Man könnte gerade über so vieles schreiben, was in der Welt passiert.
Zum Beispiel über den Unfalltod des Großteils der polnischen Regierungsmannschaft bei einem Flugzeugabsturz.
Über die oppositionellen "Rothemden" Thailands, die selbst nach einundzwanzig Toten aus Bangkok noch kein Bürgerkriegsgebiet gemacht haben.
Oder den deutlichen Mitte/Rechtsruck in Ungarn, der auf Kosten der Minderheiten erfolgte.
Nein, stattdessen schreibe ich heute über ein sehr banales Thema: Handy-Abos.
Ihr kennt sie doch alle: "Schicke "Furzender Engel" an die 222, und Dein persönlicher furzender Engel..." Blablabla. Haken bei der Geschichte: Du schließt ein kostenpflichtiges Abo ab, das Dich dann Ende des Jahren irgendwas zwischen vierzig und vierhundert Euro gekostet hat. Ein lukrativer Markt, denn unsere Daumengetriggerte Handygeneration giert anscheinend nach Klingeltönen, Wallpapers, Handygames, Features und Fotos.
Leider schließen sie beim Download oft ein Abo ab, an dem der Anbieter wegen ihnen gefälliger AGBs und Unkenntnis seiner Kunden kräftig verdient.
Und der Kampf auf diesem Markt wird immer ungewöhnlicher, immer kreativer, und immer umkämpfter. Damit aber auch dreister.
Ich erinnere nur an Dinge wie: "Orte Deine Freunde" oder "Das Röntgen-Feature". Interessante kleine Gimmicks, die nur ein Ziel haben: Dein Geld.
Die Guerilla Mobile Berlin GmbH aber schießt in dieser Beziehung den Vogel ab. Dies ist ihre Vorstellung von einem Handy-Abonnement, was der Handy-User nur lesen kann, wenn er auf die AGBs geht.
Zitat: "Angebot: blue_topapps Abo zur Handy-Personalisierung (Applikationen) für nur 2,99EUR / 3 Produkte (pro SMS; VDF- pro Woche)"
Die Guerilla Mobile schickt also für knapp drei Euro die Woche drei Produkte ab. Macht bei sechundfünfzig Wochen pro Jahr also 157,44€. Ende des Abos? Wenn der User merkt, was er abgeschlossen hat, und wenn er das geheime Passwort noch weiß, mit dem er sein Abo wieder kündigen kann.
Zitat: "Im Rahmen der Bestellung des Abos wird dem Kunden das Keyword mitgeteilt, mit dem die Kündigung es Abos erfolgen kann. Die Kündigung erfolgt durch übersendung dieses Keywords per SMS an die hierzu ebenfalls mitgeteilte Kurzwahl-Nummer. Eine Anleitung zur Abo-Kündigung sowie die hierfür erforderlichen Keywords können jederzeit auch unter den unter § 3 angegebenen Internetseiten abgerufen werden."
Man kann nicht behaupten, dass die Guerilla Mobile es ihren Kunden LEICHT macht, ihr Abo wieder zu kündigen.
Okay, damit könnte man wirklich noch leben. Da sagt man sich noch, wer so blöd ist darauf herein zu fallen und sich das Geld aus der Tasche ziehen lässt, hat es nicht anders verdient.
Diesmal jedoch, und da kommt der Titel des heutigen Blogeintrags ins Spiel, geht die Guerilla Mobile Berlin wirklich zu weit. Sie bietet ein Feature an, mit dem der Abonnent die Gespräche anderer Netzteilnehmer abhören kann!
Mir ist das Positionsbestimmungsfeature schon sauer aufgestoßen. Aber in Deutschland so etwas anzubieten, ist nicht nur geradeheraus geschmacklos, es ist ein Kapitalverbrechen.
Ich glaube nicht daran, dass dieses Feature funktioniert. Dieses Angebot dient m.E. als Lockmittel für die Abos des Anbieters. Aber allein die Existenz eines solchen frei verkäuflichen Produkts zu suggerieren ist ein Verstoß gegen das Grundgesetz.
Wenn es dann aber auch noch funktionieren sollte, erfüllt es in meinen Augen den Tatbestand der Beihilfe zur Spionage oder zum Stalking, und das sind keine Kleinigkeiten.
Dennoch, Schäuble hätte an diesem Programm sicher seine Freude...
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