Es ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her, da sollte Karl Theodor usw. zu Guttenberg den Orden wider dem tierischen Ernst verliehen bekommen, der an Personen des Öffentlichen Lebens verliehen wird, die Beliebtheit, Mutterwitz und Individualität in sich vereinen. Damals steckte der Herr Baron aber schon bis über beide Ohren in der Plagiatsaffäre, bzw. er war gerade mitten in der Salamitaktik und gab imme so viel zu, wie nicht mehr zu leugnen war. Geschickt hat er dann seinen Bruder Philipp, der als sein Knappe den Orden annahm, der damals in seiner Büttenrede nicht nur seinen Bruder verteidigte, sondern ihn genauso hochnahm und der BILD und anderen Medien einen kräftigen Seitenhieb versetzte. Damals bloggte ich über die Rede, weil ich von ihr und vom Freiherrn begeistert war. Na, Schwamm drüber.
Thema Orden wider den tierischen Ernst: Gestern lief auf ARD die Aufzeichnung der Ordensverleihung vom Samstag in Aachen, und siehe da, der Herr Baron zu Guttenberg konnte wieder nicht, und schickte erneut den kleinen Bruder. Der sollte eigentlich die Laudatio auf den diesjährigen Preisträger Ottfried Fischer halten, verbrachte aber gut die Hälfte der Rede damit, diesmal sehr viel deutlicher über seinen Bruder herzuziehen. Dabei fand er recht deutliche Worte und sagte unter anderem, sein Bruder hat sich verpisst. Dabei blieb es nicht, und es kam zu einigen deutlichen Äußerungen und Anspielungen, die ich Euch nur empfehlen kann, sobald jemand ein Youtube-Video hochgeladen hatte.
Da stand er also, der gute Philipp, und bedankte sich auf seine ganz eigene Art dafür, dass ihn sein Bruder erneut vorgeschickt hatte, mit seinen deutlichen Seitenhieben und dem Satz aus seiner Vorjahresrede: "Das krause Haar bleibt stets gegelt."
Nun kann man darüber streiten, dass er diesmal den großen Bruder richtig in die Pfanne gehauen hat, aber ohne wirklich anzuklagen.
Man kann auch darüber streiten, warum KTG als einziger Ordensträger in die Geschichte eingehen will, der sowohl die Ordensverleihung als auch die Laudation von einem Knappen hat halten lassen.
Ich für meinen Teil finde, dass sowohl Philipp zu Guttenbergs Witze als auch die Stimmung im Saal deutlich gemacht hat, dass der gute Baron in letzter Zeit nur Fehler gemacht hat und Kredit verspielte, den er teilweise nicht mal hatte.
Auf jeden Fall hat er mir wieder sehr gut gefallen, der kleine Bruder. Und auch wenn das nur Fassade sein sollte, wenigstens hat der Bursche Humor. Und ich könnte mir sogar vorstellen, ihn zu wählen. (geschickt formuliert, eh?)
Im Anschluss an die Rede wurde der tapfere Knappe vollkommen zu Recht zum Ehrenmitglied berufen, eine Würdigung, die er sicher nicht erwartet hat, die aber vollkommen berechtigt ist. Ich gratuliere ihm zu dieser Ehre herzlich. Natürlich auch Ottfried Fischer, der leider viel Rampenlicht an den kleinen Guttenberg verloren hat, und der in diesem Blogeintrag auch zu kurz kommt... Sorry, Otti.
Bleibt mir nur noch eines zu sagen: Wenn man Philipp Franz zu Guttenberg hat - wer braucht da noch KTG?
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vor 3 Stunden
10 Kommentare:
Doch nicht gleich 'for President'. Reicht nicht ein kleiner Ministerposten aus, so Finazminister. ^^
Lieber dahin schieben, wo er nicht schaden kann, falls ich mich in ihm irre. ^^V
Ich wollt grad fragen, nur weil er seinen Bruder öffentlich an den Karren fährt?
Von dem weiß man doch so gut wie gar nichts, in welcher Partei ist er? Klar CSU, was hat er da geleistet? Welche Wertvorstellungen bringt der mit ins Amt?
MfG
L. Cunningham
Nein, weil er eloquent und ehrlich mit dem Thema umgeht. Dabei ist er auch noch selbstsicher und witzig. Ich mag sowas. ^^
So wie Wikipedia mir das mitteilt, ist Philipp bestenfalls stummes Parteimitglied, wenn er denn überhaupt in der CSU ist.
Stattdessen engagiert er sich im Dachverband deutscher Waldbesitzer. Also, ganz unbeleckt von Organisation, Verwaltung und Politik ist er nicht. Nur halt eben unverbrannt.
Hi Ace
naja PFG ist mir zwar 10mal lieber als KTG
ABER
aus 2 Büttenreden den Charackter oder gar die pol.Ansichten eines Mannes abzuleiten ist mir dann doch zuviel.
Ich kenne ein paar Politiker die mir sehr sympatisch sind, aber bei dern pol.Ansichten ich Bauchweh bekomm
Nicht, dass ich hier Gerüchte in die Welt setze: Philipp Freiherr zu Guttenberg hat meines Wissens nach keinerlei politische Ambitionen.
Wenn ich also schreibe: Philipp for President?, dann ist das ausschließlich meine eigene Meinung.
Ausdrücken will ich damit, dass er mir im Gegensatz zu seinen um Aufmerksamkeit bettelnden, Mediengeilen Bruder von vorne herein sympathischer war als der große Guttenberg. Und, wenn wir denn einen Guttenberg in der deutschen Politik haben müssen, dann bitte Philipp. Aber da er keine politischen Ambitionen hat, werden wir ihn da nicht sehen. Was ich auf den ersten und den zweiten Blick schade finde. Mehr Charakter als der große hat der kleine Bruder auf jeden Fall.
OHHH ace willst du etwa die Deutschen Kennedys?
ein zu Guttenberg reicht
Nein, eigentlich nicht. Ich will wirklich nur zum Ausdruck bringen, dass Karl Theodor neben diesem Bruder wie ein Vollidiot aussieht. Nicht mediengeil, witzig, sch***** drauf, wie er in den Medien rüber kommt, schlagfertig.
Und was haben wir auf der anderen Seite: Kriegt Opel nicht gerettet, lässt sich für Millionenbeträge Gesetze im Ausland schreiben, feuert alles und jeden, der seinem Image gefährlich werden könnte (Kundus, Gorch Fock), ohne überhaupt mal nachzudenken, Chefberater ist die BILD-Redaktion, versaut die Bundeswehrreform, fliegt mit Talkmaster nach Afghanistan, sein blondes Frauchen engagiert sich in rechtlich fragwürdigen Selbstjustiz-RTL-Serien und engagiert sich in gemeinnützigen Vereinen, die ihre Gemeinnützigkeit nicht nachweisen wollen... Ich gebe zu, gegen den gut auszusehen ist nicht schwer.
Zur Sache mit Kerner könnte man sagen das er das Thema Afghanistan, mal ohne Tote, in die Medien gebracht hat.
Okay, bei der Sache mit der GoFo hat es es sich mit der Marine verdorben und mit General Klein sein Image bei der Bw erstmals angekratzt.
Aber mich hätte es wirklich mal interessiert wie KTG die Bundeswehrreform gemacht hätte.
Ich zitiere unseren neuen Verteidigungsminister, bevor er einen Maulkorb verpasst bekommen hat: "Reform? Einen Scherbenhaufen hat er hinterlassen!"
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