und das war am Wahlabend: "Wir sind erstmals bei einer Wahl vor der SPD. Also ich könnte mich daran gewöhnen."
Okay, heute ist Dienstag. Und ich vermisse ernsthaft die hämische Reaktion der Medien auf diese Aussage. Es ist so als hätte Westerwelle das nie gesagt.
Dabei ist der gute FDP-Vorsitzende auf die Prognosen rein gefallen, welche die SPD bei der Sachsen-Wahl bei 10,0 Prozent sahen - und die FDP bei 10,2 Prozent!
Das letztendliche vorläufige amtliche Endergebnis spricht da ganz andere Bände. Demnach kam die SPD auf 10,4 Prozent, und die FDP auf 10,0 Prozent.
Gut, gut, sehen wir den Tatsachen in die Augen. Die SPD hat sich nur minimal verbessert, und diese Wahl ist im Gegensatz zu den guten Ergebnissen in den Bundesländern Thüringen und Saarland eher eine klassische Niederlage. Dagegen hat die FDP kräftig gewonnen und kann sich durchaus als einer der Sieger in Sachsen sehen. Da will ich nix beschönigen und auch nix gutreden. Denn immerhin bedeutet dieses Ergebnis auch, dass SPD und FDP die gleiche Anzahl an Sitzen im Landesparlament haben werden - und die FDP wird voraussichtlich der neue Koalitionspartner der stärksten Fraktion, der CDU.
Aber ich kann es nicht verhehlen, dass Westerwelle genau wie 2002 der Stoiber mit seiner voreiligen Aussage mehr als daneben lag, freut mich wirklich sehr. 0,4 Prozent Differenz zur FDP sprechen da für sich.
Herr Westerwelle, erlauben Sie mir, Sie höhnisch auszulachen. Wenigstens diesen kleinen Sieg hat die SPD in Sachsen errungen.
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In der zweiten Hälfte der 80er-Jahre hatte sich mein ehemaliges Fanzine
SAGITTARIUS in ein semiprofessionelles Magazin verwandelt. Günther Freunek
sorgte ...
vor 3 Stunden
2 Kommentare:
Von führenden Politikern der Grünen hört man in letzter Zeit wiederholt, dass die Grünen den Anspruch haben, sich als drittstärkste politische Kraft in Deutschland zu etablieren.
Ich wundere mich darüber jedesmal neu:
Wie jetzt - hinter der FDP??
Und wo wir bei Schicksalsfragen sind: Welche Perspektiven siehst du für die SPD, den Trend wirklich zu drehen - außer Helmut Schmidt zum Kanzlerkandidaten zu machen?
Okay, das war jetzt ein netter Tiefschlag, al Khidr. Du vergisst dabei aber die CSU, die sich gerne mal als eigenständige Partei und dann wieder als Teil der CDU versteht, je nachdem wie es ihr gerade am meisten nützt. Das Ziel der CSU bei jeder Bundestagswahl ist es ja, "drittstärkste Kraft" zu werden. Das Feld ist weiter als Du denkst.
Die Schicksalsfrage: Ob Du es glaubst oder nicht, es könnte doch noch für rotgrün reichen. Allerdings sehe ich hier die realistischere Alternative in Fortsetzung der Großen Koalition als Möglichkeit.
Gut, gut, die Roten machen ihren Endspurt und haben mehr Wähler, die sie noch mobilisieren können. Und die letzten Wahlen waren sehr Erfolg versprechend. Aber der Trend geht auf Große Koalition. Und das ist im Moment das beste Ergebnis, das wir erzielen können.
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