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Sonntag, 13. Februar 2011

Peter Alexander ist tot

Ich weiß, es geistert heute durch die Medien, und bis Ende der Woche sind alle Promis durchgehechelt, die zu diesem Thema etwas zu sagen haben. Das entbindet mich aber nicht von der Pflicht, diesen großen Schauspieler und Entertainer zu würdigen.

Peter Alexander war für mich, was seine Schlager angeht, eher nebensächlich, denn in seinen Musik-Filmen hat er so sehr vorgelegt, dass diese Schlager, so erfolgreich sie auch waren, nur Fingerübungen für ihn gewesen sein können.
Ich habe ihn als Schauspieler, Musiker, Moderator und Comedian immer sehr geschätzt. Seine Sketche waren schlicht genial, und er war wandlungsfähig; egal ob ein vollkommen überforderter Frank Elstner ihn aus dem Stegreif etwas erfinden ließ, um das Publikum zehn Minuten zu unterhalten, oder er für seine eigenen Sendungen Sketche aufnahm.
Unvergessen sein Was bin ich-Sketch. Unvergessen seine Graf Bobby-Filme. Unvergessen jeder Auftritt von ihm, den ich je gesehen habe.
Und ja, verdammt, unvergessen ist auch der Schlager Die kleine Kneipe.
Gebeutelt vom Tod seiner Frau und dem Unfalltod seiner Tochter ist er also gestern gestorben. Er hat sich vorher schon rar gemacht, und sich Fernsehspecials zu seinem Achtzigsten verbitten lassen. Selten gesehen hat man ihn seitdem, vor allem nicht im Fernsehen. Dieses friedliche Leben sei ihm im Nachhinein gegönnt. Dass er nun von uns gegangen ist, ist unser aller Verlust, denn er war das so ziemlich Beste, was je aus Österreich zu uns gekommen ist. Ich für meinen Teil habe ihn schon vermisst, als er sich rar gemacht hat. Ab jetzt werden wir ihn gar nicht mehr sehen.

Lieber Peter Alexander,
ich war sicher nicht Dein größter Fan, aber ich bin stolz und froh, sagen zu können, dass ich Dein Fan war und bin.
Ich wünsche Dir, von einem Kreativen zum anderen, dass Du trotz Deiner Schicksalsschläge doch irgendwie glücklich gestorben bist. Und dass Du da, wo Du jetzt bist, an einem besseren Ort bist.
Solange Deine Filme gezeigt und Deine Lieder gespielt werden, bist Du bei uns. Und das ist vor allem mir ein Trost.
Ich vermisse Dich trotzdem.

Hochachtungsvoll,
Dein Fan Alexander

7 Kommentare:

Ace Kaiser hat gesagt…

Heimatfilm sei dahin gestellt. ^^
Dieses angestaubte Image will ich Peter Alexander für seine Filme dann doch nicht unterschieben. Auf jeden Fall aber hat er in den Filmen eine tolle Musik gemacht.

Olaf hat gesagt…

Auch ich habe zu Kenntniss nehmen müssen das Peter Alexander, einer der großen Entertainer der deutschen Sprache, seine letzte Reise angetreten hat. Auch wenn ich ihm während siener aktiven Zeit oft zwiespältig gegenüberstand, er schien mir oft zu Lieb und angepasst, spüre ich nun das ein Großer vonn uns gegangen ist. Ich nehme an meine damalige Einschätzung lag an der jugendlichen Allwissenheit und der unbedingten Kompromisslosigkeit die Du ja auch schon oft in deinen Romanen beschrieben hast. Nun wünsche ich Peter Alexander das er am Ende seiner Reise endlich wieder an der Seite der Seele, die er hier auf Erden so schmerzlich in seinem selbstgewälten Exil vermisste, seinen Frieden findet.
Gute Reise

Ace Kaiser hat gesagt…

Ich denke, er hat oftmals gute Miene zum bösen Spiel gemacht...
Ich erinnere mich noch gut an eine Show von Frank Elstner, wo der gute Frank Peter dazu verdonnert hat, aus dem Stegreif zwanzig Minuten eine Comedy-Show zu improvisieren... Und das zur Musik des Koponisten der Beverly Hills Cup-Musik.
Mir kam es damals ein klein wenig vor, als sollte der gute Peter vorgeführt werden. Aber der ließ sich nicht die Butter vom Brot nehmen und wurde mit Standing Ovations belohnt. DAS war Peter Alexander.


Kompromisslosigkeit in meinen Romanen? Das musst Du mir kurz näher erläutern. ^^

Olaf hat gesagt…

Das ist ganz einfach, wenn die jungen Helden meinen sie könnetn alle, wüssten alles und wären Allwissend um dann zu lerne das sie doch noch erst am Anfang ihrer entwicklung stehen. Das meinte ich mit Kompromisslosigkeit. Es war mir damals einfach nicht möglich zu erkennen das Peter Alexander ein großer Künstler ist weil es nicht so sein durfte. Mittlerweile habe ich eben gelernt das man auch eine eigene Meinung haben und verkünden darf ohne das gleich die Welt auf dem Kopf steht. Ich wollt damit natürlich nicht sagen das deine Helden Rambohafte instinktgeleitete Zombis sind. Dir gelingt es immer wieder bei denen Protagonisten deutlich einen auch von Selbstzweifeln und Unsicherheit begleiteten Lernprozeß darzustellen der es ja gerade so spannend und interessant macht deine Geschichten und Romane zu lesen. Allso mach dir keine Sorgen

Ace Kaiser hat gesagt…

Ich bedanke mich mit einer Verbeugung und aus tiefstem Herzen kommender Dankbarkeit.

Olaf hat gesagt…

Hab ich jetzt zu dicK aufgetragen?

Ace Kaiser hat gesagt…

Nein. Aber überrascht hast Du mich. ^^
Wenn wir darüber intensiver diskutieren wollen, verlegen wir besser im Angedenken an Peter in den 21.000-Blogpost.