Schon wieder Neuigkeiten von der Schreibfront eines uns allen bekannten Autors. XD
Das Ultimate Perry Rhodan-Projekt von Roland Triankowski und mir, das ich auf Fanfiktion.de als Preview betitelt habe, erreichte heute auf FF.de anderthalbtausend Klicks. Darüber hinaus hat die Geschichte acht Reviews. Das macht mich schon recht stolz. Zudem ist FF.de die einzige Seite, auf der ich die Geschichte hoch geladen habe.
Es schwebt natürlich neben der voran schreitenden Arbeit zum Wega-Komplex noch der Gedanke im Raum, zumindest den Anfang des ersten Block, die vierte Macht, noch einmal zu überarbeiten. Aber es freut mich, dass das Projekt auch so unfertig bei euch Lesern ankommt. Danke dafür, und lest mich weiter. ^^V
And now to something completely different:
Heute scheint sich einiges in Japan, genauer gesagt im Kernkraftwerk Fukushima I, zum Besseren zu wenden, wenn die tapfere Schar Techniker, die Polizisten und die Feuerwehr aus Tokio das Wunder vollbringen können, die Reaktoren kühl zu halten und den Strom für die Kühlung wieder anzuschließen. Auch wenn boulevardeske Medien, nennen wir sie Gmx/Web.de, mit reißerischen Schlagzeilen statt mit Informationen aufwarten, wenn sie Header wie "Radioaktives Jod im Tokioter Trinkwasser" Leser ziehen wollen - gut, was habe ich anderes erwartet, und sie geben keine falschen Informationen weiter, sie behandeln sie eben nur plakativ - so sehe ich doch den großen Hoffnungsschimmer am Horizont, nachdem ich mich innerlich bereits mit eine Kernschmelze in drei bis vier Reaktoren angefreundet hatte.
Die Menschen, die gerade in Fukushima I arbeiten, nehmen sehr viel Strahlung auf. Teilweise direkt, heiße Gamma-Strahlung, die die Zellen schädigt, dadurch Krebs auslöst, und in besonderen Situationen sogar Verbrennungen verursacht (so energiereich ist die Strahlung), teilweise über stark strahlende Isotopen, die sich nach und nach in ihren Körpern festsetzen.
Natürlich wirkt radioaktive Strahlung auf jeden anders. Einige der Arbeiter werden wohl nie Krebs bekommen, die Polizisten und Feuerwehrleute sind hoffentlich der enormen Belastung nicht zu lange ausgesetzt; andere wiederum, vielleicht die große Mehrheit der einhundertsechzig in Schichten arbeitenden Techniker, sind eventuell dem Tode geweiht. Was ich nicht hoffe und ihnen nicht wünsche. Wenn die Sache glimpflich ausgeht, wenn Japan noch einmal vor einer Katastrophe bewahrt werden konnte, dann auf dem Rücken dieser Fachleute. Auf ihrer Gesundheit, auf ihrem Leben, auf ihrer Familienplanung. Zugunsten einer Atomindustrie, die sich ein 9,0er-Erdbeben mit anschließender Tsunami in ihren Planspielen nicht vorstellen konnte. Nun zahlen die Techniker den Preis. Ich habe allergrößten Respekt vor diesen Männern; vor jedem, der seine potentielle Familienplanung, sein Gesundheit, ja, sein Leben riskiert, um das immer noch stark gebeutelte Krisengebiet - in dem teilweise die Versorgung der Überlebenden, drücken wir es höflich aus, ganz schön ruckelt - vor einer weiteren Katastrophe zu bewahren, die Großstädte Japans vor einer Katastrophe zu bewahren.
Ich schrieb letzten Samstag in meinem Blog: "In dieser Nacht [...] werden Helden geboren."
Es klingt vielleicht ein wenig unpassend, aber ein Spielfilm für diese Männer sollte wohl drin sein, egal wie die Katastrophe ausgeht.
Was bedeutet die Katastrophe für Deutschland?
Tja, Muberkel hat vor Fukushima noch gesagt, die Kernkraftwerke seien sicher, unverzichtbare Brückentechnologie und Teil eines nachhaltigen Co2-freien Energiemix.
Dann kam Fukushima, direkt vor einer sehr wichtigen Landtagswahl, und plötzlich gibt es ein Moratorium, in dem drei Monate lang alles auf dem Prüfstand soll.
Hand hoch, wem das auch überraschend schnell ging.
Sieben Reaktoren wurden abgeschaltet, und schon kündigen die Stromkonzerne höhere Preise an.
Was hat Muberkel umfallen lassen?
Und wie viele der abgeschalteten Kraftwerke gehen nach dem Moratorium wieder ans Netz?
Zwei einfach zu beantwortende Wahlen: Mappus retten und in Baden-Württemberg regieren.
Alle Kraftwerke gehen wieder ans Netz, selbst Biblis A, der nach dem Ausstiegsfahrplan von Rot-Grün längst nicht mehr in Betrieb sein sollte.
Warum? Weil die eilig zusammen gestoppelten Kommissionen nach eingehender Prüfung, und vor allem NACH der Wahl in BW, zu der Erkenntnis kommen werden, dass solche Unglücke in Deutschland nicht passieren können; wir haben hier keine Tsunamis, keine Erdbeben und dergleichen. Und außerdem hat Frankreich ja an der Grenze so viele Atomkraftwerke, also macht es risikotechnisch keinen Unterschied. Und da ist ja noch das tschechische Kraftwerk nahe Bayern. Wir können also nicht entkommen, basta. Also machen wir das Beste draus.
...sacken lassen. Klingt schlimm, aber genau das werden wir zu hören kriegen, in Verbindung mit einer fetten Strompreiserhöhung.
Fakt ist, Deutschland produziert mehr Strom, als es verbraucht. Was passiert mit dem Überschuss? Der geht ins Ausland. Moment, werden jetzt einige sagen, unser superbilliger Atomstrom wird ins Ausland verkauft, und wir sind mit Abstand unter den vier Ländern Europas mit den höchsten Strompreisen? Was läuft da falsch? Ist es nicht normalerweise üblich, dass der Preis einer Ware fällt, wenn sie im Übermaß vorhanden ist? Warum gilt das nicht auch für Strom?
Abgesehen davon, dass Atomstrom nur billig gerechnet wird, läuft so einiges falsch, würde ich sagen. Abgesehen davon, dass Atomstrom nur noch ein Viertel Anteil an unserem Strommix hat (den Rest wuppen wir locker in spätestens zehn Jahren mit erneuerbaren Energien), und der Überschuss im Auslandsverkauf in etwa der Kapazität deutscher Meiler entspricht, barbieren uns die großen vier Konzerne mächtig über den Kamm. Regionale Stromversorger wollten Milliarden in Arbeitsplätze und dezentrale Kraftwerke investieren, und uns damit von zentralen Kraftwerken UND großen Überlandstromleitungen unabhängiger machen. Nach dem Freifahrtschein für die Atomstromindustrie durch die Regierung Muberkel wurden diese Pläne auf Eis gelegt.
So gesehen ist es eine dreiste Frechheit, wenn wir nicht nur sehr hohe Strompreise in Deutschland zahlen, für Strom der ins Ausland verkauft wird, und dann auch noch gesagt kriegen, dass die Strompreise dann anziehen werden... Wovon denn? Wenn die Subventionsgräber vom Netz gehen, hören die staatlichen Hilfen auf, und die überteuerten Strompreise könnten sinken. Könnten, wohlgemerkt. Aber die vier großen Konzerne stehen ja schon in Position, um ihren Profit zu verteidigen.
Kurios an der Sache ist ja, dass Deutschland eines der führenden Länder ist, was regenerative Energien angeht. Wir haben doch das Know How, wir haben doch die Technik, werden unabhängiger von fossilen Brennstoffen und Uran (wo, wie ich gehört habe, schon der Abbau hochgefährlich ist). Ohne die Schwarz-Gelbe Regierung wären die ersten Subventionsfallen bereits vom Netz, anstatt ihren Betreibern Geld zu drucken. Ohne würden wir mehr dezentrale Energieversorgung haben, viele der Großleitungsprojekte gar nicht benötigen. Ohne Muberkel hätten wir sicher auch schon längst Frühling. Mittlerweile erscheint mir das plausibel.
Also, hört auf meine Worte: In drei Monaten wird es bestenfalls ein Bauernopfer geben, eventuell Biblis A. Alle anderen gehen wieder ans Netz.
Die Kraftwerke werden für supersicher erklärt, und damit hat es sich. Muberkel wird hoffen, dass sich keiner in drei Monaten mehr an Fukushima I erinnert. Oder daran, dass der Rheingraben und die Eiffel auch Erdbebengebiete sind. Die Presse wird uns damit bombardieren, wie sicher wir hier in Deutschland sind, und das wir den "billigen" Atomstrom doch dringend brauchen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Andererseits, wenn die Stammwähler der CDU einerseits das Spiel mit dem atomaren Feuer abstrafen, ebenso wie den unsensiblen Umgang eines Herrn Mappus mit dem Protest gegen den Umbau des Stuttgarter Bahnhofs, und wenn sie sich dran erinnern wie Muberkel im Zuge der KTG-Betrugsaffäre sämtliche konservativen Werte über Bord geworfen hat, um ihren Lügenbaron im Amt halten zu können, dann ist dieses Moratorium vielleicht das längst überfällige Ende dieser Katastrophe von Lobbyismus-Politik. Und das Ende von Frau Dr. Merkel als Bundeskanzlerin.
Noch ein Schlusswort: Wenn über die überaus miserable Versorgungslage in Japan berichtet wird, betonen die Medien immer, dass es an Nahrung, Wasser und Benzin fehlt.
Benzin? Wieso Benzin? Ich kann verstehen, dass die Versorgung aus der Luft schwierig ist, weil viele Straßen baufällig sind, bestimmte Gebiete nicht erreicht werden können, weil es einfach zu viele Menschen in Not gibt. Ich kann verstehen, dass die Rettungskräfte durch die ständigen Nachbeben nicht so gut voran kommen, wie sie wollen. Aber ich verstehe nicht, warum jeder verdammte Artikel auf dem Benzin herum reitet.
Entschuldigt bitte mal meinen verbalen Ausfall, aber schnüffeln Japaner aromatische Kohlenwasserstoffe, oder was?
Einleuchten würde es mir ja, wenn jemand sagen würde, dass die Menschen im Erdbeben- und Tsunami-Gebiet das Benzin brauchen, um Heizöfen anzutreiben. Das würde viel Sinn machen. Oder für ihre Fahrzeuge, um entweder aus dem Krisengebiet zu kommen oder im Krisengebiet die Mobilität, bzw. Hilfe zu sichern. Aber einfach so in jede Meldung rein zu schreiben, dass Benzin fehlt... Ist das schon Lobby-Politik? Gehen in Deutschland die Sprit-Preise hoch, weil es in Japan an Benzin fehlt? Ich weiß es nicht. Vielleicht könnt Ihr mich aufklären, meine treuen Leser.
Edit am Sonntag, dem 20.03.2011: In meiner Aufzählung jener, die um Fukushima I kämpfen, habe ich die Militärpiloten der Hubschrauber unterschlagen, welche die Reaktoren von oben gekühlt haben. Das war nicht beabsichtigt. Natürlich sind sie ebenfalls ein großes Risiko eingegangen und haben ihren Anteil daran.
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