Webcomics, was ist das? Oder vielmehr, was SIND sie?
Webcomics sind für jeden etwas, der schon einmal die Micky Maus durchgeblättert hat; der einen Manga im Schrank hat; der mit Lucky Luke in den Sonnenuntergang geritten ist, Tim&Struppi auf Abenteuer begleitete; Lollek und Bollek mochte; mit Clever&Smart auf verrückte Missionen gegangen ist und mit Captain America oder Superman die Welt zu retten versuchte...
Im Prinzip ist ein Webcomic ein Comic im Internet, wie es der Name schon sagt. Er wird regelmäßig oder unregelmäßig, manchmal auch gar nicht geupdatet... Was bei einigen Schade ist. Thematisch sind Webcomics breit gestreut, es ist für jeden was dabei. Manche Webcomics sind grandios, manche gewöhnungsbedürftig, manche extrem, so wie das Web selbst sein kann.
In meinem heutigen Blogeintrag möchte ich erst mal vier der Comics vorstellen, die ich regelmäßig besuche. Ich werde dazu schreiben, wer sie produziert, wie oft geupdatet wird, und natürlich von vorne herein, worum es geht. Die Webcomics, die ich besuche, sind fast alle auf englisch. Das als Warnung vorneweg. Aber ich musste eher selten zum Web-Übersetzer greifen, also keine Panik, Leute. ^^
Ich stelle alle Links ab Seite eins ein; teilweise haben diese Webcomics vierhundert Episoden.
Ich beginne mal mit leichter Kost vom Blind Ferret-Team Lar Desouza und Ryan Sohmer.
Least I could do behandelt die Abenteuer des eigentlich eher normalen Rayne Summers. Das "eigentlich" ist hier das Problem, denn Rayne hat gegenüber Sexualität ein sehr offenes Verständnis. Der erste Comic, der im Web zu finden ist, zeigt ihn prompt auch dabei, wie er seinem Penis zur fünfzigsten Frau gratuliert...
Macho-Schwachsinn, könnte man jetzt sagen, und man hätte eventuell auch Recht. Aber das ist nur ein Teilaspekt der Geschichte. Denn es dreht sich für Rayne nicht nur um Frauen. Rayne ist Fantasy-begeistert, Manga- und Comic-Liebhaber, ein guter Freund und ein verlässlicher Partner - nur nicht in Liebesdingen. Tja.
Das Augenmerk gilt natürlich Rayne, aber auch die anderen Mitglieder des Comics kommen nicht zu kurz. So kommt zum Beispiel sein Bruder vorbei, der ein noch rigoroseres, kompromissloseres Verhältnis zu Frauen pflegt, und dabei gerne noch darauf herum reitet, dass er Chirurg ist.
Ich will nicht zu viel erzählen, um nicht die Freude an der Entdeckung des Comics zu nehmen. Ich erwähne nur eine Szene, in dem Rayne für den 1. April seinem eher klein geratenen Freund Mick die Tür zu seinem Zimmer zu einer typischen runden Hobbit-Tür umbaut.
Oder wenn der Lehrer John mit dem imaginären Darth Vader auf seiner Schulter Zwiegespräche hält... Der Spaß und der Humor kommen nie zu kurz.
Eine kleine Warnung vielleicht noch. Lar Desouza ist der vierte? Zeichner, der LICD umsetzt. Der Stil des ersten Zeichners Trevor Adams und der der nachfolgenden Zeichner ist... Sehr different und gewöhnungsbedürftig. Bis zu Lars unverwechselbarem und gutem Stil dauert es ein wenig, aber die Story ist es wert, versprochen.
Der Comic wird!!!! täglich geupdated, und Sonntags kommt grundsätzlich ein Least I could do! Beginnings! in Form einer großformatigen Seite, in der der junge Rayne die Welt auf den Kopf stellt.
Der nächste Webcomic ist ebenfalls von Blind Ferret und dem bewährten Team Desouza/Sohmer. Looking for Group fängt als World of Warcraft bealike an.
Der Elf Cale'Anon betritt das Geschehen mit dem großherzigen Versprechen, alles Gute in der Welt zu beschützen. Leider trifft er schon auf der ersten großformatigen Seite auf den Untoten Hexenmeister Richard, der dem Elfen anhand eines Hasen erklärt, dass die Welt aus Gut und Böse besteht - und dass er nicht zu den Guten gehört. Das Cale selbst auch ein "Böser" sein soll, ist für ihn dann doch etwas schwierig zu verstehen. Und das sie die Hilfe der Troll-Priesterin Benny brauchen, um den gerade eben von Richard in Asche verwandelten Cale zu rezzen - was sie in die unvorteilhafte Lage bringt, gegen einen General des Königs zu kämpfen und seine Männer zu töten - hilft auch nicht gerade weiter. Aber es ist der Beginn einer Zweckgemeinschaft, die für etliche Lacher gut ist, aber auch für den einen oder anderen Schauder.
LFG beginnt als WoW-Comic-Klon, aber etabliert sich schnell in der eigenen Welt mit eigenen Regeln. Zwar begegnen einem viele der alten Völker - schnell kommen weitere Trolle, Gnome, Zwerge und Menschen hinzu - aber wir haben hier viel Eigendynamik, und ein grandioses Gesamtkunstwerk, das jede gelesene Seite wert ist.
LFG wird garantiert!!! jeden Montag und jeden Donnerstag fortgesetzt. Ich habe es noch nie erlebt, dass das Blind Ferret-Team jemals Verspätung gehabt hätte.
Willkommen auf einem deutschsprachigen Webcomic: Ruthe.de. Ralph Ruthe ist ein wahres Multitalent. Wer dem Link folgt, gelangt nicht nur auf der Hauptseite seiner Homepage mit jeweils dem aktuellsten Cartoon, er hat auch Zugang zu einer Vielzahl an Videos, die Ralph in den meisten Fällen alleine produziert, spricht, und die Musik dazu schreibt und macht.
Zu Ralph Ruthe möchte ich nicht viel sagen, nur dass er seinen ganz eigenen Humor hat, der sich wirklich, wirklich lohnt; es ist eigentlich für jeden was dabei.
Und es lohnt sich, vor allem wenn man seine Arbeiten noch nicht kennt, wirklich bis zum Anfang zurück zu klicken und sich alles anzuschauen.
Hauptelemente von Ralph sind die HNO-WG (Giraffe, Nashorn und Koala), der Weihnachtsmann und Rudolph, der Typ in rosa Hasenkostüm, die Bäume, der gelbe Hund und der arme blonde Kerl, der bei Ruthe selten viel zu lachen hat. Auf seine Kosten kommt man trotzdem, versprochen.
Ralph veröffentlicht unregelmäßig, aber man kann sich sicher sein, dass es die Woche mindestens zwei Updates gibt, manchmal auch vier oder sogar fünf. Gibt es keine Updates, steht bald wieder ein neues Video an. Der Mann ist super produktiv, und wer ihn nicht schätzt, hat selber Schuld. Wer ihn nicht kennt, sollte das UNBEDINGT nachholen.
Dann wäre da als letzte Vorstellung des Tages die englische Seite vom Tsunami Channel samt Webcomic.
Eine Warnung vorweg: Der Hauptautor Akira hat letztes Jahr im Frühjahr eine fast anderthalbjährige Pause beendet... In diesen Tagen befindet er sich in einer weiteren, bereits ein Jahr andauernden Pause.
Der Comic ist schwarzweiß, aufgelockert durch die Arbeiten von Akiras Schwester Romy und diversen Gastcomics.
Der Comic selbst ist geprägt durch die vielen Anspielungen auf populäre Mangas und Animes. Hier erkennt man sehr gut den Insider, nein, den Fachmann. Gerade Anime-Fans, wie ich einer bin, haben hier sehr viel Spaß.
Den Hauptanteil bestreitet übrigens Experimental Comic Kotone, kurz ExCoKo.
Wie im Anime kriegt die Hauptfigur, "Onii-chan", den weiblichen Cyborg Kotone als kleine Schwester zur Seite gestellt... Im Forum der Seite wird übrigens reichlich spekuliert, wie Oniichans wahrer Name lauten könnte.
Und damit beginnt nicht nur der Spaß, sondern auch der Ärger, regelmäßig angeheizt vom Tutor des studierenden Oniichans, Professor Hagesawa, der selbst ein übermäßiges Interesse an Animes hat. Seine Assistentin Tsunami hat dabei auch alle Hände voll zu tun, um die schlimmsten Schnitzer des Professors, ebenso wie seine Hentai-Sucht, auszubügeln.
Das Ganze nimmt dann nicht Harem-hafte, sondern Datingsim-hafte Züge an, wenn die Kendo-Meisterin Raika Teil von Oniichans Leben wird. Natürlich trägt sie ein richtiges Katana bei sich und hat mit inneren Dämonen zu kämpfen.
Dann folgt auch noch die ominöse japanische Verlobte Haruna für Oniichan, die kein Englisch spricht, und recht unbedarft daher kommt, sowohl was die plötzliche Verlobung angeht, als auch die Umstände ihres auf den Kopf gestellten Lebens. Nur, um dann der doch recht gewalttätigen Raika effektvoll Kontra zu geben.
Und das passiert alleine auf den ersten Seiten. Und es sind längst nicht alle Figuren. Spätenstens wenn Konstantin dazu kommt - jung, bisexuell und offen für jeden und alles zwischen sechzehn und achtzig - ist ExCoKo vollends im Comedy-Sektor angekommen.
Wie ich eingangs schon schrieb, pausiert Akira. Ich schaue immer wieder mal rein in der Hoffnung, das es weiter geht; ins Forum habe ich nicht geschaut.
Dennoch, es gibt viel zu entdecken, gerade als Fan von populären Animes und Mangas. Ich halte es nicht für verschwendete Zeit, all dies nachzulesen. Selbst wenn Akira seine Arbeit nie mehr fortsetzen sollte. Ein Schicksal, das viele viel versprechende Webcomics ereilt. Leider.
Das waren natürlich nicht alle Webcomics, die ich verfolge. Die anderen werde ich Euch nach und nach Häppchenweise präsentieren.
Schreibt mir bitte in die Kommentare, welche Comics Ihr Euch angesehen habt, und was Ihr von ihnen haltet.
KW 49/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende
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Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer
Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme
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vor 22 Stunden
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