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Freitag, 2. April 2010

Kann man Schweinegrippe mit Regividerm heilen?

Einen wunderschönen zweiten April, meine lieben Leser. Wie man am Titel sehen kann, wird es in diesem Blog um zwei Themen gehen: Schweinegrippe und Regividern, das "Wundermittel" gegen Psoriaris und Neurodermitis. Ich tippe das bewusst erst heute, um den ersten April zu meiden. Außerdem ist das Wetter viel schöner. Die Sonne strahlt geradezu, und es wird merklich wärmer. Das lässt uns alle hoffen für die Osterfeuer am Samstag und/oder Ostersonntag.
Aber zum Thema.


Seit einiger Zeit geistert es durch die Foren, das rosa Wundermittel für fünf Millionen Psoriaris- und Neurodermitis-Patienten in Deutschland, die durch die angeblich einzig wirksamen Kortison-Salben auch noch zu leiden haben. Auf der ARD wurde es propagiert, und selbst Herr Plasberg in "Hart aber fair" war sich nicht zu Schade, für das vermeintliche Wundermittel unter dem Thema "Heilung unerwünscht" Werbung zu machen: Das absolut Nebenwirkungsfreie Regividerm.
Ich beobachte seit einiger Zeit die Reaktionen der Menschen. Ich beobachte ihre Kommentare in Blogs und Foren - sporadisch, zugegeben. Aber ich habe ein Auge darauf.
Wenn man diese Einträge liest, dann merkt man schon, das viele Menschen geradezu euphorisiert sind, weil "das Mittel so toll hilft". Andere, kritische Stimmen, sind da schon seltener, wenn von Jucken, vermehrten Hautrötungen und dem Abbruch der Behandlung berichtet wird. Was bei fünfundzwanzig Euro für einhundert Gramm Hautcreme schon ein gewisser finanzieller Verlust ist. Fünfundzwanzig Euro bei einer Creme, deren Herstellung wie viel kostet? Zwanzig Cent die Tube? Hr-hm...

Fakt ist: Neurodermitis und Psoriaris verläuft in Schüben. Zwischen schlimmen Zeiten kommen auch mal gute.
Fakt ist: Viele Betroffene kennen das eine oder andere nicht rosa Wundermittel aus dem Schlecker-Regal oder anderen Supermärkten, das bei ihnen super hilft. Wieder andere widmen sich zähneknirschend ihrer Kortison-Salbe, weil sie noch nichts gefunden haben, was bei ihnen alternativ wirkt. Daraus kann man aber ersehen, dass die Bekämpfung von Psoriaris und Neurodermitis eine individuelle Sache ist. Man kann den Betroffenen nur raten, so viel wie möglich auszuprobieren.
Fakt ist vor allem: Viele Anwender berichteten davon, dass Regividerm ihre Krankheit verschlimmert hat. Viele Anwender berichteten von Nebenwirkungen. Für ein Arzneimittel (kein Medikament wie z.B. die Kortisonsalben, wohlgemerkt), das angeblich VOLLKOMMEN FREI VON NEBENWIRKUNGEN sein soll, ist das ein absolutes Armutszeugnis.
Aber wie schon einer der Gäste in der entsprechenden "Hart aber fair"-Sendung sagte: "Eine Arznei, die keine Nebenwirkungen hat, die hat auch keine Wirkung."
Letztendlich IST Regividerm eine Hautpflegecreme, und für viele Menschen kann dies die ersehnte Linderung sein, wie für manche ihre Aldi-, LIDL-, oder REWE-Produkte. Aber sie bringt definitiv KEINE Heilung, und hat DEFINITIV NEBENWIRKUNGEN.
Es ist nur ein Mittelchen von vielen, und wir werden an den Umsatzraten sehen, wie vielen es helfen kann. Spätestens beim nächsten Krankheitsschub.
Für alle anderen, die gehofft haben, endlich von ihren Krankheiten los zu kommen, kann ich nur sagen: Alle, die geholfen haben, Regividerm auf so einen hohen Sockel zu stellen, haben im höchsten Maße unseriös gehandelt. Und das merke ich mir.


Auf tagesschau.de kommt heute Herr Gerd Antes zum Thema Schweinegrippe zu Wort, besser bekannt als Neue Grippe oder Amerikanische Grippe, oder auch H1N1. Herr Antes ist Mitglied der Ständigen Impfkommission Deutschlands, und hat einiges zu mäkeln. Wer aber glaubt, hier einen objektiven Bericht vorzufinden, eine Analyse oder gar etwas Handfestes, sieht sich getäuscht. Sein Anfangssatz macht Hoffnung, anschließend aber führt er uns wieder in die Niederungen der WHO.
Zitat: "Die Schweinegrippe-Pandemie war harmlos", meint Gerd Antes im Gespräch mit tagesschau.de.

Weiter unten geht Herr Antes dann richtig zur Sache.
Zitat:
Alle für diese Pandemie verfügbaren Impfstoffe wären bei einem wirklich aggressiven Virus zu spät gekommen. Als Anfang November in Deutschland die Massenimpfaktionen anliefen, waren in den Krankenhäusern schon die ersten Patienten an der Krankheit gestorben. Und dies obwohl das Influenza-Virus vergleichsweise einfach strukturiert ist. Es besitzt zwar nur zehn Gene und trotzdem können die Wissenschaftler bisher seine Gefährlichkeit nicht ausreichend bewerten.

Was haben wir hier also in der Hand, beziehungsweise auf den Monitoren? Eine Abrechnung mit der World Health Organisation der UNO, deren höchste Funktionäre eng mit der Pharmaindustrie verbandelt sind, weil sie ihre Posten direkt aus deren Labors heraus bekommen haben? Weil sie die Pandemie-Warnstufen extrem vereinfacht haben, um eine Pandemie-Warnung so bald wie möglich heraus geben zu können?
Eine kühle Analyse unserer Medien, die teilweise auf den Hysterie-Zug aufgesprungen sind, zum Beispiel unsere heißgeliebte SUN, äh, ich meine BILD?
Oder wenigstens ein Bericht über die unglaubliche Tatsache, dass zweihundertzweiundfünfzig nachgewiesene Tote der H1N1-Pandemie in Deutschland NICHTS gegen die fünf- bis zehntausend Opfer der üblichen Grippewelle sind, die erstaunlicherweise von der Schweinegrippe total verdrängt wurde?

Nichts dergleichen. Stattdessen stellt sich Herr Antes hin und kritisiert die zerstrittenen Medienfür ihre kontroverse Berichterstattung. Und er kritisiert das Gesundheitsministerium, weil es zur Impfmüdigkeit beigetragen hat.
Ich muss schon sagen, Herr Antes, ein Wolf wird nicht zum Schaf, nur weil er sich ein Schafsfell umwirft.

Zwei Dinge sind absolut sicher, H1N1 betreffend:
1) Viren neigen dazu, Gen-Informationen auszutauschen. Es bestand und besteht noch immer die Möglichkeit, dass H1N1 mit einem anderen, artverwandten Erreger Sequenzen austauscht, und eine neue Supergrippe hervorruft, die eine Pandemie auslöst, wie die meisten Medien letztes Jahr zur gleichen Zeit herbei gebetet haben. Aber genauso gut, nein, eher noch wahrscheinlicher entsteht harmloser Scheiß. Wäre dem nicht so, gäbe es die Menschheit schon lange nicht mehr.
2) Wenn wir uns hätten durchimpfen lassen, und der Virus wäre zu einem absoluten Killer mutiert, dann hätte eine sehr große Wahrscheinlichkeit bestanden, dass der Impfstoff gegen einen veränderten Virus NICHT gewirkt hätte. Warum? Das Immunsystem erkennt bekannte Erreger an ihrer Struktur. Bei der Impfung wird der Körper mit der Struktur des "Feindes" vertraut gemacht. Bei einer Sequenzänderung verändern sich auch die Schlüssel der Viren, und damit die Struktur. Manche Forscher bezeichnen so etwas als "Tarnkappenverhalten".

Alles in allem wurden mehr als genug Fehler begangen. Zum Beispiel hat niemand am Anfang der Grippewelle in der mit zwanzig Millionen Menschen überbevölkerten Stadt ernsthaft hinterfragt, ob zweitausend Tote wirklich eine Epidemiewarnung rechtfertigen. (Tatsächlich waren viele Menschen ab einem Alter von sechzig Jahren immun, was bedeutet, das sie diesen Virus vor rund vierzig Jahren schon einmal hatten.)
Zum Beispiel, warum die Pandemiewarnung nicht länger die Tödlichkeit eines Virus berücksichtigt, und sich nur noch an der Ausbreitung orientiert.
Zum Beispiel, das für Regierung, Bundeswehr, Sanitätspersonal und Polizei ein amerikanischer Impfstoff gekauft wurde, was den mit Verstärkern angereicherten im Inland produzierten Impfstoff zweitklassig erscheinen ließ.
Zum Beispiel, das den Impfgegnern in die Hände gespielt wurde; als erklärter Verfechter des Impfens kann ich hier nur den Kopf schütteln. Es wurde eine Menge Schaden angerichtet, Schaden der teilweise auf Jahrzehnte nicht wieder gut gemacht werden kann.

Ich kann es nicht oft genug betonen: Wäre der Virus mutiert und tödlicher geworden, hätte der H1N1-Impfstoff geholfen? Höchstwahrscheinlich nicht. Sonst müssten wir nicht in jeder Grippe-Saison einen neuen Impfstoff haben. Die regelmäßig von Hong Kong aus startenden regulären Grippe-Viren, die uns im Herbst zu erreichen pflegen, sind auch nichts anderes als H1N1. Nur anders zusammengesetzt.

Mein Fazit: Da wollte jemand Tamiflu verkaufen. Da wollten etliche Pharma-Unternehmen auf den vermeintlich lohnenden Impfzug aufspringen und haben ohne Auftrag Impfstoffe produziert. Da waren eine Menge Zeitungen, die Pandemie-Angst geschürt haben, man erinnere sich nur an die Berichte, dass nur junge Leute am Virus sterben würden, oder an die hässliche Episode mit dem zerbrochenen Probebehälter in einem Schweizer Schnellzug.
Wir können das Ganze als Lehrstück ansehen. Ein Lehrstück in zwei Akten, wobei Akt eins von den großen amerikanischen Pharma-Unternehmen betrieben wurde, um die Überbestände an Tamiflu zu verkaufen. Das war auch eine merkwürdige Geschichte. Im April sollte Tamiflu noch helfen, im Herbst, als der Impfstoff fertig war, plötzlich nicht mehr. Nachzulesen in meinen Blogeinträgen.
Akt zwei kam von den Boulevardzeitungen und Boulevardfernsehmedien, die hypeten, was das Zeug hielt, die mit Horrorprognosen Angst schüren wollten. Die nach jeder Zahl griffen, solange sie nur bedrohlich genug wirkte. Die sich selbst dazu steigerten, einem Sechstel der Weltbevölkerung diese Krankheit zu prophezeien. Und die nicht müde wurden, nach dem harmlosen Herbst-Verlauf noch eine zweite dramatisch verlaufende Welle im Winter zu prognostizieren. Ach, eigentlich prognostizieren sie immer noch dramatisch verlaufende Wellen.

Der Impfung an sich wurde großer Schaden zugefügt. Der WHO wurde großer Schaden zugefügt. Da kann man nur hoffen, dass die Welt von einer echten Pandemie verschont bleibt, denn in SOLCHEN HÄNDEN möchte ich mein Schicksal dann doch lieber nicht wissen.

In diesem Zusammenhang eine Bitte an all meine Leser: In dem Kommentaren werde ich keine offensichtliche Anti-Impf-Propaganda dulden. Also postet sie gar nicht erst.

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