusterFettsaeureQuellendiskussion_ger.pdf). Und die Frage warum ein Hersteller Dioxin in sein Futtermittel einschleusen oder verarbeiten sollte ist weniger eine Frage der Intelligenz als der Finanzierung. Das ist dir doch auch klar.

Ace Kaiser hat gesagt…

Lieber torsten, nimm es mir bitte nicht übel, aber die Frage, die ich gestellt habe, war: Warum Dioxin in Pflanzenschutzmitteln vorkommen soll, und zwar in so erheblichem Maße, dass es später über die Futterpflanzen in tierischen Produkten nachgewiesen werden kann.

Die Antwort, warum ein Futtermittelhersteller seine Futtermittel mit Dioxinhaltigen Rückstandsprodukten strecken sollte, steht tatsächlich außer Frage: Profitgier und billige Entsorgung. Aber das stand in meinem Blog auch nicht zur Diskussion.

Ich halte es aber nach wie vor für erheblich, wenn Foodwatch sich hinstellt und behauptet, die Dioxinrückstände im Fleisch wären den Weg über die Pflanzenschutzmittel gegangen. Das ist nicht nur etwas an den Haaren herbei gezogen. Und chemisch erzeugte Dioxinmuster... Selbst wenn diese zufällig entstehen, müssen sie in einem Maße auftreten, damit sie nach der Verdünnung vor der Aufbringung, nach der Verdünnung auf den Feldern, nach der Verdünnung durch die Pflanzen bei der Aufnahme noch genügend übrig bleiben, um erstens nachgewiesen werden zu können, und zweitens auch noch die Grenzwerte zu überschreiten. Und das soll den Spritzmittelfirmen nie aufgefallen sein?
Da der große Aufschrei nach dieser sensationellen Enthüllung ausgeblieben ist, hat entweder Foodwatch nicht genug Krach geschlagen, d.h. versagt, oder mit der Vermutung vollkommen daneben gelegen.
Was ich vermute, kannst Du Dir sicher denken.

Ace Kaiser hat gesagt…

Nochmal Hallo, torsten.
Wie ich feststellen musste, wurde Dein erster Post gefressen. Weiß der Henker wieso. Ich füge ihn hier ein und beantworte ihn auch gleich.

torsten:
Hi.
Ich weiß nicht, wo du deine Informationen her hast, aber vielleicht interessiert dich das hier:
http://foodwatch.de/foodwatch/content/e36/e13710/e31987/e32115/downloadtabs32122/categories14465/files14466/foodwatchFuttermittelreport200504_ger.pdf

Der Report ist von 2005, also schon etwas älter, als der letzte Skandal.
In Abschnitt 4.1 "Im Futter auf der Überholspur: Dioxine und dioxinähnliche PCB" S. 38 stehen laut dem Autor die Eintragspfade für Dioxin. Pflanzenschutzmittel ist dort nicht aufgelistet.

Zu Coca-Cola und Capri Sonne: Coca-Cola wurde zumindest auch im Ampeltest erwähnt (http://www.foodwatch.de/kampagnen__themen/ampelkennzeichnung/ampeltest/ampelgegner_entlarvt/index_ger.html). Wenn du dir den Nachhaltigkeitsbericht von Coca-Cola ansiehst, so wirst du erkennen, dass Coca-Cola keine Werbung für Unter-12-Jährige mehr einsetzt und auch an Schulen keine Promotions mehr einsetzt (http://www.coca-cola-gmbh.de/nachhaltigkeit/index.html). Im Gegensatz zur Capri Sonne hat Coca-Cola auch den Ruf, nicht nur ein Kindergetränk zu sein bzw. dass ihre Hauptzielgruppe nicht Kinder sind.


Ace:
Zu Dioxine: Quod erat demonstrandum.
Auch diese Studie ist der Auffassung, dass es keine Verseuchung von Futterpflanzen durch Dioxine aus Spritzmitteln gibt.

Ace Kaiser hat gesagt…

Zu Coca Cola und Capri Sonne:
Ich weiß nicht. Ich weiß wirklich nicht, ob es so gut ist, Kindern zu sagen, sie sollen keine Cola mehr trinken. Oder keine Capri Sonne.
Sicher, beide sind überzuckert, in einem erheblichen Maße. Cola sogar erheblich mehr als die Capri Sonne. Aber wohin soll das führen? Natürlich sollen sich Kinder ihre Flüssigkeit nicht ausschließlich über Cola und Capri Sonne holen; das Ergebnis wäre Fettleibigkeit in den überwiegenden Fällen. Dazu kommt auch noch das Koffein in der Cola (oder Süßstoffe in der Light-Version, die auch in der Tiermast eingesetzt werden - gefährliches Zeug). Aber ich persönlich glaube, das ein gesunder Umgang mit diesen beiden Produkten besser ist als sie sich vollkommen zu versagen, oder sie Kindern zu verbieten.
Dass Coca Cola keine Werbung mehr für Kinder macht, ist mir nicht aufgefallen. Aber es hat nichts mit Kinderschutz zu tun, eher mit überreglementierter Hysterie.
In Zeiten, in denen gesunde, ausgewogene Ernährung wieder modern wird, aber auch kleine Sünden erlaubt sind, habe ich kein Problem damit, wenn ein Kind unter zwölf Jahren ein oder zwei Gläser Cola am Tag trinken. Sofern man als Ausgleich evtl. andere Süßigkeiten reduziert, usw. Mir als Kind hat es jedenfalls nie geschadet.

Ich will ganz ehrlich zu Dir sein, torsten, ich mag Foodwatch nicht. Und das wird sich auch nicht ändern. Und ich kriege immer wieder Argumente dafür geliefert, warum ich diese Organisation nicht mag. Zum Beispiel, wenn sie sich den Kampf um die Ampelkennzeichnung auf die eigene Fahne schreibt. Oder wenn sie Capri Sonne angeht, aber Coca Cola, die wesentlich mehr Zucker in ihre Getränke macht, eben nicht.
Auch wenn Coca Cola im Bericht erwähnt wurde, auch wenn Coca Cola nun keine Werbung für die Zielgruppe unter zwölf macht, von diesem Kampf Foodwatch gegen die braune Ami-Brause habe ich nichts mitgekriegt. Oder hat Coca Cola aus anderen Gründen darauf verzichtet, und nicht wegen dem vehementen Kampf von Foodwatch? Ich bin mir allerdings sicher, Foodwatch hat keine Probleme, diesen "Erfolg" ebenfalls auf ihre Fahnen zu schreiben.

Was verlange ich von Foodwatch? Mehr Transparenz, keine vorschnellen Anschuldigungen wie gegen das Bordessen der Deutschen Bahn AG, keine eigenständige Herabsetzung gültiger europäischer Normen, nur weil sie ihr zu hoch angesetzt erscheinen (siehe Radioaktivität in natürlichem Mineral/Grundwasser). Und wenn sie es doch tut, so doch zumindest eine schlüssige Erklärung, warum sie einen niedrigeren Grenzwert fordert. Zum Beispiel eine unabhängige Studie eines unabhängigen Instituts. Davon habe ich während der Kampagne nichts mitgekriegt.
Foodwatch sollte weniger vermarkten und mehr durchsichtig und nachvollziehbar arbeiten.

Du siehst, Foodwatch und ich, da eine Freundschaft entstehen zu lassen wird schwer.

torsten hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
torsten hat gesagt…

http://spd-wermelskirchen.de/blog/index.php/dioxin-der-halbe-skandal/comment-page-1/

torsten hat gesagt…

Ich finde die Organisation foodwatch und ihre Interessen interessant und halte die Berichte für amüsant. Ich bin kein Förderer, habe aber darüber nachgedacht. Deine Skepsis halte ich für berechtigt und sie bewegt mich auch dazu, der Unterstützung als Förderer nochmal zu überdenken. Ich muss sagen, dass ich enttäuscht bin, dass foodwatch sich nicht als stich- und hiebfest erweisen kann, weil ich die Ideologie dahinter gut heiße. Durch das Lesen des von mir zu letzt geposteten Links und durch eine Rezension eines Buchs von Bode (http://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/wenig-unterfuetterte-analyse-des-lebensmittelmarktes.html) habe ich das ungute Gefühl, dass diese Organisation auch nur oder zumindest zu einem beträchtlichen Teil wie Greenpeace eigene wirtschaftliche Interessen verfolgt (wie du es ja auch kritisierst). Meine Enttäuschung ist gerade deshalb so groß, weil ich dachte eine Organisation gefunden zu haben, der ich vertrauen und mich bedenkenlos anschließen kann. Aber dies scheint wohl nie der Fall sein zu können.

Ace Kaiser hat gesagt…

Was das Dioxin angeht, torsten, so denke ich kann ich für uns beide sprechen, wenn ich sage, dass das eine SAche auf Kosten unserer Gesundheit war, nur um anderswo Kosten einzusparen, und dass es deshalb genauso verurteilt werden muss.

Foodwatch: Du bist zu Recht skeptisch geworden. Zwar sage ich gerne: Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn; und deshalb lohnt es sich, Foodwatch leben zu lassen, solange die Organisation wenigstens ab und an etwas vollbringt, was dem Allgemeinwohl nützt... Aber ich bin skeptisch, vor allem wenn ich die selbst veröffentlichten Zahlen der Förderer lese, mir ausrechne was da an Fördermitteln zusammen kommt, und wofür Foodwatch diese verwendet. Nicht, dass ich großartige kostenintensive Projekte in ihrem Repertoire entdeckt habe.
Im Gegenzug erhält der Förderer kostenlose Ernährungsberatung durch eine Ärztin, und kann aus der nicht gerade billigen, umfangreichen Bibliothek bestellen. -.-°
Und da soll man nicht skeptisch sein?

Wenn Du tatsächlich eine Organisation finden willst, der Du vertrauen kannst, und die Du fördern willst, wende Dich doch an die Verbraucherschutzzentralen, an das Verbraucherschutzministerium, eventuell an Stiftung Warentest.
Nicht zwingend erforderlich, aber ein guter Hinweis ist m.E. ein Spendensiegel, welches die Gemeinnützigkeit der Siegelträger überprüft. In unseren Zeiten eine gute Orientierung. Ich denke, auf einem dieser Wege wirst Du fündig werden. Deine Förderung kommt dann im nachhinein allen Deutschen zugute.

Noch in eigener Sache. Ich bin sehr erfreut, torsten, dass mit Dir jemand den Weg in meinen Blog gefunden hat, der hinterfragt und wehrhaft ist. Der lehrt und lernt. Ich hoffe, ich kann Dich auch zu anderen Themen in meinem Blog irgendwann einmal begrüßen.