...denn wie tagesschau.de heute vermeldet, hat die spanische Polizei zehn mutmaßlich Verdächtige festgenommen, die u.a. den sogenannten BKA-Trojaner programmiert und vom erpressten Geld profitiert haben sollen. Ich habe darüber gebloggt, weil ich das Ding auch auf dem PC hatte.
Kurz nochmal die Zusammenfassung, was der BKA-Trojaner überhaupt ist: Es handelt sich um einen Trojaner, d.h. ein Schadprogramm, das auf den PC eingeschleust wird und dann sein schändliches Werk beginnt. Normalerweise öffnen Trojaner eine Backdoor, über das der Cracker dann Zugriff auf das System des Geschädigten erhält. In diesem Fall aber sperrt der Trojaner, einmal aktiviert, die Systemeingabe im aktiven Profil und blockt den Bildschirm mit einer als amtlicher Warnung kaschierter, in schlechtem Deutsch verfassten Warnung, man sei bei irgendwelchen illegalen Tätigkeiten erwischt worden und man hätte ganz viele Pfui bäh-Dinge auf dem PC geortet. Und nun müsse man einhundert Euro per E-Geld-Transfer bezahlen, als einmalige Strafzahlung, damit der PC wieder entsperrt wird.
...wird er natürlich nicht. Egal, wie viel man bezahlt. Und damit sitzt man da, mit einem Trojaner auf dem System und einem System, mit dem man nicht mehr arbeiten kann.
Tja, anscheinend haben die Spanier die Bande hochgenommen. Ein Gericht wird sich der Sache annehmen und entscheiden, ob die Männer dieses Verbrechens schuldig sind und wie mit ihnen zu verfahren sein wird. Ich denke, nach einer entsprechenden Bestrafung steht dem einen oder anderen aus der Gruppe durchaus eine diesmal legale Karriere im Computer-, und Internetsektor bevor. So viel Energie kann man ja nicht verschwenden, und wenn man es von krimineller in legale Energie wandeln kann, soll es mir recht sein. Klar, der BKA-Trojaner in seinen ungezählten Varianten kostet Nerven ohne Ende, aber er macht ja nichts kaputt. Und zahlen werden immer nur die DAU, die dümmsten anzunehmenden User.
...sacken lassen.
Damit ist das Thema für mich erledigt. Ihre kriminelle Energie hat sie - voraussichtlich - in die Fänge der Justiz getrieben und die Spanier haben zugeschlagen. Alleine die Amtsanmaßung wird ihnen einiges einbringen. Die Erpressung in über einhunderttausend Fällen pro Jahr minimal, nur gerechnet anhand von denen, die gezahlt haben, wird auch nicht gerade das Strafmaß mindern. Und sie haben sicher jeden einzelnen Tag verdient.
Was für mich aber der erfreuliche, geradezu grandiose Nebeneffekt ist: Ein großangelegter Internetbetrug wie die so typischen Abo-Fallen und der Abmahnwahnsinn wurde von der Polizei ernstgenommen und die mutmaßlichen Täter nach den Ermittlungen vorläufig festgenommen. Nach de Vorführung vorm Richter werden sie in Haft genommen. Das lässt mich darauf hoffen, dass das Thema Internetkriminalität bei unseren Ordnungshütern verstärkt Beachtung finden wird. Denn, Herrschaften, das Internet ist KEIN Rechtsfreier Raum und war es auch noch nie.
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