Seiten

Mittwoch, 27. Mai 2015

Wanderung am Pfingstsonntag auf den Cölleturm

Tja, was soll ich sagen? Mich hat nicht gerade das Wanderfieber gepackt, aber inspiriert durch eine Freundin, die gerne mal Kopf und Hals riskiert, um abseits der Waldwege zu wandern, habe ich mich dazu entschlossen, auch mal etwas Fett abzubauen und am Pfingstsonntag nicht nur müßig am PC zu sitzen und Blogeinträge zu schreiben. Genau deshalb habe ich mich dazu entschlossen, für den Anfang etwas Leichtes in Angriff zu nehmen. Nämlich den Aussichtsturm Cölleturm, der über dem Höhenzug Külf thront und einen wunderbaren Blick auf meinen Heimatort Banteln sowie bei guter Sicht bis nach Hannover erlaubt. Der Turm ist nach Osten ausgerichtet, sodass auch im Blick sind, und das von links nach rechts: Elze, das Kalkwerk, Gronau, Betheln, die Gemeinde Despetal, die Gemeinde Rheden, natürlich Banteln und last but not least Brüggen. Was auch noch im Blick ist, das ist ein Teil der Norddeutschen Tiefebene, die Hildesheimer Berge und gut zwei Drittel der Sieben Berge, die sich von Rheden bis nach Alfeld runterziehen.
...sacken lassen.
Wie gesagt, ich habe mich das erste Mal seit langer Zeit an einer Wanderung versucht und das Ziel dabei nicht zu hoch gesteckt. (Sonst wäre ich nach Brüggen gefahren und hätte den Wanderweg zum Tafelturm auf den Sieben Bergen genommen, oder noch besser, mich gleich im Harz am Brocken versucht.) Da meine Leser auch etwas davon haben sollten, habe ich mein Tablet mitgenommen und eifrig Fotos geschossen. Somit könnt Ihr quasi nicht nur mitverfolgen, welchen Weg ich genommen habe, sondern Ihr habt auch eine Anleitung, um die Strecke einmal selbst zu gehen. Wirklich, sie ist nicht sehr schwierig, aber der Ausblick ist sehr schön.

Vorweg eines: Unterschätzt die Sache nicht. Der Weg zieht sich, und letztendlich ist eine Höhe von 242m zu bewältigen, was vom Bantelner Bahnhof mit einer Höhe von 92m immerhin 150m ausmacht. Ich weiß, aktive Wanderer werden jetzt nur mitleidig lächeln, aber für mich war es eine schöne Erfahrung.
Um ehrlich zu sein, einen Teil der Strecke bin ich bereits am Vatertag gegangen. Doch statt auf den Kammweg zu gehen und den Cölleturm zu erklimmen, haben wir mit unseren Bollerwagen lieber den forstwirtschaftlich genutzten und sehr gut ausgebauten Müllerweg zur Großen Tannenhütte genommen.

Aber genug geredet, fangen wir mal mit den Bildern und den dazu gehörigen Erklärungen an.
Gestartet wird - nicht bei mir Zuhause, auch wenn das nicht weit weg ist, sondern am Radweg über die B3, der nur ein kleines Stück vom Bahnhof ist westlicher Richtung entfernt ist.


 Nach der B3 sind es nur wenige Schritte auf der Straße L 481 nach Eime zum Feldweg.

 So, der Feldweg. Das war der kurze, sehr kurze Anfang. Jetzt geht es erst mal für gut zwei Kilometer auf dem Weg weiter.

 Es zieht sich.

 Wirklich, es zieht sich.
An dieser Stelle vielleicht ein paar Anmerkungen zu Licht, Wetter und meinem Tablet. Also, es war leidlich warm und bewölkt bei etwa achtzehn Grad, kein Regen. Die Bilder sind teilweise recht düster geworden, dafür bitte ich um Entschuldigung. Haupttäter war mein Acer Iconia Tablet. Und dafür sind die Aufnahmen eigentlich erstaunlich gut.


So, hier sind wir nach zwei Kilometern bei leichter Steigung endlich beim eigentlichen Eingang in den Wald, der den Külf bedeckt. Der Wald ist übrigens keine hundertsechzig Jahre alt und wird fortwirtschaftlich stark genutzt.


 Ein Blick zurück vom Waldrand aus gesehen.


 Na, dann wollen wir mal. *seufz* Vom Vatertag weiß ich noch, wie beschwerlich dieser Teil ist. Sehr steil und sehr lang. Aber wir wollen zum Waldparkplatz.

 Noch kein Ende in Sicht.

Immer noch kein Ende. Aber eine Anmerkung. Auf dem Turm checkte ich meine bisher gemachten Bilder. Ich habe da entschieden, dass ich für diesen Teil zu wenig gemacht habe. Also machte ich beim Rückweg noch ein paar. Falls jemand also die Strecke nachwandert und die Fotos nicht die richtige Reihenfolge der Wegstrecke ergeben, bitte ich um Entschuldigung. ^^

 Ha! Gleich wird es flacher! Aber danach geht es wieder steil bergauf. Die Waden schmerzen.

 Puh, nach einer gefühlten Ewigkeit ist der Waldparkplatz in Sicht. Wie, ich hätte da auch mit dem Auto hochfahren können? Geht tatsächlich, aber wenn, würde ich von Deinsen kommen. Die Strecke von Banteln ist doch arg ruckelig. (Und wie das rechtlich ist, kann ich auch nicht sagen. Also, lieber nicht weiter als bis hier in den Wald fahren. Oder den Wagen besser gleich weglassen.)

Die Infotafel, die auch Tipps für die verschiedenen Wanderwege durch den schmalen, aber sehr langen Külf gibt. Man beachte: Die Autonummer des Wagens habe ich absichtlich nicht geknipst. So geht Privatsphäre, Baby.
Diesen kürzeren, aber umso steileren Weg kommt man, wenn man von Deinsen anfährt. Kleiner Hinweis: Auf diesem Weg kommt man auch zur Deinser Rasthütte, die gerne mal für Veranstaltungen genutzt wird. Im Sommer ein beliebter Tummelplatz für Glühwürmchen, btw.

Ja, bis hierhin, und das mit schweren Bollerwagen, so ging es mir an Himmelfahrt. Wir sind dann hier auf den Müllerweg eingeschwenkt, der westlich am Cölleturm vorbei führt. Das machen wir heute natürlich nicht.

Um zum Cölleturm zu kommen, brauchen wir den Kammweg. Das bedeutet, wir müssen vom Parkplatz etwa dreißig Meter zurück. Dabei sieht man zuerst diesen Weg. Aber der endet blind, wird wahrscheinlich für die Forstwirtschaft genutzt.


Ein Stück weiter. Hier ist der Kammweg. Der Kammweg führt bis in 234m Höhe, und von dort mehrere Kilometer immer auf dem Kamm des Külfrückens über die Große Tannenhütte bis nach Godenau ans Ende unseres Hausberges. Heute geht es aber "nur" bis zum Cölleturm hoch.

 Andere Location, gleiches Lied: Es zieht sich. Es ist steiler als vorhin, aber dafür etwas kürzer.

Mir tun wieder die Waden weh. Aber da ich weiß, was mich dort oben erwartet, ziehe ich das durch. Wirklich, Himmelfahrt mit Bollerwagen auf dem Müllerweg war wesentlich einfacher. ^^

 Auch hier wieder kurze Stellen, an denen es flacher wird. Gelegenheit, das Tablet aus dem Rucksack zu holen und Fotos zu schießen.

 Es zieht... Nein, ich sage es nicht. ^^

 Bin fast da.

 Bin faaaast daaaaa.... 
Tatsächlich sieht man schon den Rastplatz westlich vom Cölleturm, und den Turm selbst.

Da isser. Über acht Meter hoch, 180 Jahre alt und zuletzt in den Neunzigern aufwändig saniert.

 Der Rastplatz. Eine schöne große Fläche, die zwei- bis dreihundert Leute verkraftet.

Das ist der Weg runter zum Müllerweg. Sehr kurz, aber auch sehr steil. Angeblich kommt man hier auch mit einem robusten Wagen hoch. Wie, ich hätte theoretisch auch rauffahren können? o_O

 So, die große Belohnung, für die ich zweihundertdreißig Pfund Ace in Bewegung gesetzt habe.

 Also rein mit uns und den Blick auf das nördliche Leinetal genießen.

 Der unspektakuläre Treppenaufgang. Hier muss irgendwo eine Tafel zu Ehren des Namensgebers sein. So sagt man zumindest auf der Wikipedia.

 Bin faaaast d... Okay, den Gag hatten wir schon. ^^

So, bevor wir den Main Dish servieren, hier noch mal der Blick von oben auf den Rastplatz am Cölleturm. Viel, viel Platz. Ja, das dahinten ist der Weg runter zum Mühlenweg.

So, das ist er also, der Lohn meiner Mühen. Der Blick aus 242,5m Höhe (plus 1,89m Ace) nach Osten auf das schöne Banteln. Im Hintergrund sieht man die Hildesheimer Berge, Gronau, Betheln, Gemeinde Despetal und Gemeinde Rheden. Ein Stück der Sieben Berge schummelt sich ebenfalls ins Bild. Mist, ich hätte noch eins nach Südosten machen sollen. Dämliche Bäume im Blickfeld.


Und last but not least der Blick nach Nordosten. Hildesheimer Berge im Hintergrund, Banteln mit dem Kalkwerk, Elze, und wenn man ein wenig ins Bild hineinzoomt, kann man sogar Hannover erahnen. Auf jeden Fall aber sieht man die große Kali-Abraumhalde nördlich von Hildesheim.

So, das war der Weg rauf. Runter geht es übrigens genauso, weshalb ich, bis auf die Aufnahmen, mit denen ich den Bericht aufgefüllt habe, keine weiteren Fotos geschossen habe. Zumindest nicht für diesen Blogeintrag. Stattdessen habe ich noch vier Bilder geschossen, als ich die 220KV-Überlandleitung passiert habe, die am Ostrand des Külfs, von Elze kommend, zum Umspannwerk in Limmer/Alfeld geht. Insider wissen, worum es mir geht, denn einige Zeit war diese Route im Gespräch, um die neue überirdische 380KV-Leitung zu verlegen. Das ist zwar vom Tisch, soweit ich weiß, aber es ist trotzdem Material für einen Blogpost.

So, ich hoffe, Ihr hattet Spaß beim Lesen und mit den Bildern. Mir hat die Wanderung sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich nur anderthalb Stunden gebraucht habe. Ja, ich habe Pausen gemacht. Alles in allem ist das ein Trip, den man auch spontan angehen kann. Und ich war doch noch auf dem Cölleturm, was ich am Vatertag wegen der Bollerwagen verpasst habe. So sieht Zufriedenheit aus. ^^

Mein Fazit: Von solchen Touren haben wir noch viel mehr im Leinebergland. Die Hannoveraner gehen fürs Wandern gerne in den Deister. Ha, kommt doch mal ins Leinebergland. Wir haben auf jeden Fall mehr Wald und mehr Berge zu bieten als der Deister. ;D Nur so als Tipp von mir. ^^b

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey Ace!

Schöne Bildchen...wäre doch ein passendes für deine Pferderippergeschichte dabei und fertig ist ein neues Buch ;)

LG betty (0815)

Ace Kaiser hat gesagt…

Meinst Du wirklich, ich sollte Equus Carnifex als eigenständiges Buch veröffentlichen?
Welches Foto würdest Du denn empfehlen?

Anonym hat gesagt…

Schöne Fotos von einem wohl tollen Tag.
Ich bin gerne hier am Blog "mitgewandert".
LG R.

Ace Kaiser hat gesagt…

Hi, Sparrow. Der Tag war durchwachsen. Kaum Sonne, kein Regen, mittelwarm. Vielleicht nicht so verkehrt.
Wenn Du im Geiste mitwandern konntest, war der erste Versuch gut gelungen. ^^V