Einigen wird es aufgefallen sein. Dieser Blog wird von Ace Kaiser betrieben, also von mir. Im Impressum steht allerdings Alexander Kaiser. Logisch, nur sehr wenige männliche Deutsche sollten von ihren Eltern den Namen Ace als Geburtsnamen mitbekommen haben. Und für jene, die mich aus dem Perry Rhodan Fandom kennen, kommt da auch noch Tiff dazu, das Spitznamenkürzel von Julian Tifflor, einem der Protagonisten der Perry Rhodan-Serie.
Um Euch zu beruhigen, liebe Leser und zufällig Vorbeischauende: Alle drei Namen sind richtig. Immerhin firmiere ich auch auf Twitter und auf Facebook unter Alexander Kaiser. Bin ich aber auf einem Con oder rede ich mit Klaus N. Frick, nennen mich alle Tiff. Wieso das, wurde ich gefragt.
Auf diese Anregung hin habe ich beschlossen, mal einen Blogeintrag zum Thema zu schreiben.
Ace, wie kommst Du an die ganzen Namen, und welcher gefällt Dir am besten?
Fangen wir ganz, ganz klein an. Man sagt, jeder bekommt in seinem Leben drei Namen (mindestens): Einen von den Eltern, einen von den Freunden, und den letzten Namen gibt man sich selbst.
Mein Geburtsname ist natürlich Alexander. Und Alexander Kaiser ist auch ein toller Name. Nebenbei, ich glaube, ich bin der einzige Alexander Kaiser, der auf Amazon.de mit eigenen Büchern vertreten ist, die keine Sachbücher sind. Alle anderen Alexander Kaiser schreiben nur Sach-, und Fachbücher. Ich schlage aus der Art und hacke eifrig Belletristik in die Tasten. Science Fiction, Fantasy, ab und an mal einen Krimi oder was Historisches - wer es noch nicht kennt: Hier könnt Ihr ungefähr ein Drittel all dessen finden, was ich je geschrieben habe. Obwohl, mittlerweile könnten es bereits zwei Fünftel sein. Ich habe hier und da Sachen aus meinem Archiv oder von anderen Seiten herübergeholt.
Und da sind wir auch schon beim zweiten Namen: Ace Kaiser, denn das ist auf Fanfiktion.de mein sogenannter Pen-Name. Und auch im BattleTech-Fandom laufe ich als Ace Kaiser herum. Und das hat seinen Grund. Ich gebe zu, der Name ist sehr hochtrabend. Würde ich nicht tatsächlich Kaiser mit Familiennamen heißen, wäre das ein doch sehr gewaltiger Name; interessant ist aber, wo er her kommt. Denn dies ist der erste Name, den ich mir selbst gegeben habe.
Ich will das erklären. Nicht Ace Kaiser, sondern Ace ist der erste Name, den ich mir selbst gegeben habe. Einzig Ace. Ja, dieses Ace, dass auf Deutsch Aß bedeutet, das gerne für einen sehr, sehr guten Piloten verwendet wird.
Wisst Ihr, ich bin Brotkastenmensch. Einige unter Euch werden jetzt hellhörig. Brotkasten. So hieß der Commodore 64, ein in den Achtzigern sehr berühmter Personal Computer, der äußerlich sehr stark an einen Brotkasten erinnerte. Also der C64 I. Ich hatten den C64 II. Der hatte schon eine Floppy serienmäßig mit dabei, der I wurde damals zu Anfang noch mit Kassettendeck ausgeliefert. Was? Böhmische Dörfer für Euch? Gut, lassen wir heute mal diesen Part weg. Kommen wir zurück zum Namen.
Ich habe den C64 damals fast nur dazu verwendet, um damit Spiele zu spielen. Und man höre und staune, ich habe mir sogar eine erkleckliche Anzahl gekauft, anstatt sie zu raubkopieren. Einige dieser Spiele vermisse ich noch heute sehr. Darunter Pool of Radiance, Pirates, Wizball, um nur einige zu nennen. Klötzchengrafik und 8-Bit-Sound taten dem Spaß keinen Abbruch. Ich war begeisterter Zocker. Und als dieser wurde ich schnell mit einer traurigen Wahrheit konfrontiert. In manchen Spielen konnte man sich in den Score eintragen. Die besten zehn Spieler wurden angezeigt. Aber man konnte nur drei Buchstaben vergeben. (Das war übrigens ebenso auf den Spielekonsolen in den Spielhallen. Danke, Streetfighter II.) Das A war da natürlich eine sehr logische Wahl. Dann das K und was dazu? Nein, ich hatte drei Buchstaben, die konnte ich auch anders verwenden, eigenständig, mit einem echten Namen. Relativ fix kam ich auf Ace. Und das wurde der Name, mit dem ich mich an meinem Commodore (der Highscore konnte übrigens selten gespeichert werden) oder in der Spielhalle eintrug.
Kommen wir zu Tiff. Bereits mit neun Jahren hatte ich meine ersten Science Fiction-Bücher in den Händen. Leihbücherei, usw. Faszinierendes Zeug, einige dieser Bücher besitze ich heute noch. Dann entdeckte ich bei Woolworth in einer Ramschecke - ja, die gab es damals auch schon - Ren Dhark-Hefte. Natürlich wild durcheinander und ich musste mir viel zusammenreimen. Aber es waren Mängelexemplare, also konnte ich sie mir leisten. Bei jedem Besuch im Woolworth kamen eins oder zwei dazu. Dadurch aber wurde ich zu Perry Rhodan geführt. Damals, in diesen Tagen, gab es etwas, was heute mittlerweile so gut wie verschwunden ist: Second Hand-Läden für Romanhefte. Auch im Nachbarort gab es so einen Shop, und als ich erst einmal angefangen hatte, Perry Rhodan zu lesen, versuchte ich, dort die anderen Hefte nach und nach zu kaufen. Ich hatte, bis ich Mitte zwanzig war, immer die Liste in meinem Portemonnaie, auf der stand, welche Hefte mir noch fehlten. Als ich 1990 meinen Realschulabschluss machte, waren es schon eintausendfünfhundert.
Es machte mir einen Riesenspaß, die Sammlung zu vervollständigen, zugleich sammelte ich alle drei Auflagen, um die Lücken zwischen den Heften zu füllen. Irgendwann hatte ich dann alle Hefte zusammen, die von den Nachauflagen nicht noch gefüllt werden würden, deshalb war dieses mir liebe Hobby nicht mehr notwendig. LEider.
Die ersten Hefte, die ich übrigens vollständig hatte, waren die Nummern 1 bis 50, die 1 leider nur als Nachdruck des Hefts aus der ersten Auflage. Damals war ich ein Fan von Julian Tifflor, kurz Tiff genannt, der damals von Perry Rhodan als "Kosmischer Lockvogel" ohne sein Wissen auf eine wichtige Mission geschickt wurde. Kurz, ich war ein Fan vom "kleinen Perry", wie man ihn oft nannte.
Als ich 1995 das erste Mal mit dem Fandom direkt Kontakt aufnahm, nicht nur mit Arndt Ellmer und der Leserkontaktseite, trat ich dem Science Fiction Club Black Hole Galaxie bei, der auch heute noch aktiv ist. Damals hatten die anderen Mitglieder die Marotte - nicht alle - sich Spitznamen aus Film und Fernsehen, vor allem aber aus dem Science Fiction-Bereich zu geben. Da fiel meine Wahl sehr schnell auf Julian Tifflor. Aber das war mir zu anmaßend, weshalb ich mich dazu entschied, nur den Namen Tiff zu verwenden.
Aber wir sind noch nicht am Ziel meines selbst gegebenen Namen.
Um das Jahr 2000 stieß ich zum BattleTech Fandom. Auch dort rangierte ich auf der offiziellen deutschen Seite im Forum als Tiff. Als dieses 2001 aber umzog und eine andere Forensoftware nutzte, konnte ich mich nur noch im Forum anmelden, wenn ich einen Nicknamen wählte, der mindestens fünf Zeichen hatte. Tiff war zu kurz. Ace sowieso. Es war ein verschlungener Pfad, und ich nahm mir nur fünf Minuten Zeit, aber ich entschied mich für Ace Kaiser, vor allem, weil ich mit einem anderen Alexander eine gemeinsame Postschreibgeschichte hatte, in der ich mich Ace nannte, der besseren Unterscheidung wegen. Ace Kaiser, um genau zu sein. So kam es, dass ich mir den Namen Ace ein zweites Mal selbst gab. Diesmal aber mit Anhang.
Bleibt der letzte Name, den ich Euch bisher verschwiegen habe. Der, den einen Freunde geben. Oder die, die sich selbst dazu erklären. Ich benutze diesen Namen nie, aber wer was auf sich hält in meinem Heimatort und wer denkt, er hat ein besonderes Verhältnis zu mir, ruft mich bei diesem Namen. Ich habe schon sehr lange versucht, ihn auszurotten, weil ich finde, er passt überhaupt nicht zu mir. Aber wenigstens ist die Geschichte amüsant, wie ich ihn bekommen habe.
Diesen Namen, den ich am Ende enthüllen will und danach eigentlich nie wieder hören möchte, wurde mir in der dritten Klasse gegeben. Cord, einer meiner Mitschüler, war aus Gründen, die ich nicht mehr kenne, wütend auf mich. Also blaffte er mich an: "Du Kalle, Du!"
Was soll ich sagen, der Name blieb an mir kleben wie ein Golddigger an einem krebskranken neunzigjährigen Milliardär, und alle, die mich ein wenig besser kannten und kennen, verwenden ihn. Aber ich konnte erfolgreich verhindern, dass er ins Fandom geschwappt ist. Immerhin. Auch Euch bitte ich inständig darum, ihn nicht zu verwenden, wenn wir kommunizieren. Ich bin lieber ein Tiff, ein Ace, auch gerne ein Alexander, aber dieser andere Name, der gibt mir nichts.
Uff. Jetzt hat diese Geschichte doch tatsächlich gereicht, einen Blogeintrag zu füllen, wer hätte das gedacht. Und ich habe mal erklärt, wie ich an meine Namen gekommen bin. Why not?
Wenn Ihr was Ähnliches erlebt oder getan habt, scheut Euch nicht, es mir in den Kommentaren zu erzählen. ^^b
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