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Mittwoch, 29. Februar 2012

400 Reviews

Diesmal ein Post in aller Kürze.
Ich habe einige Zeit überlegt, ob dieses Ereignis einen eigenen Blogpost wert ist - und mit ja befunden.
Auf meinen Geschichten auf Fanfiktion.de habe mich heute genau vierhundert Reviews verzeichnet, was mich schon stolz macht. Richtig, Stinkstiefel, gefühlt ist die Hälfte von Dir. XD
Auf Battletech.info, Twobt.de und Animexx.info habe ich zwar weit mehr Reaktionen, aber das gemischte Publikum auf Fanfiktion.de, das aus allen Genres stammt und dennoch den Weg zu mir gefunden hat, macht diesen kleinen Rekord doch wieder sehr besonders.
Mein Dank gilt meinen kommentierfreudigen Lesern.

Bleibt mir treu und lest mich weiterhin.

Montag, 27. Februar 2012

Was ist schlimmer - ACTA oder Friedrich?

Ich weiß, ich sollte es lassen, Zeitung zu lesen, wenn ich Internet habe. Andererseits gibt die Tageszeitung doch einen recht schönen Überblick über lokale, regionale, nationale und globale Themen. Wenngleich meine LDZ nicht gerade mit der Hildesheimer Zeitung oder der Hannoverschen mithalten kann.
Nur manchmal glaube ich, die BILD in Händen zu haben, wenn ich die Leine Deister Zeitung lese. Kein Vorwurf an die Redaktion in Gronau/Leine; der Part, der mich aufregt, wird in der Zentrale in Kassel fabriziert.

Für Nummer eins kann die Zeitung selbst nichts. Da wird über unseren Innenminister berichtet, Hans-Peter Friedrich (CSU). Er wird zitiert, dass Griechenland doch bitte aus dem Euro austreten möge, weil es alleine bessere Überlebenschancen hätte...
Autsch. Autschautschautschautsch. Der Mann ist unser Innenminister. Gut so. Als Finanzminister würde ich ihm nicht weiter trauen als ich den Euro-Rettungsschirm werfen könnte.
Warum legt Friedrich den Griechen nahe, aus dem Euro-Verbund auszutreten? Weil wir sie nicht rausschmeißen können. Und das ist auch gut so.
Einmal weggelassen, dass sich die EU-Kommission hat täuschen lassen, dass die Banken Griechenland hoffnungslos übervorteilt haben, nicht hingesehen, dass die Rentner und die einfachen Arbeiter nun die Zeche bezahlen, die Korruption, Steuerhinterziehung und der aufgeblasene Beamtenapparat ihnen beschert haben... Wir sind ein großes Gesamtvolk in Europa mit der Kauf-und Schaffenskraft von einer knappen halben Milliarde Menschen. Wir sind ein großer, industrialisierter, weltweit exportierender Währungsraum, der mit dem Euro die ganze Kraft bündelt. Wir sind auf dem besten Wege, mit dem Euro Weltwährung zu werden und die Dominanz der USA und des Dollars aufzubrechen. Das geht alles flöten, wenn wir es nicht zustande bringen, achtzehn Millionen Griechen zu retten - die sich übrigens gerade totsparen, weil die Sparauflagen der Geber Griechenland dazu zwingen sollen, auszutreten.
Das ist übrigens nicht nett von Mama Merkel und den anderen Geldgebern.
Unsere internen Dilemma wie sinkende Löhne, schrumpfende Kaufkraft und Hartz IV (Lohndumping, Lohnzuzahlungen durch den Staat, Zeitarbeit und ähnliche Schweinereien eingerechnet) betrifft das nicht. Und diese Probleme kriegen wir nur in den Griff, wenn es einen Politikwechsel gibt - weg vom sich selbst regulierenden Markt, den der Steuerzahler erst neulich RETTEN musste, hin zurück zur Sozialen Marktwirtschaft, in der man in einem Unternehmen lernt und sein Leben lang dort bleiben kann. Wir sind keine Amis. Hire&Fire ist für uns keine Lösung. Wer hier gefeuert wird, findet eben nicht sofort eine Anstellung, aber das nur am Rande.
Was bleibt zu sagen? Herr Minister Friedrich, das war eine schwache Aussage und eine dumme obendrein.

Jetzt kommt der Teoi der mich aufregt an der LDZ. ACTA. Seit einiger Zeit hat die Zeitung auf Seite drei einen Themenkomplex. Auf einer ganzen Zeitungsseite wird in mehreren Artikeln über ein Schwerpunktthema informiert. Heute ging es um ACTA, und ich war sehr, sehr enttäuscht. Zwar gibt sich die Zeitung vorgeblich freundlich gegenüber den ACTA-Gegnern, kommt aber dem Recherche-Auftrag, den sie hat, nicht nach. Außerdem wird sie hintenrum beleidigend gegenüber ACTA-Gegnern und hofiert die Befürworter.
Das ganze Dilemma der Zeitung mit meinen Antworten:

1) ACTA würde die Urheberrechte der Künstler schützen.

Falsch. ACTA schützt die Künstler nicht, sondern die Urheberrechtseigentümer. Also die Musik-, Verlags-, und Film-Industrie. Künstler kriegen auch weiterhin nur das, was sie beim Verramschen ihrer Rechte bekommen.

2) Ohne ACTA gibt es keine neuen Produkte.

Hier habe ich kein echtes Gegenargument, weil ich es belegen müsste. Ich sage einfach nur mal so, dass es die Unterhaltungsindustrie immer noch gibt, obwohl sie jedes Jahr "Milliardenverluste" durch Raubkopien hinnehmen muss - und das schon seit über zwanzig Jahren.
Überhaupt suggeriert diese Argumentation, dass dieses Geld aus der "Kasse" genommen wurde. Falsch. Es wurde aber auch nicht eingezahlt, oder würde den Konzernen zukommen, wenn es keine Raubkopien gäbe. Wieso können DVD's nicht so billig sein, dass sich Normalsterbliche und Schüler locker zwanzig im Monat kaufen können?
Und warum eigentlich ein neues Gesetz? Reicht es denn nicht, dass beim Verkauf von Brennern und DVD-Rohlingen GEMA anfällt? Ist die Geschichte damit nicht wunderbar geregelt? Nein. Die Industrie ist nie zufrieden.

3) Die Protestanten befürchten, wegen Download aus dem Internet Horrorstrafen zahlen zu müssen.

Nein, liebe LDZ, das befürchten sie nicht, das IST SO. Der Abmahnwahnsinn trifft mittlerweile sogar Unschuldige, die dann beweisen müssen, dass sie unschuldig sind - entgegen der Ansprüche des Rechtsstaats. Ein paar tausend Euro Strafe sind keine Seltenheit und mehr als eine Frechheit. Gigantische Abzocke.
Die ACTA-Gegner befürchten nicht, wegen ACTA leichter gefunden und für ihr illegales Treiben bestraft zu werden. Sie befürchten, dass das schwammige ACTA-Gesetz dazu führt, dass ohne richterliche Anordnung, nur auf Verdacht der Unterhaltungsindustrie ganze Websites gesperrt werden, was nicht nur m.E. nach Willkür durch eine kleine Industrie darstellt.
Übrigens eine Schweinerei, jedem ACTA-Gegner zu unterstellen, nicht für seine Musik und Filme zu zahlen. Bei ACTA geht es um eine Kriminalisierung der Internet-Nutzer. Und um Willkür. Nächstes Mal besser recherchieren, bitte.

4) Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien wird zitiert, dass ACTA diesmal den Urhebern zugute kommt.

Falsch. Wie ich oben schon schrieb, kommt ACTA den Rechteinhabern zugute, nicht den Urhebern. Der VPRT unterstützt also nicht die Künstler und Journalisten, er unterstützt die Industrie. Autsch.

5) Befürworter wie Gegner betonen, wie relativ der ACTA-Text gehalten ist.

Ist ja auch das Hauptproblem an dem Gesetz, das still und heimlich im Fischerei-, und Landwirtschaftsausschuss der EU mitbeschlossen wurde, wo es natürlich nichts zu suchen hatte.
Schwammige Gesetzestexte, die viel Interpretationsspielraum lassen, werden garantiert nicht an der harmlosen Seite interpretiert, sondern an der Seite, an der es um Geld geht. Bei einer Auslegungsskala von eins bis zehn wird die Industrie also immer mit zwölf interpretieren.

Alles in allem zusammengefasst geht es nicht darum, das China seine Kopier-Industrie in Zukunft besser im Griff hat, damit es weniger gefälschte Gucci-Taschen auf türkischen Basaren zu kaufen gibt. Es geht einfach darum, das Internet zu trollen, und das von einer Industrie, die gefühlt jedes Jahr irgendeine rechtliche Verschärfung zu ihrem Nutzen durchsetzen will. Das Internet würde auf diese Weise ganz legal zensiert werden. Und der Hammer obendrauf: Die Internetprovider sollen in Zukunft für die Taten ihrer Nutzer haftbar sein. Das ist in etwa so, als würde ich ein Restaurant betreiben, und die Polizei würde in meinem Laden einen Zugriff auf einen Terroristen durchführen - und anschließend säße ich mit auf der Anklagebank wegen Unterstützung von Terrorismus. Das kann es doch nicht sein.

Was sagt uns das? ACTA=Mist, und Friedrich zurück nach Bayern.

Mittwoch, 22. Februar 2012

39.000 Aufrufe

Wieder einmal kann ich etwas Positives für mein Ego berichten. Meine Geschichten auf Fanfiktion.de haben erneut tausend Aufrufe mehr erhalten, und wieder im überschaubaren Zeitraum von vierzehn Tagen. Damit ist es zur Vierzigtausend nur noch ein Katzensprung, und fünfzigtausend Aufrufe sind locker noch in diesem Jahr möglich. Seid versichert, liebe Leser, dass ich das goutiere, viel Nachschub schreibe, alte Geschichten beende und neue beginne.
Und da ich gerade gute Laune habe, wieder mal die Frage in die Runde: Bei welchem meiner ausufernden, überborderten und vernachlässigten Projekte möchtet Ihr, dass ich weiter schreibe?

Bleibt mir treu und lest mich weiterhin.

Und nicht vergessen:
<---- Da findet Ihr, solange dieser Blogpost on top ist, den Hinweis auf meine Bücher, die Ihr gedruckt oder als Download per Kreditkarte oder Paypal bei lulu.com, meinem Book on Demand, erwerben könnt. Ich empfehle die Download-Versionen, da das Porto aus Übersee, wo die Bücher gedruckt werden, doch recht heftig ist. Außerdem verdiene ich am Download mehr. XD
Darüber hinaus könnt Ihr mein Buch Die Allianz - im Korridor der Sterne auch bei Amazon oder im Buchhandel kaufen.

Dienstag, 21. Februar 2012

Nun ist aber gut, Frau Merkel

Liebe Frau Merkel, derzeit Bundeskanzlerin in Deutschland.
Ich kann verstehen, dass Sie zur Zeit so Ihre Last mit Ihrem Koalitionspartner haben. Nein, nicht die CSU, der andere. Genau, die FDP. Es ist schwierig mit ihr. Mit dem achtzehn Prozent-Hype wurde sie in den Bundestag gepuscht und hat Rot-Grün oder Schwarz-Rot verhindert, zugegeben, aber danach ging es stetig bergab. Umfragetief, in kaum noch einem Landtag vertreten, innenpolitische Querelen, ein Westerwelle als Außenminister, der nicht einsehen kann, dass man wenigstens einen Dolmetscher mitnehmen sollte, wenn das eigene Englisch nicht sooo gut ist...
Und dann noch diese aktuelle Geschichte. Da verbündet sich die FDP auch noch mit der Opposition, um den liberalen Kandidaten Gauck als Kandidaten für das Bundespräsidentenamt durchzudrücken, was beinahe im Koalitionsbruch geendet hätte. Aber ausnahmsweise haben Sie ja mal nicht alles nach bester Kohl'scher Manier ausgesessen als die Iron Mom der Nation, sondern Sie waren bereit, sich wegen dem Termindruck zu bewegen. Ja, das muss schon eine sehr heftige Ohrfeige gewesen sein, von der Partei, die Steuergeschenke an Hoteliers verteilt, vergisst, sich an der Befreiung Libyens zu beteiligen und wahrscheinlich bei der nächsten Bundestagswahl nicht mal die fünf Prozent erreichen wird. Da kann man als regierender Bundeskanzler schon mal sehr deutliche Worte finden. Vor allem ja auch, weil da Ihre Strähne des "Durchdrückens mit aller Macht" abgerissen ist. Dafür habe ich durchaus Verständnis, Frau Merkel.
Aber dass Sie den netten Herrn Rösler angeschrien haben, das kann ich Ihnen nicht verzeihen.
Der arme junge Mann hat Ihnen doch gar nichts getan, Frau Merkel. Außer natürlich Sie in die Knie zu zwingen, Steuergeschenke an Hoteliers zu machen, den Westerwelle als Vize-Kanzler wegzuputschen und die Gesundheitsreform zu versauen.
Also wirklich, Frau Merkel, Sie zeichnen sich doch sonst so durch Ihre Untätigkeit Ruhe im Amt aus.
Ein sehr enttäuschter SPD-Wähler.

Montag, 20. Februar 2012

Mit den Haaren gekokst?

Heute wandert ein merkwürdiger Bericht durch die Presse - Kapitän Schettino, Skipper des verunglückten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, war zum Zeitpunkt des Unfalls drogenfrei. Ob er es derzeit ist, bei der medialen Hetzjagd, keine Ahnung, aber ich persönlich gönne ihm jede Ablenkung. Persönliche Meinung.
Nun aber kommt das Merkwürdige: Es wurden Urin und Haarproben Schettinos untersucht. Und am Haar konnte man winzigste Spuren von Kokain finden.
Die Badische Zeitung zitiert hier einen der Experten, der aussagt, dass das nichts Ungewöhnliches sei. Schettino müsse mit jemandem Kontakt gehabt haben, der Kokain besessen und/oder konsumiert habe. Spuren von Kokain finde man ja auch an Geldscheinen.
Dennoch ist das Grund genug für die Verbraucherschutzorganisation Codacons, die mehrere Passagiere des Havaristen vertritt, eine Wiederholung der Tests zu verlangen.

Ich fasse zusammen: Schettino war nachweislich drogenfrei zum Zeitpunkt des Unfalls. Er hat also auch kein Kokain konsumiert, aber wahrscheinlich irgendjemanden angerempelt oder die Hand geschüttelt, der im Besitz dieser Droge war.
Meine Verständnisfrage ist jetzt: Warum ist das im Bericht vom gleichen Stellenwert wie die Information, dass Schettino drogenfrei war? Es kommt mir ein wenig so vor, als dürfe nicht sein, was nicht sein dürfe, und irgendetwas müsse man schließlich finden, wenn man nur lange genug sucht.
Spätestens an dieser Stelle hat die Berichterstattung den Status der Ehrverletzung erreicht.
Liebe Medien, wenn er Koks in den Haaren in winzigsten Spuren hat, aber selbst nachweislich keines genommen hat, dann ist das ein Schulterzucken wert, aber sicherlich nicht ein Drittel oder die Hälfte einer Meldung. Es brauchte nicht einmal erwähnt zu werden, weil es mit der Sache nichts zu tun hat. Rein gar nichts. Niente. Nada. Es gibt nur einen Grund, besonders auf die Winz-Spuren der Droge in seinen Haaren hinzuweisen: Man hofft, das etwas, irgend etwas bei ihm hängen bleibt. Anders kann ich mir diese Meldung nicht erklären. Und das ist äußerst unwürdig. Mehr denn je hoffe ich auf eine bald abgeschlossene unabhängige Untersuchung und deren Ergebnis.

Freitag, 17. Februar 2012

Weg isser

Tja, das haben wir nun davon, vom Rummosern, vom Meckern, vom Vergünstigungen aufdecken und vom ganzen unnützen investigativen Journalismus - der Wulff ist weg. Wieder ein schwarzer CDU-Spitzenpolitiker mit blonder Superfrau im Anhang, der seine Karriere wegen, nun, schlichter Dummheit beenden musste. Und seien wir doch mal ganz ehrlich: Ist Christian Wulff wirklich so dumm, dass er glaubt, seine Aussage, seine Vergünstigungen anschließend bar bezahlt zu haben, nachdem seine "Freunde" sie ihm ausgelegt haben, würde ihn vor der berechtigten Kritik retten, dass er es eigentlich besser wissen sollte als sich dermaßen angreifbar zu machen? Ganz davon abgesehen, dass er keine Quittungen für seine Barauszahlungen aufgehoben hat... Ein Schelm, der jetzt denkt, Wulff wollte sich frei reden. Ts, ts, ts.
Wie ich schon mal in meinem Blog schrieb: Wenn schon einen Lügner im höchsten Amt Deutschlands, dann bitte auch den Besten.

Was bedeutet das jetzt für uns? Ich wage mal eine Prognose: Gauck wird es machen, Gauck wird es werden. Und er hat viel mehr weiße Haare als Wulff.

Was bedeutet das für Muberkel? Das ist schon der zweite CDU-Superstar, der ihr weggeschossen wird, obwohl sie ihm ihre volle Unterstützung und ausreichend Deckungsfeuer gegeben hat. Mir unverständlich, dass man Muberkel alles durchgehen lässt, was sie sagt und tut - zum Beispiel wie Spiegelfechter.de berichtet hat, die Euro-Krise überhaupt erst mit markigen Forderungen an Griechenland ausgelöst zu haben - dass ihr sakrosanter Heiligenschein nicht auch die wichtigsten Verbündeten schützen kann, sollte ihr zu denken geben. Kein Wunder, dass die Bundesregierung ACTA unterstützt. Bei dem schwammigen Gesetzesentwurf kann dann so ein frecher kleiner Blog wie meiner ratzfatz gelöscht werden, wenn ich ihr zu oft doof komme, denn beweisen, dass ich gegen Copyright verstoße, braucht man ja gar nicht... Man braucht nur den "Anfangsverdacht" und muss das Komitee benachrichtigen, das den Rest erledigt. Aber ich schweife ab.

Nun hatte Muberkel eine sehr gute Idee, aber das erkannte ich erst im Nachhinein. Als möglichen Nachfolger zum Bundespräsidenten hat sie (wieder mal) Zensursula von der Leyen ins Gespräch gebracht.
Ja, genau die, die Kinderpornos im Internet mit umgehbaren Stoppschildern und gehobenem Zeigefinger versehen wollte, statt sie zu löschen - wobei es gar nicht so sehr um die Stoppschilder an sich ging, sondern um die Justizunabhängige und nicht richterlich kontrollierte BKA-Komission, die über die Websites gerichtet hätte. Ja, "gerichtet" trifft es.
Nun höre ich schon die Ersten rufen: Mensch, Ace, Zensursula lässt sich nicht nur von Schäuble bei der Internetzensur vorschicken und mit dem Tarnmedium "Kampf gegen Kinderpornographie" verheizen - ansonsten sind sowohl ihre Vorstellung der Realität des Durchschnittsbürgers eher vage und ihre Leistungen in der Politik auch nur mit Wohlwollen zweifelhaft zu nennen - und die willst du zur Bundespräsidentin aufsteigen sehen? Dem höchsten politischen Amt Deutschlands?
Leute, diese Gedanken habe ich mir auch gemacht. Und wisst Ihr was? Ich kam zu folgender Erkenntnis: Wenn Zensursula Bundespräsidentin ist, schadet sie auch nicht mehr. Anstatt ihr Ministerium zu versauen darf sie dann nur noch Gesetze unterschreiben, die Muberkel ihr vorlegt, und Deutschland ein wenig rumrepräsentieren. Ich denke, das dürfte sie nicht überfordern.
Also: Zensursula for President! XDDD

Nachtrag: Und noch ein Grund spricht für Zensursula. Der Spiegelfechter entlarvt Gauck als Gegner des Sozialstaats.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Atomkraft - nachgedacht.

Hi. Wie der Titel schon sagt, habe ich über Atomkraft nachgedacht. Genauer gesagt über die derzeitige Atomenergie. Mein eigener Artikel zu Generation IV-Kraftwerken und die Arbeit von Lukasz Kroll haben doch etwas in mir berührt. Und was ich zutage gefördert habe, gefällt mir ganz und gar nicht.
Deshalb möchte ich folgende Thesen aufstellen:

1) Atomenergie wird übermäßig gefördert und subventioniert. Unsere eigentlich "sicheren" Leichtwasserreaktoren laufen voller Absicht auf dem seltenen Uran-Isotop 235, das bei dem ohnehin selten vorkommenden Element Uran nur 0,7% ausmacht und entsprechend schwierig gewonnen, d.h. durch Zentrifugen entfernt und konzentriert werden muss.

2)  Ziel der ganzen Geschichte sind die Spaltprodukte, darunter das Wichtigste, Plutonium 239, das in Wiederaufbereitungsanlagen gewonnen wird. Zwar gibt es auch die dankenswerterweise wunderbare Chance, durch die Wiederaufbereitung die Menge an Atommüll von rund zwanzig Tonnen pro Jahr auf sieben zu reduzieren. Aber auf denen bleiben wir sitzen. Kraftwerk für Kraftwerk, Jahr für Jahr.

3)Es gibt einen einfachen Grund dafür, warum Deutschland trotz neunzehn Kernkraftwerkblöcken keine eigene Aufbereitungsanlagen für Kernbrennstäbe hat, oder warum es mit Cellerfield und La Hague gleich zwei dicht beieinander existierende Wiederaufbereitungsanlagen für Uranbrennstäbe in verschiedenen Ländern gibt, und der ist militärischer Natur.

4) Thoriumreaktoren bzw.Flüssigsalzreaktoren könnten schon längst am Netz sein, und dabei Atommüll verbrennen. Aber sie produzieren nur wenig Atommüll, und bei den Transuranen eher kein Plutonium. Ihre eher minimalen radioaktiven Rückstände strahlen teilweise nur maximal dreihundert Jahre; jene aus Leichtwasserreaktoren und anderen Reaktoren, die Uran als Spaltmaterial benutzen, strahlen zweihunderttausend Jahre, und deren Zerfallsprodukte teilweise über diesen Wert hinaus. Diese Reaktoren verbrennen fast den gesamten Kernbrennstoff, vor allem durch regelmäßige Aufbereitung des Flüssigsalzmediums. Kernkraftwerke leisten das nicht, erzeugen aber zuverlässig ihre Transurane wie Plutonium 239, d.h. waffenfähiges Plutonium.

5) Sowohl Frankreich als auch Groß-Britannien sind sogenannte Atommächte, d.h., sie haben die Atombombe. Leichtwasserreaktoren produzieren Plutonium 239 neben anderen Isotopen als Nebenprodukt. La Hague und Cellerfield werden das gewonnene Plutonium aus wiederaufbereiteten Brennstäben garantiert wie jeden anderen Atommüll entsorgen, anstatt ihn zum Bau neuer Atomwaffen zu verwenden. Wo kämen wir denn sonst hin, wenn zwei Wiederaufbereitungsanlagen zweier Atommächte Tür an Tür existieren und neben der Wiederaufbereitung der Uranbrennstäbe auch noch nebenbei Spaltmaterial produzieren würde?

6) Wenn bei den derzeitigen Kernkraftwerken etwas richtig schief geht, dann sind die Konsequenzen nicht regional, sondern überregional, und teilweise in kleineren Auswirkungen auch global. Dies wird m.E. wissentlich in Kauf genommen, um die Isotopenproduktion zu erhalten.


Fazit, oder auch meine Sicht der Dinge:
Die derzeitigen Kraftwerke, die sowohl im Westen als auch im Osten Verwendung finden, die vielen, vielen Kraftwerke, welche Russland und die USA unterhalten, sowie jene Leichtwasserreaktoren, die in China und Indien geplant und wohl auch gebaut werden, obwohl es kein Entsorgungskonzept mit Bestand gibt, den Atommüll betreffend, werden m.E. nur gebaut, um weitere waffenfähige Spaltmaterialien zu erhalten. Dabei wird aber weiterhin hochgradig heiß im Gammastrahlensektor strahlender Atommüll produziert, der zweihunderttausend Jahre Halbwertszeit hat. Die Spaltprodukte, in die dieser Atommüll zerfallen wird, und die teilweise radioaktiv sind und selber strahlen, nicht berücksichtigt.
Ich sehe jetzt die ganze Energiewirtschaft, sowohl in Europa, speziell in Deutschland, als auch global als kaum verheimlichte Zulieferindustrie für militärische Fragen. Alle Risiken wie die nicht existente Entsorgung werden hingenommen, um die Produktion von Plutonium 239 aufrecht zu erhalten. Deshalb ist die Politik in der Welt auch nicht bereit, sich zu bewegen, wenn Deutschland es tut. Es gibt wichtige wirtschaftliche Gründe - nämlich die Rüstungsindustrie. Ich schätze mal, Angie hat da ein paar hundert geheimer Wirtschaftabkommen gebrochen.
Die neue Technologie der Generation IV wird unter diesen Gesichtspunkten SELBSTVERSTÄNDLICH torpediert, verlangsamt, ignoriert. Kraftwerke, die Atommüll verwenden, die Wiederaufbereitungsanlagen überflüssig machen, müssen wie ein Todesstoß für den Bau von Kernwaffen sein.
Ich habe mich ohnehin immer gefragt, warum Kernkraftwerke der Generation III einen so hohen Verschleiß an Brennstäben haben; warum man technologisch in Kauf nimmt, ein Kraftwerk abschalten zu müssen, um "verbrauchte" oder vielmehr angereicherte Brennstäbe zu ersetzen. Jetzt weiß ich es - es lohnt sich.
Natürlich kann man das als Verschwörungstheorie abtun; man kann sagen, die Großmächte haben ihre eigenen Brüter um Plutonium 239 herzustellen. Aber ich denke, die Mengen des Isotops, die in den regelmäßig aufgearbeiteten Brennstäben anfällt, wird bei über vierhundert Kernkraftwerksblöcken dieses Typs auch nicht zu verachten sein. Und er fällt relativ unauffällig an - nämlich als Abfall, der bei diesem Prozess zwangsläufig produziert wird. Deshalb hat Deutschland, obwohl es eines brauchen könnte, auch keine Wiederaufbereitungsanlage, denn das dort gewonnene Plutonium 239 fiele unter den Atomwaffensperrvertrag.

Aus diesen genannten Gründen sehe ich große Hindernisse für Generation IV-Reaktoren, die nicht nur sehr sinnvoll wären, weil sie den Atommüll - genauer gesagt, jene Isotope, die in Reaktoren produziert werden - als Brennstoff verwenden können, sondern auch weil ihr Restmüll im einstelligen Prozentbereich liegt und einen überschaubaren Zeitraum aktiv strahlt.
Die großen Staaten der Erde, die Atomwaffen unterhalten und weiterhin bauen, sind m.E. auf die spaltbaren Isotope angewiesen, die in Generation III-Reaktoren anfallen.
Es sind jetzt erst wirtschaftliche Interessen, die nicht nur eine Leistungsfähigkeit und Machbarkeit der Generation IV ermöglichen, sondern auch zu ihrem Bau folgen werden.
Leider produzieren sie kein waffenfähiges Plutonium, sondern verwerten es. Pech.
Also: Generation IV-Kraftwerke, ja, bitte. Für eine Welt mit weniger Atomwaffen.

Dienstag, 14. Februar 2012

Atomkraft doch nicht nein, danke?


Heute präsentiere ich Euch, meinen eifrigen Lesern, etwas, was nicht so oft vorkommt, obwohl ich dafür immer offen bin: Einen Gastbeitrag.
Lukasz Kroll, der sich vor einem knappen Monat an der Diskussion über Atomkraft beteiligt hat, hat mir versprochen, bis Mitte Februar einen Artikel über das Thema zu schreiben. Ich finde, er ist sehr ausführlich geworden, obwohl man sicher noch mehr dazu schreiben könnte. Er ist auch sehr gut gelungen, und zeigt was ich selbst gesagt habe: Kraftwerke, die Atommüll verbrennen, sind angesichts von Lagerzeiten von zweihunderttausend Jahren sehr, sehr wünschenswert. Aber das ist nur ein Aspekt des Berichts von Lukasz.
Danke an dieser Stelle, dass Du Dir die viele Arbeit gemacht hast. Ich hoffe, meine Leser werden viele Reaktionen liefern.
Lukasz, the Stage is yours.



Totgeglaubte leben länger... Über Atomkraft

Die Atomkraft ist ein wirklich spannendes und interessantes Thema. Nach der Katastrophe in Fukushima habe ich angefangen mich mit Recherchen im Internet zu diesem Thema (und der Energiewende im allgemeinem) zumindest einmal in der Woche zu beschäftigen. Während die Pressemeldungen in Deutschland ziemlich einseitig waren, und die Kernkraft und allgemein alles was den dass Wort Kern oder Atom beinhaltet für tot oder sterbend erklärt wurde, gibt es im Ausland erstaunlich viele pro und contra Pressemeldungen. Während viele Deutsche meinen die Atomkraft liege bereits im Sterbebett, gibt es in diesem Bereich ein ständiges hoch und runter. Während also in Tschechien der ursprüngliche Plan 80% der Energie aus Kernkraft zu beziehen als unrealistisch bezeichnet wird, und Tschechien sich auf den Ausbau des Kernkraftwerks Temelin begrenzt, setzen die Polen einen zusätzlichen Standort auf die Liste der möglichen Kernkraftwerke. Während in Indien Proteste die Inbetriebnahme eines neuen Kernkraftwerks behindern, wird in England fleißig an dem Plan neue Meiler zu bauen weiter gearbeitet, während die Chinesen die Anzahl der genehmigten Neubauten auf „nur“ 6 Kernkraftwerke pro Jahr begrenzen, genehmigt USA die ersten Reaktorbauten seit 3 Jahrzehnten, während die Deutschen am 8 Februar feiern, weil dass sonnige und windige Deutschland wieder einmal Strom ins Atomfrankreich exportiert, wird in der Enklave Kaliningrad, nicht so weit von der deutschen Grenze entfernt, der erste Beton für ein neues Atomkraftwerk, (dass mit der klaren Absicht Strom für Export zu produzieren gebaut wird), gegossen, während Frankreichs Favorit für die nächsten Präsidentschaftswahlen verspricht Frankreichs Atomstromanteil von 77% auf 50% zu senken, und die Lücke mit erneuerbaren zu schließen, gibt es am 9 Februar in Deutschland Wolken und Windstille, und Deutschland muss nicht nur wieder Strom aus dem Ausland importieren, sondern auch sein allerletztes Reservekraftwerk anschmeissen.
Dass sind nur die Meldungen von den letzten paar Wochen, ein ständiges rauf und runter.

Was ist also los mit der Atomkraft? Kommt die Renaissance oder ist Atomkraft doch ein Totes Pferd (die tote Pferd Theorie muss man unbedingt kennen :D http://www.in-mediation.eu/das-tote-pferd) .
Die Antwort wie in so vielen Bereichen unseres Lebens heißt: „Jein“.
Um zu verstehen wieso es mit der Atomkraft so wie sie jetzt aussieht nicht mehr lange weitergehen kann, muss man sich ein paar Eigenschaften der heutzutage angewendeten Technologie ansehen.
Also fangen wir mal mit den Grundlagen an.
Wenn ein Atom mit Neutronen beschossen wird können in der Regel drei Sachen passieren:
Nichts, dass heißt dass Neutron wird nicht vom Atomkern angezogen und fliegt vorbei. Eventuell wird dass Neutron verlangsamt (sehr wichtig bei Moderatoren).
Das Atom wird transportiert, also zieht dass Atom dass Neutron an, und „verschlingt es“, wodurch ein Isotop mit einem anderem Gewicht und anderen Halbwertszeit entsteht. Also entsteht ein Atom dass mehr, oder auch weniger radioaktiv ist als sein Vorgänger.
Bei einigen Atomen kommt es zur Atomspaltung. Dass Atom zerfällt in zwei Hälften. Die beiden Hälften, also Spaltprodukte, sind in der Regel sehr stark radioaktiv, haben aber vergleichsweise kurze Halbwertszeiten. Bei der Spaltung werden auch Neutronen frei, und all dass fliegt mit großen Geschwindigkeiten auseinander, woraus auch der große Energiegewinn resultiert.
Für alle Arten von schweren Atomen können diese drei Fälle auftreten, abhängig davon wie schnell dass Neutron sich gerade bewegt. Bei sehr schnellen Neutronen ist die Wahrscheinlichkeit höher dass das Neutron vorbeischießt, gleichzeitig ist aber die Wahrscheinlichkeit höher dass das Atom wenn es mal getroffen wird, gespalten wird, anstatt dass Neutron einfach „aufzufressen“. Dass sieht man besonders gut im Falle von Plutonium 239. Wenn die Neutronen langsamer sind ist die Wahrscheinlichkeit dass sie vorbeischießen kleiner, aber die Neutronen werden öfter absorbiert ohne eine Spaltung zu verursachen.
Atome bei denen es auffällig oft zur Spaltung kommt sind die sogenannten Transurane, wobei bei Uran 233 und Uran 235, Plutonium 239 und Neptunium 237 genügend Neutronen gebildet werden um die Kettenreaktion zu erhalten. Uran 235 („angereichertes Uran“) kommt in der Natur vor, Uran 233 kann aus Thorium 232 erbrüten (Transmutiert) werden, Plutonium 239 aus Uran 238 (abgereichertes Uran), Neptunium 237... da gibt’s keine sinnvolle Methode dieses Isotop zu brüten.
Mit langsamen (thermischen) Neutronen kann man gut mit Th/U233 und U235 arbeiten, mit schnellen Neutronen kann man mit allen spaltbaren Materialien arbeiten.
Es gibt also grundsätzlich zwei Arten von Reaktoren: Die, die mit schnellen Neutronen arbeiten, und die, die mit thermischen Neutronen arbeiten. Die, die mit schnellen Neutronen arbeiten, haben den Vorteil das sie mit allen Brennstoffen arbeiten können; die, die mit thermischen Neutronen arbeiten, sind dafür kleiner (da die Neutronen nicht so oft vorbei fliegen), brauchen aber Uran 233 oder Uran 235 um genügend Neutronen zu produzieren.
Heutzutage baut man vor allem Leichtwasser- oder Schwerwasserreaktoren, in denen dass Wasser gleichzeitig als Kühlmittel und Moderator (also Material das die Neutronen abbremst) verwendet wird. Dass Hauptproblem dabei ist, Wasser kocht ja bekanntlich normalerweise bei 100°C... Das reicht bei weitem nicht aus um effizient Strom zu produzieren (deshalb hat auch Geothermie miserable Effizienzen). Um jedoch Wassertemperaturen von 300-400°C zu erreichen setzt man Wasser unter enormen Druck von bis zu 150bar. Wenn man aber Druck verliert, weil zum Beispiel ein Rohr bricht, bleibt 400°C heißes Wasser nicht lange flüssig, sondern verwandelt sich in Wasserdampf. Radioaktiven Wasserdampf.
Wasserdampf ist zum Glück kein guter Moderator, verursacht also die sofortige Unterbrechung der Kettenreaktion, gleichzeitig aber Wird aus Wasserdampf unter Einwirkung von radioaktiver Strahlung, und durch chemische Reaktionen mit Zirkonium aus dem Brennelement, Wasserstoff und Sauerstoff, also das gute alte Knallgas.... Auch wenn das Reaktorgebäude den erhöhten Druck von Wasserdampf möglicherweise überstehen kann, kann es nicht eine Wasserstoff-Explosion überstehen... Fukushima hat dies eindeutig bewiesen.
Wenn man dann keine Möglichkeit hat den Reaktorkern zu kühlen, erhitzt die Nachzerfallswärme die Brennstäbe zu einer Temperatur, in der das Zirconium schmilzt, und das hochradioaktive innere des Reaktorstabs kontaminiert die Umwelt.
Natürlich kann man Gegenmaßnahmen treffen, z.B. das sich bildende Knallgas reagieren zu lassen, bevor es in einer bedrohlichen Menge entsteht, und passive Kühlsysteme anwenden (Wasserspeicher auf dem Dach, das dank Gravitation herabfließende Wasser kühlt auch ohne Strom den Reaktor). Beides wird in modernen Kraftwerken auch gemacht. Das Thema Sicherheit bedeutet aber Kosten, nirgendwo sonnst investiert man so viel in Sicherheitssysteme wie in der Kernindustrie. Nach Fukushima werden diese Kosten wahrscheinlich noch mal rasant steigen. Ein teures Problem, aber entgegen der Erwartungen der Kernkraftgegner ist dies nicht ein unlösbares, oder absurd teures Problem.
Das eigentliche Problem, das die wassergekühlten Reaktoren nicht lösen können ist das Problem mit dem Uran 235. Es gibt einfach nicht genug davon.
Uran 235 hat nur einen Anteil von 0,7% an der Gesamtmenge von Uran, der Rest ist Uran 338. Also kommt Uran 235 einzeln betrachtet in der Erdkruste etwa so oft vor wie Gold oder Platin... Abbauwürdige Vorkommen könnten schon in wenigen Jahrzehnten ausgeschöpft sein. Es besteht die Möglichkeit Uran aus dem Meerwasser zu gewinnen, der Aufwand ist aber immens und wäre auf eine große Skala nicht durchführbar, insbesondere wenn die Konzentration von Uran in Meerwasser in Folge von deren Gewinnung fällt, und so auch die Effektivität des ganzen Prozesses fällt.
Auch die Tatsache das Brennelemente aus Uraniumoxid gemacht werden ist ein Nachteil. Uraniumoxid ist zwar chemisch stabil, hat aber Materialeigenschaften, die Keramik ähneln. Es ist also ein Feststoff, der nicht besonders gut Wärme leitet. Die Tatsache, dass Brennelemente Feststoffe sind, hat zum Beispiel zur Folge dass Spaltprodukte dort bleiben, wo sie entstehen. Ein großes Problem. Spaltprodukte haben oft die Eigenschaft Neutronen zu absorbieren. Das Brennelement wird also mehr und mehr mit Spaltprodukten verseucht, bis es weniger Neutronen produziert als es verbraucht. Dann muss es bereits entsorgt oder verarbeitet werden. Dabei hat man aus dem Brennelement gerade mal 0,5 bis 2% (bei besonders effizienten Reaktoren) der theoretisch möglichen Energie raus bekommen. Und letztendlich das, und nicht die Sicherheitsfragen, wird der Kernenergie wie wir sie kennen das Genick brechen.

Der einzige sinnvolle Weg den die Atomkraft nehmen kann ist die Brütertechnologie. Die Idee gab es schon seit langem, der erste schnelle Brüter der Welt wurde schon 1946 gebaut. Der zweite schnelle Brüter der 5 Jahre später gebaut wurde lieferte die erste nuklear erzeugte elektrische Energie. Dennoch war die Forschung im Bereich des schnellen Brüter mit gemischten Erfolg gekrönt. Die meisten Länder die in diese Technologie investiert haben, haben mittlerweile ihre Testreaktoren abgeschaltet, und wenig Interesse neue zu bauen. Letztendlich scheint es als ob nur noch ein paar Länder ernst über Brütertechnologie nachdenken.
Mit flüssigem Metall gekühlte schnelle Reaktoren sind dem wassergekühlten Reaktoren sehr ähnlich, nur dass sie mehr Spaltmaterial beinhalten müssen, ohne Druck betrieben werden können, und Metall statt Wasser als Kühlmittel benutzen. Als Brennstoff kann effizient neben 'Uraniumoxid auch Plutoniumoxid benutzt werden. Dass Problem der „Neutronen fressender Spaltprodukte“ ist geringer (aber nicht gleich Null) weil schnelle Neutronen öfter Spaltungen verursachen, bei denen große Mengen an Neutronen frei werden. Dieser Überfluss an Neutronen kann dazu benutzt werden langlebigen Atommüll zu transmutieren, oder auch Plutonium für die Inbetriebnahme weiterer Reaktoren herzustellen. Der Überfluss hat auch zur Folge dass das Brennelement wesentlich länger im Kern bleiben kann bevor er zu sehr verseucht wird um weiterhin benutzt zu werden. Und natürlich wird jedes mal wenn ein Atom gespalten wird mindestens ein neues spaltbares Atom erzeugt. Wenn man dann noch die verbrauchten Stäbe wiederaufarbeitet, kommt man in die Nähe von 100% theoretisch herstellbarer Energie. Dass heißt mit dem Atommüll das ein heutiges KKW in 3 Jahren produziert könnte ein Brüter gleicher Leistung (mit Brennelement Recycling) mehr als 500 Jahre Energie produzieren. Und gleichzeitig die Dauer die der Müll gelagert wird auf 500 Jahre reduzieren.
Letztendlich haben sich Schnelle Brüter von zwei Typen etabliert: Mit flüssigem Natrium oder mit flüssigem Blei-Bismutgemisch gekühlte Reaktoren. Flüssiges Natrium wurde dabei viel genauer erforscht, und in Großanlagen ausprobiert. Es hat den Vorteil dass es die Neutronen nicht abbremst, Wärme gut leitet, und falls elektrische Energie ausfällt durch Wärme bedingte Zirkulation den Reaktor zumindest teilweise kühlt. Auch die Tatsache dass das Kühlmittel nicht unter Druck arbeiten muss ist ein Vorteil. Die Nachteile von Natrium haben vor allem mit seiner hohen chemischen Reaktivität zu tun. Elementares Natrium brennt prima, und reagiert mit Wasser, wobei Wasserstoff entsteht. Auch manche Metalle lösen sich in Natrium, wodurch die Reaktorwände mit der Zeit an Dicke verlieren. Trotz all diesen Problemen ist der Natriumgekühlte schnelle Reaktor die beliebteste und am meisten favorisierte Alternative zu den heutigen Reaktoren. Russland baut zur Zeit sein 800 mW Modell BN-800, und hat schon erste Exporterfolge: China will 2 identische Reaktoren, Baubeginn voraussichtlich 2013.
Neben China/Russland ist auch in Indien die Idee Schnelle Brüter zu bauen beliebt. Der 500 mW PFBR soll schon 2013 ans Netz gehen, 6-7 weitere sollen Folgen, danach sollen noch Größere 1 -1,2 GW Einheiten entstehen. Das Besondere in Indien ist, dass neben abgereichertem Uran auch das im Indien häufig vorkommende Thorium zum Brüten benutzt werden soll. Der so gewonnene Uran 233 soll als Ersatz für Uran 235 in indischen Reaktoren eingesetzt werden. (Indien besitzt nur sehr kleine Uranminen, und es gilt immer noch ein Uranhandel-Embargo, das erst 2009 etwas gelockert wurde.)
Bleigekühlte Schnelle Reaktoren wurden zwar nicht in großen Anlagen ausprobiert, haben aber über 8 Jahrzehnte russische U-Bote angetrieben. Hier will man die Erfahrungen mit kleinen Einheiten dazu benutzen große Mengen kleiner Reaktoren quasi am Band herzustellen. Bleigekühlte Reaktoren vertragen es jedoch schlecht wenn sie abgeschaltet werden. Erstarrendes Blei beschädigt manchmal den Reaktor, was einem Totalschaden bedeuten kann. Solange man das Blei aber warm genug hält (im heißen Kernreaktor sollte dass nicht schwer sein) hat man wenig Komplikationen zu erwarten.
Ein Beispiel für solche Reaktoren ist der russische SVBR-100, mit einer Leistung von 100 mW. Baubeginn 2014, voraussichtlich am Netz 2017, ab da sollen diese Reaktoren am laufendem Band produziert werden. Bis 2040 erwartet man zwischen 500 und 1000 fertige Reaktoren dieses Typs (also zwischen 50 und 100GW Gesamtleistung).
Kernkraftgegner bezeichnen gern Brütertechnologie als etwas das „20 Jahre vor dem Durchbruch steht, und in 20 Jahren immer noch 20 Jahre vor dem Durchbruch stehen wird“. Die verschieden Brütermodelle die zur Zeit gebaut oder bereits fest geplant werden widersprechen dieser Theorie.

Die schnellen Brüter sind dennoch nicht eine Technologie die mich besonders begeistern würde. Ich muss zugeben dass sie vor Kernschmelzen besser geschützt werden als die heutigen Reaktoren, sie produzieren Müll der nicht länger als 500 Jahre gelagert werden muss und können verbrauchte Brennelemente aus herkömmlichen Reaktoren als Treibstoff verwenden. Und sie erbrüten wesentlich mehr Treibstoff als sie verbrauchen, wodurch man ihre Zahl schnell vergrößern kann. Dennoch haben sie einige Probleme: (neben des reaktiven Natriums bei Natriumgekühlten Reaktoren) Für mich ist die Frage der Proliferationssicherheit (also dass das Spaltmaterial nicht für Bombenbau missbraucht wird) von großer Bedeutung. Das Plutonium dass in Schnellen Brütern produziert wird könnte mit vergleichsweise wenig Aufwand zum Bombenbau verwendet werden. Dass ist auch eines der Hauptargumente mit dem man diese Reaktortypen in fast der ganzen westlichen Welt beerdigt hat. Auch wenn man den Reaktor so baut dass aus diesem kein bombenfähiges Material entnommen werden kann, findet sich das Problem wieder bei der Lagerung verbrauchter Brennstäbe und deren Recyclen. Wenn man auf das Recyclen verzichtet, erreicht man die 100% theoretischer Energie nicht, und der Müll (da er noch ungespaltene Transurane enthält) muss 500.000 Jahre gelagert werden. In Ländern wo man die Idee verbrauchte Brennstäbe zu verarbeitet verworfen (oder sogar gesetzlich verboten) hat, hat auch die Weiterführung des Brüterprogramms wenig Sinn gemacht.

Für mich ist die Alternative zum schnellen Brüter, also der Thermische Brüter sehr viel attraktiver.
Ein Thermischer Brüter benutzt langsame Neutronen, wodurch Plutonium als Brennstoff nur noch eine Randbedeutung hat. Mann benutzt also Thorium/U233 oder U235. Da Thorium 4-mal so oft in der Erdkruste vorkommt als natürlicher Uran (also 600-mal so oft wie U235), und in relativ konzentrierten, einfach abbaubaren Erzen vorkommt, ist dies ein Vorteil. Der Nachteil von Thorium/U233 ist dass Uran 233 vergleichsweise wenig Neutronen pro Spaltung produziert. Da größere Verluste von Neutronen nicht akzeptabel waren, kamen auf Feststoffen basierende Brennelemente nicht in Frage. Auch Wasser als Lösemittel war ausgeschlossen, wegen der begrenzten Löslichkeit von Uran, und weil Wassermoleküle durch Radiation in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wurden.
Letztendlich hatte man die revolutionäre Idee geschmolzene Salze anzuwenden. Geschmolzenes Salz besteht aus ionisierten Partikeln, ist also gegen Einwirkung von ionisierender Strahlung immun, Salz schmilzt in relativ hohen Temperaturen (bei normalem Druck), was perfekt nicht nur für Stromerzeugung, aber auch für einige technische Anwendungen ist (in hohen Temperaturen ist zum Beispiel effiziente Wasserstoffproduktion, effiziente Ammoniakproduktion oder Zementproduktion möglich, alle drei Prozesse sind heute schon, oder werden in Zukunft bedeutende und unvermeidliche Energiefresser sein). Dass besonders Praktische an flüssigen Salzen ist jedoch dass Spaltprodukte viel einfacher zu entfernen sind. Manche, wie zum Beispiel radioaktives Gas Xenon blubbern aus der Schmelze einfach im laufendem Betrieb raus, und können abgesaugt werden. Andere kann man mit vereinfachten Verfahren größtenteils aus der Schmelze entfernen. Wenn man diese Verfahren automatisiert, und in den Kreislauf des Salzes einbaut, kann man so die Salz reinigen, ohne den Reaktor dazu abschalten zu müssen. Dass bedeutet auch dass im Salz zu jeder Zeit nur geringe Mengen an Zerfallsprodukten vorhanden sind, also auch nur eine geringe Menge an Zerfallswärme entsteht.
Da der Brennstoff gleichzeitig auch dass Kühlmittel ist, kann der Reaktorkern ohne Kühlmittel auch keine Wärme produzieren. Um den Reaktorkern zu entleeren hat man eine sehr einfache und 100% effektive Methode entwickelt, den „Freeze Plug“, also einen „gefrorenen Korken“. Der Reaktorkern hat unten ein Loch, dass verschlossen wird indem man es kühlt. Die Salz erfriert um dass Loch herum, und verhindert so dass der Rest der Salzschmelze runter fließt. Fallt der Reaktor überhitzt, oder falls die ganze Anlage Strom verliert, schmilzt der Korken und die Salzschmelze fließt aus dem Reaktor hinaus in spezielle Behälter, die darauf optimiert wurden effizient Wärme abzugeben. Schließlich erstarrt also die Schmelze ohne dass sie aktiv gekühlt werden muss. Wenn dass Problem behoben wurde, wird die Schmelze wieder erhitzt und zurück in den Reaktor gepumpt. Dieses Verfahren hat man im MSR-Reaktor, (der bis Heute die einzige je gebaute Demonstration dieses Reaktor-Konzeptes ist), 5 Jahre lang fast jedes Wochenende demonstriert. Man wollte einfach frei am Wochenende haben... Was die selbe Situation für Leichtwasserreaktoren bedeutet haben wir in Fukushima gesehen.
Auch das Steuern der Reaktorleistung ist einfacher als bei anderen Konzepten. Kernspaltung findet nur im Reaktorkern statt (einziger Ort wo die Neutronen moderiert, also abgebremst werden), und dessen Volumen ist begrenzt. Wenn also die Salzschmelze sich in Folge der Kernspaltungen erhitzt, vergrößert sie auch ihr Volumen. Als Folge fällt die Dichte der Spaltbaren Partikel, und damit auch die Anzahl der Kernspaltungen im Reaktor. Eine klassische Rückkoppelung. Dadurch stabilisiert sich die Temperatur des Reaktors auf einem bestimmten Niveau. Interessanterweise gilt das selbe für die Leistung des Reaktors. Wenn man gerade nicht viel Wärme aus dem Salz durch Wärmetauscher entzieht (zur Stromproduktion, technischen Anwendungen), dann ist auch das Salz, das in den Reaktor einströmt immer noch heiß, und verringert so die Anzahl der Kernspaltungen (die thermische Leistung ist gering); wenn wir mal viel Wärme aus der Salz entziehen ist das Salz das in den Reaktor reinkommt kalt und dicht, und erhöht automatisch die Anzahl der Spaltungen, und so auch die thermische Leistung des Reaktors. Für ein mit Produktionsschwankungen geplagtes Netz könnte solch eine Eigenschaft sehr nützlich sein.
Wenn man die richtige Salzart anwendet hat man auch Vorteile im Falle eines schweren Zwischenfalls. Die meisten Spaltprodukte bilden nämlich stabile Salze, die gern in der Schmelze bleiben anstatt in die Umgebung zu gelangen. So ist es auch bei Fluoridsalzen, die kaum wasserlöslich sind (die dazugehörigen Reaktoren nennt man Flüssigfluoridreaktoren). Ein Teil des Iods und Caesiums würde aber wahrscheinlich trotzdem aus der Schmelze entkommen, also ist auch bei diesem Reaktor ein Containment-Gebäude nötig. Dieses kann aber viel kleiner (billiger) sein, da es nicht absurde Mengen Wasserdampf aushalten muss (und den dadurch entstehenden Druck). Es könnte sogar so klein sein dass das Ganze unter die Erde eingegraben werden könnte. So könnten solche Reaktoren in ein Endlager hinein passen, was die nervigen Castor Transporte aus dem Weg schaffen würde.
Wenn denn dieses Reaktorkonzept so viel versprechend war, und auch tatsächlich gebaut wurde, und nicht nur in den Gedanken verrückter Wissenschaftler existierte, wieso haben wir solche Reaktoren nicht bereits?
Nun ja, leider ist es so, dass in der Kerntechnik Politiker, Militär und Großkonzerne den Ton angeben. Und denen haben einige Eigenschaften dieses Reaktors so gar nicht gefallen.
Alles fing mit dem Militär an. Bereits im Manhattan-Projekt musste man feststellen, das Uran 233 nur sehr schlecht für Atombomben geeignet ist. Die Ursache dafür ist das Uran 233 aus Thorium nicht gebrütet werden kann, ohne dabei Uran 232 herzustellen. Im Reaktor ist das kein Problem, einfach noch ein radioaktives Element, beim Bombenbau ist dass aber ein gigantisches Hindernis. Uran 232 und seine Zerfallsreihe produzieren starke Gammastrahlen. Diese töten den Bombenbauer, beschädigen Steuerelektronik und Sprengstoff, und man kann sie leicht finden (Folge der Strahlungsquelle...). Das Trennen dieser Isotope ist schwieriger als das Anreichern von Natururan, und verseucht nebenbei die teure Isotopentrennungsanlage. Das US-Militär hat's trotzdem versucht, und tatsächlich hochreines Uran 233 hergestellt. Da es nicht genug für eine Bombe war, musste man es mit Waffenfähigem Plutonium strecken, Die Explosion war nicht so groß wie erhofft, aber die Plutonium-Uran 233 Bombe ist explodiert. Trotzdem war der Aufwand so groß, dass US-Militärs es nie wieder probiert haben.
Die niedrige Neutronen-Bilanz verursacht auch, dass man nicht wirklich schnell große Mengen spaltbare Materialien herstellen kann (ein thermische Brüter produziert kaum mehr spaltbares Material als es verbraucht). Um eine große Flotte solcher Reaktoren schnell zu starten müssten also vor allem spaltbare Materialien, die bereits vorhanden sind, verwendet werden: Uran 235 und Plutonium 239. Für den Militär war der Gedanke Materialien, die man einfach in Atombomben einsetzen kann, eins zu eins in Materialien umzuwandeln, die man praktisch zum Bombenbau nicht verwenden kann, nicht wirklich beliebt. Deshalb hat man die Schnellen Brüter favorisiert.
Großkonzerne sind neben dem Bau neuer Kraftwerke vor allem an einem interessiert: an der Brennstoffelement-Herstellung. Diese ist teuer, erfordert technisches „know how“, und Großinvestitionen. Das schreckt Konkurrenz ab, und macht es einfach große Profite zu machen. Wenn man aber im thermischen Brüter Thorium anwendet, muss man dieses bevor es in den Reaktor kommt reinigen und fluorieren... und das war's schon. Konzerne werden nicht in eine Technologie investieren, die niedrigere Profite bedeutet, auch wenn diese viel besser ist.
Politiker haben denkbar wenig Interesse an Kernkraft. Einige gehen sogar mit Kernkraftgegnerischen Parolen auf Wählerjagd. Für solche Parteien ist jedes gelöste Problem der Kernkraft ein Argument weniger mit dem sie auf Wählerjagd gehen könnten. Man probiert sogar neue Probleme zu erzeugen, um neue Argumente zu haben. Ein prima Beispiel dafür ist der Einfluss von Protesten auf die Kosten. Wenn ein großes Kernkraftwerk wegen Protesten geschlossen wird, bedeutet dass manchmal eine Million Verluste täglich, und zwar Tag für Tag... Später werden aber die gestiegenen Kosten als Argument benutzt weiter zu protestieren. Auch Regierungen, die Kernkraft unterstützten, wollten nicht zwei Forschungsprojekte, die ein ähnliches Ziel hatten, aber sich nicht ergänzen konnten. Da die Schnellen Brüter zuerst erforscht wurden, entschied man sich für diese Option.
Auch die fortgeschrittene Regulierung der Kernkraft macht Probleme. Heute bedeutet der Bau eines Leichtwasserreaktors, dass man zuerst um Erlaubnis bitten muss. Der Antrag, den ein Team von ziemlich teuren Spezialisten verfassen muss, hat für gewöhnlich mehr als 10000 Seiten, an jeder Seite wird mehrere Stunden gearbeitet. Dieser Antrag wird dann von einem ähnlichen Team von Spezialisten überprüft, was manchmal fast ein Jahrzehnt dauern kann. (zum Beispiel wurde der Antrag für die Lizenzierung des Westinghouse AP-1000 bereits 2002 gestellt, die Lizenz wurde aber erst November 2011 erteilt)
Dass ist der Fall für Modelle die dem Regulierenden bekannt sind. Es gibt klare Richtlinien, Vorschriften, und Erfahrungen. Wenn man aber ein exotisches Modell lizenzieren will, dass kaum je gebaut wurde, dass keine Steuerstäbe braucht, und bei dem der Notfallplan ist: „Kühlung abschalten“... Mann kann sich auf sehr viele, sehr zeitaufwendige Probleme gefasst machen. Ohne politischen Willen die Lizensierungsverfahren zu verkürzen ist es kaum durchführbar.
Glücklicherweise sind nicht in allen Ländern die Politiker und Behörden so unkooperativ. In Tschechien soll also dieses Jahr der Bau des ersten Flüssigsalzreaktor seit 1969 anfangen. Dieser 60 MW Reaktor soll voraussichtlich 2016 ans Netz. Auch China will mit dabei sein im Rennen um die besseren Reaktoren. So wurde Januar 2011 bekanntgegeben, das China ein auf Flüssigsalzreaktoren basierendes, mit etwa 1 Mrd. Dollar finanziertes Forschungsprojekt startet, das innerhalb von 20 Jahren Flüssigsalzreaktoren für die Massenproduktion bereit machen soll. Auch in Japan, Frankreich und USA gibt es Forschungsprojekte mit Flüssigsalzreaktoren, leider sind diese nicht besonders gut finanziert.

Der Gastbeitrag wurde ziemlich lang, aber das Thema ist auch umfangreich... Nach jahrzehntelangem Stillstand gibt es wieder Bewegung in der Kernkraft. Alte Konzepte und Geschäftsmodelle werden mit neuen Ideen konfrontiert, darunter auch komplett neue Konzepte wie die von einen Teilchenbeschleuniger, der einen Reaktor antreibt (werde den nicht näher erklären, der Text ist schon lang genug...). Die Renaissance kommt, sie wird aber wahrscheinlich nicht so aussehen, wie sich das die Großkonzerne der Atomlobby wünschen würden. Was eigentlich eine gute Nachricht ist, für uns.

Noch ein paar links am Schluss:



Heutige Erneuerbare und Kernreaktoren im Vergleich, Materialverbrauch. Man bedenke das wir in Deutschland Photovoltaik-Anlagen installieren die nicht 40%, sondern zwischen 10% und 20% der Sonnenenergie einfangen. http://bravenewclimate.com/2009/10/18/tcase4/
Wer gern mit Zahlen rumspielt, oder zumindest gerne liest wie andere es tun ein interessanter Blog über verschiedene Energieoptionen, wo man z.B. nachsehen kann, wie groß eine Batterie sein müsste, die Energie in den USA für eine Woche speichert. http://physics.ucsd.edu/do-the-math/
Kernkraft in China und Indien : http://www.world-nuclear.org/info/inf53.html http://www.world-nuclear.org/info/inf63.html die Chinesen wollen tatsächlich 400 Reaktoren bis 2050 haben...
Mal was auf Deutsch, deutsche Spezialisten über Atommülllagerung und alles drum und dran http://www.kerngedanken.de/
Und zum Schluss mein Liebling, der Flüssigsalzreaktor.
Zwei kurze Präsentationen zweier verschiedener Reaktoren dieses Typs... http://www.kerngedanken.de/2011/11/radioaktive-sandwiches-und-geschmolzenes-salz/
Ein längerer Film. Der Titel ist etwas irreführend, 5 Minuten dauert die Zusammenfassung am Anfang, der Rest dauert fast zwei Stunden... und jede Minute lohnt sich. http://www.youtube.com/watch?v=P9M__yYbsZ4
Die chinesischen und tschechischen Forschungsprojekte: http://energyfromthorium.com/2011/01/30/china-initiates-tmsr/

Gastbeitrag von Kroll Lukasz
e-mail auf nachfrage.

Freitag, 10. Februar 2012

Und noch ein Klimablog-Eintrag...

Wir aufmerksame Leser meines Blogs wissen, habe ich mich vor einiger Zeit mit dem Klimawandel beschäftigt. Wie sie auch wissen, habe ich mir einen Flamewar mit dem Nutzer "anonym" (nicht lachen. Am Ende wollte er "Der Anonyme" genannt werden) geliefert, den ich beendete, als er nicht nur mich als hirnlos beleidigte, sondern auch noch meine anderen User beschimpfte, vor allem solche die ihm Paroli geboten haben wie Spelllord und Stinkstiefel.
Den darauffolgenden anonymen Nutzer, der in die gleiche Kerbe schlug, habe ich leider verloren, weil er sich im automatischen Spamfilter wiederfand, und er dachte, ich würde zensieren. Tja, tut mir leid, mein Blog ist anscheinend klüger als ich.
Im Zuge dieser Erlebnisse habe ich mich natürlich intensiver mit dem Klimawandel und dem Gegenhype beschäftigt, und treibe mich seither weit häufiger auf Scienceblog.de herum, wo Wissenschaft leicht verständlich aufbereitet wird. Nicht immer, aber immer öfter.
U.a. Florian Freistetter hat es mir angetan. Der Astronom in Jena hat es problemlos geschafft, die Elenin-Verschwörung ad acta zu legen, den Nibiru-Glauben zu widerlegen, und mit seinem E-Book Keine Panik den 2012 Untergangshype ad absurdum zu führen. Wobei seine Maxime ist: Glaubt jetzt nicht mir statt den Weltuntergangsverschwörern, eignet euch Wissen an und überprüft die Argumente der Weltuntergangsverschwörer selbst.

Heute geht Florian auf das Buch von Varenholdt und Lüning ein, das von BILD BLÖD massiv beworben wurde: "Die kalte Sonne"
Nein, diesmal kein Verkaufslink.
Genauer gesagt geht er auf das Buch gar nicht ein, denn das hat er nicht gelesen. Er bezieht sich nur auf etwas, was er aus online stehenden Auszügen weiß, nämlich dass sich Teile des Buchs auf die Theorie des dänischen Physikers Henrik Svensmark, der in der kosmischen Strahlung eine treibende Kraft im Klimawandel sieht. oder einfacher ausgedrückt: Viel kosmische Strahlung bedeutet viele Wolken, also ein kühleres Klima. Im Artikel kommt Florian selbst gar nicht so zu Wort, sondern lässt andere Klimaforscher zu Wort kommen, bzw. postet Auszüge aus Erklärungen anderer Wissenschaftler zur Theorie, die seit Ende der Neunziger bekannt ist, aus den Jahren 2010 und 2011. Der Tenor ist folgender: Kosmische Strahlung bildet Wolken, aber sicher nicht in dem großen Maß, den Svensmark theoretisch angenommen hat.
Untersuchungen des CERN sollen ähnliche Ergebnisse gebracht haben.
Und?, werden sich jetzt manche fragen. Warum bloggt Ace darüber, anstatt einfach zu verlinken?
Warum macht er hier den Steigbügelhalter für Florian Freistetter, anstatt über das zu schreiben, was er kann?
Stimmt, da gebe ich Euch Recht. Ich bin kein Klimaexperte, kein Klimawissenschaftler, und ich habe in diesem recht langen Blogeintrag bisher nur wiedergegeben und keine eigenen Gedanken eingebracht, außer vielleicht dem, dass ich nicht daran glaube, dass es keinen Klimawandel zu höheren Temperaturen gibt. (Das schiebe ich allerdings eher auf eine periodische Erwärmung der Erde, schließe einen - geringeren - Einfluss durch Klimagase aber nicht aus.)
Ich will mich auch gar nicht auf "Die kalte Sonne" einschießen, denn das Buch habe ich auch nicht gelesen. Und den Grundtenor halte ich ohnehin für groben Unsinn, wenn der Manager eines Energiekonzerns seinen Kohlekraftwerken und ihrer CO2-Emission Sakrosanz bescheinigt.
Nein, hier kommt etwas ganz anderes. Ich widme mich den ersten beiden Trollen in den Kommentaren. Warum? Weil ich auch Trolle hatte, und ich will sie wieder haben. Vor allem jetzt, da ich mit trollischem Verhalten besser umgehen kann, und mein Wissensstand von "Zeitungswissen" zum Klimawandel auf "Belesen" angestiegen ist, also Level-Up.
Ich werde die ersten Trollereien copy&pasten, solange ACTA noch nicht ratifiziert wurde, und dazu kleine Analysen schreiben.

Gleich der erste Post vom User Dalek zeigt das übliche Trollsein:
Religiose Diskussion mit inquisitorischen Zügen an beiden Seiten. Schade!

Mit diesem einfachen Satz unterstellt er dogmatisches Denken mit Missionierungsglauben. Man mag ihm zugutehalten, dass er dies auf beiden Seiten sieht. Aber augenscheinlich hat er den Artikel nicht gelesen, sonst hätte er festgestellt, dass nur auf einer Seite (Geld-)Inquisitoren der Stromlobby missionieren wollen. Auf der anderen Seite steht ein halbes Dutzend Wissenschaftler, das sich mit Svenmarks These auseinander gesetzt hat. Sehen wir es als Anbiederungsversuch, um nicht gleich mit Antitroll behandelt zu werden.


Kommentar zwei lohnt sich, zerpflückt zu werden:
P.S.: Zu einem Buch Stellung zu nehmen, das man nicht gelesen hat, ist schon ein Stück rhetorische Akrobatik. Im Sozialismus wurden damals auf diese Weise Bücher verrissen, die ohnedies verboten, da unbequem, waren. Eigentlich bin ich von diesem geschätzten Blog(ger) ein höheres Niveau gewohnt. 
Hier haben wir schon den ersten Nebelschuss. Breitseite vor Florians Bug: Was fällt ihm ein, das Buch zu kritisieren, wenn er es nicht mal gelesen hat? Was Dalek übersieht, ist aber folgendes: Er hat gar nicht das Buch kritisiert. Das hat sich selbst ad absurdum geführt, weil es zum Teil auf der umstrittenen Theorie Svensmarks beruht. Und die hat Florian eigentlich besprochen. Der Schuss vor den Bug wird also ein Eigentor. Allerdings nicht in trollischer Logik, denn es geht weiter:

Und dass Herr Vahrenholts kein Wissenschaftler ist und keinen Anspruch erhebt, auch nur ansatzweise als ein solcher zu gelten, das betont der Autor explizit und offen an mehreren Stellen, unter anderem auch (wer das Buch nicht lesen will) im gedruckten Spiegel-Interview.
 Ja, was denn nun? Man kann natürlich antworten, dass man das Buch dann gar nicht zu lesen braucht, wenn Herr Varenholdt es ja dadurch selbst entwertet, dass er sagt, kein Wissenschaftler zu sein. Oder man kann ein Buch, das als wissenschaftlicher Beitrag gelten will, auch wissenschaftlich behandeln. Sprich: Widerlegen oder bestätigen. Oder genießen Freizeitwissenschaftler besonderen Welpenschutz, wenn sie sich wissenschaftliche Daten zu eigen machen oder den Anspruch erheben, solche zu schaffen? Man kann natürlich nicht so scharf mit Laien ins Gericht gehen. Und man kann Herrn Varenholdt seinen Lobbyismus ruhig verzeihen, da er ja bei RWE arbeitet. Aber deshalb das Buch durchwinken, nach dem Motto: Ja, ja, der wird schon Recht haben, das hat schon Züge der Political Correctness in einem unnötigen Fall. Ich sage: Kein Kotau vor der Laienwissenschaft, nur weil es Laien sind. Man sollte erst auf sie hören, wenn sie den Schatz des Priamos gefunden haben.

Weiter geht es mit Dalek - ehrlich, Doktor Who-Fans müssten jetzt schon 'nen dicken Hals haben - wie folgt:
Ansonsten finde ich cool, dass die Reaktionen auf Vahrenholts Äußerungen so präzise vorhersehbar sind :-)
Natürlich sind sie präzise vorher zu sehen, wenn sich sein Buch auf eine Theorie stützt, die im schönsten Fall seit einem Jahrzehnt kontrovers diskutiert, und im schlimmsten Fall als nicht maßgeblich für die Klimaforschung gilt.
Auch hier gilt: Kein Welpenschutz für Freizeitwissenschaftler, wenn sie wissenschaftlich ernst genommen werden wollen. Tun sie das nicht, hat das Buch das Label Belletristische Erzählung verdient.


Richtig interessant aber wird es mit dem Nutzer Klimaexperte. Wobei ich nicht sicher bin, ob Dalek nicht einfach alleine einen Zweifrontenkrieg versucht. Auch hier wieder eine Stückelung, weil der Text länger ist:
Glauben Sie mir, Herr Freistädter und andere Wissenschaftshörige, die Bevölkerung hat euch schon längst durchschaut. 
Nun, ich gehöre zur Bevölkerung, und ich habe Florian auch durchschaut. Als wissenschaftlich, Faktenorientiert arbeitenden Astronom, der mir Wissenschaft mundgerecht aufbereitet. Wobei Wissenschaftshörige nur bei Esoterikern ein Schimpfwort ist. Wir faktenbasierenden Lebensformen sehen das eher als Lob an.

Mit dem Klimaschwindel werdet ihr nicht durchkommen, um der Bevölkerung das Geld aus der Tasche zu stehlen. 
Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch. Wie zieht die Klimaforschung der Bevölkerung das Geld aus der Tasche? Ich meine, die Gegenseite will doch Geld haben, indem sie Bücher wie "Die kalte Sonne" verkauft. Und die Forschungsgelder, die Klimaforschung verwendet, sind nichts gegen die Lobbyzahlungen an die KKW-Betreiber alleine in Deutschland.
Was wollen denn Klimaforscher, die z.B. CO2 als Treibhausgas erkannt haben und sagen, dass ein erhöhter Ausstoß des Klimagases die Welttemperatur erhöht: Dass weniger produziert wird.
Und was bedeutet das? Dass ihnen jemand Geld zahlen muss? Nein, es bedeutet den Umbau der Industrie, weg von fossilen Brennstoffen, hin zu neuen Technologien, und das weltweit. Das bedeutet: Geld in die Hand nehmen. Was also werden Leute tun, die in ihrem Unternehmen auf fossile Brennstoffe setzen und für die neue Zeit eine Menge Geld in die Hand nehmen müssen?
Einerseits schicken sie ihre Spitzenmanager als Frontleute für ein Buch wie "Die kalte Sonne" an die Spitze. Andererseits bezahlen sie Leute, die dafür sorgen, dass Typen wie der Klimaexperte eine großangelegte Weltverschwörung hinter dem Begriff Klimawandel erkannt zu haben glauben. Oder selbst diese Leute sind. Also, Geld wird hier nicht unbedingt generiert, wenn am Klima geforscht wird. Mir ist auch kein Korruptionsskandal im Zusammenhang mit veruntreuten Forschungsgeldern im Klimaforschungssektor bekannt, bei dem Milliarden veruntreut wurden. Ach kommt, Leute, Klimaforschung wird seit den Sechzigern betrieben. Hat da nicht mal wenigstens einer die üppigen Forschungsgelder zweckentfremdet? Ich meine, wenn es keinen Klimawandel gibt, dann liegt das Geld doch nur so rum, oder?
Okay, das war jetzt sehr trollig von mir. Aber man sieht daran auch die Hauptvorgehensweise des Trollseins: Möglichst breit angelegte, schwammige Argumente, möglichst mit dem Hinweis auf eine größere Gegnerschaft, möglichst mit Hinweisen auf eine Weltverschwörung. Zumindest beim Thema Klimaforschung, Chemtrails, Elenin, Nibiru, Homöopathie, usw.


Seit den gefälschten e-Mails ist wohl mittlerweile jedem klar - außer den bezahlten Jungs von der Erwärmungsprognostik - was hier für ein mieses Spiel gespielt wird. 
 Hä? Was ist das denn für eine Logik? Ausgerechnet die bezahlten Jungs von der Erwärmungsprognostik sollen ihre eigenen Forschungen nicht kennen? Also entweder werden sie dafür bezahlt, ihre Daten zu fälschen, um einen Klimawandel herbei zu reden, oder ihre Daten sind korrekt. Wo ist dann das miese Spiel?
Und welche gefälschten e-Mails? Mir ist nur ein Fall bekannt, in dem rund einhunderttausend Mails von Klimaforschern von einem Server gestohlen und veröffentlicht wurden. Was aber als "Klimagate" verkauft wurde, entpuppte sich nur als recht ruppiges Untereinander verschiedener Forscher und ihrem Beitrag zu größeren Modellen.
Auffallend ist hier das Troll-Verhalten: Schlagwort auf Schlagwort, aber sieht man auch einen Link? Nein. Und wo ist das miese Spiel, wenn es doch die Atomlobby ist, die mit Geld zugeschissen wird?


Und was soll dieser Artikel überhaupt? Sie weigern sich aus dogmatischen Gründen das Buch zu lesen, lassen sich aber Länge mal Breite, ob direkt oder indirekt, darüber aus. Das ist wirklich unfassbar. Wir sind hier nicht in der Sowjetunion. Obwohl, so sicher bin ich mir da jetzt auch wieder nicht.
In diesem Teil sehen wir wieder das ganze Ausmaß an trollischem Denken: Klimaexperte hat den Artikel nicht mal gelesen, wie es scheint, sonst hätte er  - wie ich - gesehen, dass Florian lediglich Svensmarks Theorie bespricht, beziehungsweise Rezensionen anderer Wissenschaftler zum Thema herausgesucht hat. Von dogmatischen Gründen kann hier absolut keine Rede sein. Ein Dogma ist ein unumstößlicher Tatbestand, religiös, so wie die Jungfrauengeburt durch Maria, oder die Dreifaltigkeit von Gott, Jesus und Heiligem Geist, an dem nicht gerüttelt werden darf. Ein Wissenschaftler kann und darf gar nicht dogmatisch sein, sonst überrollen ihn die neuen Erkenntnisse, und während er noch einen Status Quo verfolgt der veraltet ist, arbeiten alle anderen schon mit neuen Fakten. Dieses Verhalten bin ich eher von Kreationisten und Intelligentes Design-Anhängern gewohnt.
Und betrachten wir das Abschlussargument: Wir sind nicht in der Sowjetunion.
Hierbei übersieht Klimaexperte, dass Florians Artikel mit seiner Veröffentlichung nicht automatisch die neue Lehrmeinung Deutschlands ist, redet aber einen staatlichen Zensurvergleich wie im repressiven Regime herbei.
Im Gegenteil, hier in Deutschland kann jeder zu jedem etwas sagen, solange er keine strafbare Handlung damit begeht. Also darf Florian Freistetter bloggen, und Vahrenholt darf ein Buch veröffentlichen. Nur sollte man den einen ernster nehmen als den anderen. All das sind keine sowjetischen Verhältnisse, beileibe nicht.

Fazit: Was macht trollisches Verhalten aus, vor allem solcher Verschwörungstrolle?
Das, was sie der Wissenschaft am meisten vorwerfen: Dogmatisches Denken. Wie habe ich sie erkannt? Nun, sie kamen nur vorbei, um ihre vorgefertigten Argumente abzuladen. Und das haben sie sehr allgemein getan.
Mein Troll war da doch von anderem Kaliber, der war zumindest bereit, hier und da ins Detail zu gehen, auch wenn es sich darauf beschränkt hat, auf SEINE Details einzugehen.
Bleibt mir nur noch zu sagen: Don't feed the Trolls. Aber es schadet nicht, ihre Dogmen ad absurdum zu führen.

P.S.: Ich glaube immer noch an eine periodische Erwärmungsphase, in der wir gerade auf dem Weg ins Plus sind (auf dem Weg zur nächsten Eiszeit, also wird es auch mal wieder kälter) als Hauptursache für den globalen Temperaturanstieg, habe einen Einfluss des Menschen aber nie ausgeschlossen. Mittlerweile halte ich ihn für höher als bisher von mir angenommen, aber ich fürchte, die zwei Grad globaler Erwärmung bis 2050 werden wir nicht erreichen. Aber das ist meine eigene Meinung, die ich nur mit wenigen Fakten unterlegen und daher nur interpretieren kann, keine wissenschaftliche Arbeit. Dennoch ist das mehr, als die beiden Trolle Dalek und Klimaexpertesich da geleistet haben.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Mal was anderes: Vom Ith bis zum Külf.

Tja, das soll es auch geben auf diesem Blog. Nichts über meine Tätigkeit als erfolgloser Autor, kein Kommentar zum Weltgeschehen (obwohl ich Euch heute den Spiegelfechter sehr ans Herz lege), sondern was Regionales.
Jeder, der des Scrollens mächtig ist, kann in meinem Impressum sehen, dass ich aus Banteln komme, einer kleinen Gemeinde im nördlichen Leinetal, direkt an B3 und der Bahnstrecke Hannover-Göttingen gelegen. Ja, mit eigenem Bahnhof.
Nun steht die Zeit nirgends still, und auch wenn es mir in den Fingern juckt, etwas zur hochinteressanten örtlichen Geologie zu recherchieren und dann hier zu interpretieren - immerhin sehe ich in praktisch jeder Himmelsrichtungen die Auswirkungen der letzten Eiszeit von vor zwanzigtausend Jahren - geht es um diese Hügel und Berge heute eher realpolitisch.
Kennt jemand den Ith? Hand hoch. Ja, du? Was gibt es zu ihm zu sagen?  Richtig. Der Ith ist ein rund zweiundzwanzig Kilometer langer und an der höchsten Stelle 439m hoher Klippenzug, den man, so habe ich es gelernt in der Schule, auch den Spazierstock nennt. Weil er so lang und dünn ist und im Norden in einer Kurve endet, die ihn, ja, aussehen lässt wie einen Spazierstock. Der Ith reicht von Eschershausen im Süden bis nach Coppenbrügge im Norden, und da er auch an das "Ohr" im Süden grenzt, den Hils, bildet er eine natürliche Barriere zwischen Weserbergland und Leinebergland. In einer netten kleinen Serpentine führt die B240 über den Berg zu einem tollen Restaurant auf dem Kamm mit phantastischer Sicht auf das Leinebergland - ehrlich, ich war in Holzminden stationiert und bin die Strecke ein dreiviertel Jahr beinahe täglich gefahren. Und ein klein wenig mühselig ist sie schon, die Straße.
Das sieht auch die EU so. Die hat nämlich festgestellt, dass der Landkreis Holzminden, der ein wenig unter dem demographischen Wandel leidet, eine bessere Anbindung an den Großraum Hannover braucht. Und dafür kriegt er eine ganz schnelle Straße nach Hannover - die B240. Damit das funktioniert, muss diese dreispurig ausgebaut werden und an den vielen kleinen Dörfern herumgeführt werden, durch die sie führt.. Und der Ith soll dafür untertunnelt werden. An sich keine schlechte Idee. Hätte es damals in meiner Bundeswehrzeit einen Tunnel gegeben, hätte ich locker zehn Minuten eingespart.

Kommen wir aber zum zweiten Teil der Geschichte. Kommen wir zum Külf, der wie ein kleiner Bruder des Ith wirkt, weil er auch ein langgezogener, schmaler Höhenzug ist, der bei Eime im Norden beginnt und in Godenau im Süden, rund neun Kilometer später, endet. Mit 260m ist er auch höhentechnisch kleiner als der Ith - aber in direkter Nachbarschaft zu Banteln. Erwähnenswert: Die B240 geht für etwa drei Kilometer durch das Külftal, die Region westlich des Külfs. Dabei durchquert sie diverse Ortschaften, die sie in Zukunft laut Planer umgehen wird. Darunter ist auch Eime.

Nun führen wir die Fäden zusammen. Wir können mit Recht sagen: Bantelns westlicher Nachbarort Eime bekommt eine Ortsumgehung auf EU- und Staatskosten. Eigentlich eine erfreuliche Sache. Hier kommt allerdings wieder der Külf ins Spiel. Es ist klar, dass bei der Umgehung des Ortes - also jener Straße, die derzeit DURCH den Ort geht, vorbei an Grundschule und Kindergarten, und als zweitmeistbefahrene Straße Niedersachsens gilt, Autobahnen ausgenommen - alle möglichen Trassen bedacht werden. Zwei dieser Trassen führen über den Külf, genauer gesagt eine führt über den Kamm direkt nach Banteln, eine andere nutzt eine natürliche Vertiefung einen knappen Kilometer weiter nördlich durch den Külf. Auch sie endet in Banteln.

Ich fasse zusammen: Holzminden bekommt eine dreispurige, extraschnelle Verbindung nach Hannover, und alle Orte auf dem Weg erhalten eine Ortsumgehung. Sogar der Ith wird untertunnelt, sicherlich das teuerste Projekt dabei. Nun gibt es für die Ortsumgehung von Eime sieben Routen, die sich auf die Westseite, die Ostseite und den Külf verteilen.

Um es kurz zu machen, es wird Variante sieben bevorzugt, die einen weiten Schlenker westlich um den Ort macht. Was die Anwohner nicht so gut finden. Die bevorzugen, den Verkehr über den Külf zu schicken, am liebsten über den Kamm auf der alten Deinser Straße, und den Verkehr komplett nach Banteln abzuschieben. Die entsprechenden Baumaßnahmen würden dann dazu führen, dass ein ahtunddreißig Meter breiter und achtzehn Meter tiefer Baueinschnitt für den Umbau der B240 vorgenommen werden müsste.
Aber wie ich schon sagte, es wird voraussichlich Route sieben nachgebessert werden, und die Umgehungsstraße westlich von Eime entlang führen. Sollte das noch einmal auf der Kippe stehen, so sind sich Banteln im Osten und Deinsen im Westen einig, dass sie die Külfroute nicht wollen.
Was mich bei diesem ganzen Szenario aufregt, ist folgendes: Ich schaue mir den Külf an, und dann stelle ich mir vor, dass der Kamm auf achtunddreißig Meter eingeschnitten wird, und man auf achtzehn Metern Tiefe die Sohle baut. Von den Baumaßnahmen für die an- und abführenden Brückenbauten, geschweige denn für das Verkehrsaufkommen direkt vor Banteln, wenn die B240 auf unsere B3 eingefädelt wird, habe ich kein Verständnis.
Nein, definitiv, da haben wir ein Überbleibsel der letzten Eiszeit vor uns, ein recht unberührtes Stück Natur, unseren Bergrücken quasi, und dann soll ohne Not eine Kerbe durchgehauen werden:
Beim wesentlich höheren und breiteren Ith hat die Idee ihren Charme, führt die Straße doch seitlich an der Bergflanke hoch, und auf der anderen Seite die Bergflanke wieder hinab. Und sie führt über den Sattel, nicht durch eine Kerbe, die ihn spaltet. Der Külf ist leider zu schmal und zu niedrig für solch eine charmante Idee. Diese Hauruck-Lösung kann es aber auch nicht sein.

Seid mal gute Nachbarn, Ihr Eimer, und versucht nicht, den schönen Külf zu verschandeln und uns in Banteln Euren Verkehr aufzudrücken. Seid lieber froh, dass der Verkehr endlich von der Schule und dem Kindergarten fortkommt. Und für die anderen Fragen wie Schallschutz und Gaststättengewerbe gibt es profunde Lösungen.
Meine zwei Cent zum Thema.

Dienstag, 7. Februar 2012

Die Concordia-Havarie und Kapitän Schettino

So, jetzt ist es also raus. Der Blick berichtet online davon, dass die italienische Staatsanwaltschaft die Anklagepunkte aufgestellt hat, die Kapitän Schettino für die Havarie der Costa Concordia drohen. Er weiß auch zu berichten, dass die italienische Zeitschrift Il Messaggerio mal ausgerechnet hat, was da als Strafe auf ihn zukommt, und das sind 2678 Jahre Haft.
Der Blick ist dann auch nicht kleinlich, und betitelt Schettino als den "Lügenkapitän".
Und auf Gmx.de/Web.de weiß man, dass der Kapitän wieder in den Knast soll, weil der Staatsanwalt befürchtet, es könnten Beweise vernichtet werden.
...sacken lassen.

Ich möchte jetzt nicht noch mal detailliert auf das geheimnisvolle Riff eingehen, auf den Vorwurf, der Kapitän wäre zu nahe an der Vulkaninsel Giglio vorbei gefahren, oder an die Operetten, die die Medien und stellvertretende Bürgermeister drehen. Ich möchte meine Pro-Position für Schettino auch nicht mehr verteidigen als bisher.
Ich will auch nicht auf die Toten eingehen, die Vermissten und die traumatisierten Überlebenden. Nein, das ist vielleicht Thema für einen anderen Blogeintrag.
Heute möchte ich den deutschsprachigen Medien nur ein paar Details in Erinnerung rufen, die sie augenscheinlich vergessen haben:
1) Das Gericht, bzw. die Staatsanwaltschaft muss Kapitän Schettino seine Schuld beweisen, nicht er vor Gericht seine Unschuld.

2) Die 2678 Jahre stehen für den Fall, dass er in jedem einzelnen Anklagepunkt nicht nur schuldig gesprochen, sondern auch zur Höchststrafe verurteilt wird.
3) Als das Schwesternschiff wenige Tage nach der Havarie an Giglio Porto vorbei paradierte, wo war da Euer Protest? Es war das gleiche Manöver wie jenes der Concordia.
4) Es ist die italienische Justiz, die über Schuld oder Unschuld und ein eventuelles Strafmaß entscheidet, nicht Ihr Medien.
5) Spekulationen über den Havarieverlauf vor der offiziellen Untersuchung sind und bleiben Spekulationen. Nicht mehr.
6) Und noch einmal in voller Klarheit und Deutlichkeit: Als Kapitän trägt Francesco Schettino die volle und alleinige Verantwortung für die Havarie, für die Evakuierung und für die Toten. Dafür muss und wird er sich vor Gericht verantworten. Aber das kann man nicht automatisch mit Schuld gleichstellen.

Zum Schluss bleibt mir nur noch festzustellen, dass etliche konstruierte "Beweise" aus den Medien Luftblasen waren, so wie die blonde Frau, die auf der Brücke war und den Kapitän abgelenkt hat, sodass die Havarie passierte - also ihn und die anderen zwanzig Mann auf der Brücke inklusive Steuermann. Oder eben diese tolle Idee, die Concordia wäre "zu nahe heran" gefahren, an die Vulkaninsel Giglio, die schon wenige Dutzend Meter von der Küste entfernt fünfzig Meter Wasertiefe umgibt. Wahrer werden solche Gebilde nicht. Aber sie heizen natürlich die Stimmung zum medialen Opfer entsprechend an. Jenseits von der Suche nach der Wahrheit und der Schuld.
Etwas, was durchaus im Interesse der Reederei liegt. Kann man Kapitän Schettino die Alleinschuld verpassen, ist sie fein raus. Und das kann ich sogar wertfrei so stehen lassen.

Montag, 6. Februar 2012

38.000 - ich sage Danke

Ja. Schon wieder ein Blogeintrag von DER Sorte. Ace freut sich wie ein Schneekönig darüber, das er auf Fanfiktion.de geklickt wurde. Seit dem 23.01. genau wieder eintausend Mal. Wow.
...
...
Sacken lassen.
Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, dass Ihr diesmal nur vierzehn Tage gebraucht habt, statt der üblichen zwanzig, Dazu kommt noch eine wahre Flut an Reviews. Mist ich habe vergessen, es mir aufzuschreiben, aber es sind gefühlte dreißig. ^^
Es sind im Moment 373, und ich bin dankbar für jeden Einzelnen. ^^
Also, bleibt mir treu und lest mich weiter, dann gibt es auh neue Geschichten und neue Kapitel bestehender Geschichten.
Jetzt arbeite ich erstmal an Belongo weiter.

Samstag, 4. Februar 2012

ACTA ad acta

Wisst Ihr, es gibt da eine Sache, die schon seit ein paar Jahren vorbereitet wird... Und dir mir erst aufgefallen ist, als ich die Diskussion über die Internet-Zensurgesetze SOPA und PIPA mitverfolgte. Wir wissen ja alle, SOPA soll gegen Internetpiraterie eingesetzt werden, und PIPA fände den Einsatz in der Sperrung von verdächtigen IP-Adressen. Das würde dazu führen, dass sich der amerikanische Markt gegen ausländische Online-Produkte abschotten kann. Ohne richterliche Anordnung, einfach nur weil er es kann.
Kalter Kaffee, denn inzwischen drückt man in Europa ACTA durch. Die Handelsvereinbarung zur Bekämpfung von Fälschungen wurde still und heimlich in der EU durch die ersten Hürden durchgewunken, indem das Gesetz während der Sitzung des Agrar- und Fischerei-Ausschuss vorgelegt wurde. Und wir wissen doch alle, wie wichtig die Internetkompetenz dieses Ausschusses ist und wie richtig die Entscheidung war, das Gesetz hier bestätigen zu lassen.

Was ist ACTA eigentlich?
ACTA soll vordergründig den Markt vor Imitaten schützen. Das von mir verlinkte FAQ von tagesschau.de weiß dann auch zu berichten, dass zwar die Wortwahl sehr schwammig ist, und dass der Text dann streng oder milde ausgelegt werden könnte... Wer sich aber weiter durch die FAQ arbeitet, der merkt recht schnell, dass ACTA garantiert streng ausgelegt werden wird. Was wir hier haben ist kein Gesetz, das die Verbreitung gefälschter iPads oder Gucci-Handtaschen verhindern soll, denn der Großteil bezieht sich auf das Internet. Und die Beschränkung der Fähigkeiten des Internets.
...sacken lassen.
Ich überlasse es jedem selbst, sich durch die FAQ zu arbeiten und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Meine steht derweil fest: Wir stehen erneut vor dem Versuch, das Internet unter dem Deckmantel der Bekämpfung von Online-Piraterie massiv zu zensieren. Diesmal sollen sogar Provider für die "Taten" ihrer User Verantwortung übernehmen, und das waren noch die netten Details des Gesetzes.
Also, in den USA werden PIPA und SOPA abgeschmettert, um das Internet zu schützen, und in Europa ergibt sich die EU kampflos und stimmt einem Gesetz zu, das internationales Recht werden wird - und das Internet beschneidet.
Einmal abgesehen davon, dass es der Telekom nicht gefallen dürfte, für Kinderpornographie verklagt werden zu können, weil der alte Onkel Puttchen für seinen Pornoring zufällig seinen T-Online-Anschluss nutzt, ist es natürlich absoluter Quatsch, so zu verfahren. Es würde Paranoia schüren, und letztendlich dazu führen, dass kleinere I-Net-Anbieter nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können. Und das wegen einem Gesetz, das gegen die Meinungsfreiheit verstößt...

Jetzt höre ich doch den einen oder anderen sagen: Ja, aber die Raubkopierer! Ist es nicht gut, wenn die bekämpft werden, und wenn die armen, armen Künstler und Filmstudios in Hollywood ihr wohlverdientes Geld bekommen?
Das bringt mich auf eine Gegenfrage: Ist es nicht eine formidable Idee, sämtliche Innenstädte Deutschlands abzusperren und mit Polizeikontrollposten auszustatten, um eventuelle Bankräuber spätestens hier zu schnappen?
Klingt absurd, ist aber in etwa das Gleiche. Bei der Absperrung der Innenstädte wird wegen einer vagen Sicherheitsgeschichte für uns alle der Aufwand erhöht, ganz davon abgesehen, dass der staatliche Aufwand in keinem Verhältnis zur Sache steht. Bei ACTA stehen aber plötzlich Plattformen wie Youtube, Clipfish und eventuell auch Facebook plötzlich auf der anderen Seite der Absperrung, weil sie bei einer strengen Auslegung des ACTA-Textes plötzlich Verbrecher sind.
Es steht wohl außer Frage, dass ACTA eine ziemliche Schnapsidee ist. Und jetzt kommt die gute Nachricht: Zwar hat ACTA den Agrar- und Fischereiausschuss passiert, aber noch nicht das EU-Parlament.
Folgerichtig gibt es, wo immer die Gefahr durch ACTA ins Bewusstsein der Leute eingedrungen ist, Protestaktionen. Ich meine, ICH verzichte bestimmt nicht auf Youtube, geschweige das Internet, nur weil die Politik glaubt, Internetsperren wären irgendwie doch hip. Dabei tat sich in letzter Zeit Polen hervor, sodass ACTA voraussichtlich bei ihnen nicht ratizifiert wird. Auch in Deutschland gibt es Proteste. Am 11.02. wird zu Demonstrationen aufgerufen, wie dieses Youtube-Video verkündet.

Noch einmal zum Zusammenfassen: Mit dem Scheinargument Raubkopierer wird versucht, das Internet zu beschneiden. Die Auslegung des Textes des ACTA-Gesetzes wird darüber entscheiden, ob Share-Communitys weiter existieren dürfen. Zwar gibt es Stimmen, die sagen, dass die Texte NICHT streng ausgelegt werden - aber warum sind sie dann nicht eindeutig, anstatt einen gewissen Spielraum zu erschaffen? Außerdem kann uns niemand garantieren, dass der Text nicht eben DOCH streng ausgelegt wird. Und das wird er, dazu wurde er schließlich so schwammig verfasst.
Was kann ich tun, was könnt Ihr tun, wenn Ihr ACTA nicht mögt?
Die Entscheidung im EU-Parlament steht noch aus, ebenso werden die bundesweiten Proteste erst noch folgen. Ihr könnt also einerseits Euren EU-Abgeordneten anmailen oder anrufen und gegen ACTA sensibilisieren, andererseits an den Protesten teilnehmen. Das halte ich für gute Ideen.
Bedenkt vor allem eines: Es ist mehr als möglich, dass ein Online-Protest wie gegen ACTA nicht mehr möglich sein kann, wenn es als Gesetz verifiziert wird.