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Mittwoch, 30. Mai 2012

Der böse, böse Solarcent

Heute in der Tageszeitung gelesen: Strom könnte teurer werden, weil die fiese Umlage für erneuerbaren Strom um einen Zehntel Cent oder sogar noch mehr steigen könnte.
...sacken lassen.
Ich weiß jetzt ehrlich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Weinen spätestens dann, wenn noch mal leise auf Atomstrom hingewiesen wird, der, wie wir wissen, hochsubventioniert ist.
Um das zu verdeutlichen, muss ich nicht mal verlinken: Die gesamte Entsorgung der hochradioaktiven Abfälle ist Bundessache, und damit alle anfallenden Kosten der aufwändigen Aufbereitung und der finalen Entsorgung. Dies aber nicht, um den Betreiberfirmen Zucker in den Arsch zu blasen, sondern einfach weil der Bund meiner Ansicht nach frei über das als Abfallprodukt produzierte waffenfähige Plutonium verfügen will. Weshalb es auch nach La Hague geht, und nicht nach Cellerfield. Eine eigene Wiederaufbereitungsanlage haben wir übrigens deshalb nicht, weil wir keine eigenen Kernwaffen haben dürfen. Aber seltsamerweise dürfen wir selbst Brennstäbe bauen - in Gronau/Westfalen. Tja, und deshalb wird alleine in diesen Aspekt ordentlich Zucker reingebuttert.

Zurück zum Thema. Laut Grafik in der LDZ ist Atomstrom jetzt nur noch bei sechzehn Prozent, hat also ein Drittel der Kapazitäten eingebüßt. Und in Deutschland sind die Lichter immer noch nicht ausgegangen. Zwar gibt es jetzt eine große Kontroverse über den Ausbau der "Stromautobahnen", so wird auch u.a. über eine 380 KV-Leitung durch das Leinetal diskutiert, um den Strom von den Produktionsstätten runter nach Süddeutschland zu schaffen, aber eifrige Leser meines Blogs werden sich dran erinnern, dass Stadtunternehmen rund zwanzig Milliarden in dezentrale Kraftwerke investieren wollen, jetzt, wo der Ausstieg vom Ausstieg aus dem Ausstieg sichere Sache ist. Verwirrend? Ja, das ist es.
Übrigens können diese dezentralen Krafwerke dann durchaus Kernreaktoren der Generation IV sein, die Atommüll verwerten können. Kleiner, dezentral, direkt am Stromnetz, besondere Kühlung nicht erforderlich, und die meisten dieser Reaktoren fressen so gut wie alles. Das wäre ein Schritt in die Zukunft.
Und noch eine gute Nachricht gibt es: Bundesweit haben Photovoltaik-Anlagen über die warmen, sonnenintensiven Pfingsttage so viel Strom ins Netz eingespeist, das es die Kapazität von zwanzig deutschen Kernkraftwerken aufwiegt. Zwanzig!!!

Was also tun gegen die böse Photovoltaik-Technik?
Tja, die produziert leider kein Plutonium, sind aber hauptsächlich Sache der Verbraucher selbst, weil auf privaten Dächern errichtet. Den Nachbarn zu beschimpfen halte ich jetzt für keine gute Idee. Im Gegenteil sollte man hoffen, da der Bund jetzt acht AKW weniger subventionieren muss, dass man zwar den Solarcent zahlen muss, aber irgendwie über die Steuer wieder rein kriegt, weil Frau Merkel jetzt eigentlich weniger von uns haben wollen sollte.
Strom ist genügend da. Wenn er tatsächlich teurer wird, und sei es über die Umlage, so liegt das Hauptproblem im Polypol begründet. Und bei Muberkel. Meine Meinung.

15 Kommentare:

Stinkstiefel hat gesagt…

Ace, es ist Deutschland nicht verboten Kernwaffen zu bauen (besitzen). Ansonsten hätte uns Frankreich nicht die Verfügung über einen Teil ihrer Waffen angeboten.

In meiner Heimatstadt werden jetzt zwei größe Anlage für Solarstromerzeugung aufgebaut. Vorallem wird dies auf zwei Flächen gemacht die sonst Brach gelegen hätten. Mussten vorher aber planiert werden da es ehemals Abklingbecken einer Zuckerfabrik waren.

Ace Kaiser hat gesagt…

Wir unterliegen dem Atomwaffensperrvertrag, den wir ratifiziert haben, oder sehe ich das falsch?

Gratuliere, das nenne ich eine sinnvolle Nutzung von Flächen.

Stinkstiefel hat gesagt…

Ja, aber glaubst du irgendeiner wird da was gegen sagen. Dem Iran ist die zivile Nutzung der Kernenergie laut Vertrag auch erlaubt aber es wird unterstellt das man Atomwaffen anstrebt. Alles politische Auslegungssache.

Deutschland, wie auch Japan, sind innerhalp eines Monats dazu fähig Kernwaffen herzustellen und ich besitze auch ein Werk.

Ace Kaiser hat gesagt…

Apfelkerne zählen nicht. ^^

Sicher, wir produzieren ja genug Plutonium, und wir haben außerdem die Technologie. Aber Sperrvertrag ist Sperrvertrag.

Hey, wenn wir alle Siedewasserreaktoren in der Welt rückbauen, gibt es nur noch die militärischen Anlagen zur Plutoniumgewinnung, und das bedeutet automatisch weniger Kernwaffen.

...bitte bau keine eigene Atombombe.

SilviaK hat gesagt…

Du hast ein Atomkraftwerk, Stinkstiefel? Du produzierst wohl subventionierten Strom, hm? Oder arbeitest Du klammheimlich am Erringen der Weltherrschaft? ;-)

Ace Kaiser hat gesagt…

Ich würde sagen, letzteres, aber garantiert nicht heimlich. ^^

Es kann schließlich nicht jeder so subtil vorgehen wie Lord Abbadon

Anonym hat gesagt…

Nur mal ganz kurz zu den Solarcent...
Die EEG-Vergütung beträgt jetzt etwa 3,5 Cent pro Kilowattstunde, und soll wahrscheinlich auf 4,8 bis 5,2 Cent in 2013 steigen.
Also sind das 13 mld Euro dieses Jahr, und 16-18 mld nächstes Jahr. Die Atomkraft hat laut verschiedenen Berechnungen zwischen 50 und 200 mld Euro Subventionen in den letzten 50 Jahren bekommen. dass sind 1 bis 4 mld Jährlich...
Bei der Atomkraft sind dass die alle kosten zusammengerechnet, bei den Erneuerbaren nur die EEG, andere inoffizielle kosten nicht dazugerechnet...
Und die Müllentsorgung wird nicht allein vom Staat finanziert. Eine detalierte Übersicht über wer was bezahlt findet mann hier: http://www.kerngedanken.de/2010/12/wer-zahlt-fur-den-muell/
Im Endeffekt müssen wir eh bezahlen, egal ob über Steuern oder Strompreise. Fakt ist aber, dass der Größter Teil der Kosten bereits im Strompreis enthalten ist.

MFG Kroll (lange nichts mehr geschrieben... :P)

Ace Kaiser hat gesagt…

Hi, Kroll, schön, wieder von Dir zu lesen.
Sind Deine Zahlen korrekt? Ich meine, so hoch ist der Anteil von Solarstrom an erneuerbaren Energien doch gar nicht - weit weniger als der (noch) Anteil an Atomkraft im Strommix.

Wie auch immer, Solarenergie strahlt auf jeden Fall nicht. Das ist ein Vorteil, finde ich. ^^

Nebenbei, ich bin mittlerweile Verfechter von Generation IV-Kraftwerken. Atomstrom verfeuern, was für eine Chance.

Anonym hat gesagt…

Ich habe mich auf diesem Artikel gestützt, Die Daten kamen direkt von Netzbetreibern. http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/erneuerbare-energien-eeg-umlage-koennte-um-bis-zu-einem-drittel-steigen/6550986.html
Solarstrom hat in Deutschland immer noch sehr hohe garantierte Einspeisepreise. Die Versuche diese Preise Radikal zu senken Scheitern leider kläglich. Im Endeffekt Produziert Photovoltaik weniger als 3% des deutschen Stroms, beansprucht aber mehr als 50% der EEG-Umlage. Am billigsten sind Biomasse und Wasserkraft. Biomasse hat daher den grössten Anteil an den Erneuerbaren Strom. Wasserkraft ist leider nicht mehr ausbaufähig in Deutschland.
auch interessant zum thema Sonnenrekord am Pfingstfreitag: http://www.science-skeptical.de/blog/der-sonnenrekord-am-vergangenen-freitag-hat-dem-stromverbraucher-55-millionen-euro-zusatzkosten-beschert/007808/
Hier kann nich für die richtigkeit der Daten nicht Garantieren, her Rudolf Kipp ist für seine kritische Stellung gegenüber der Solarbranche bekannt. Aber auch wenn er 20, 30% über dem tatsächlichen liegt, sind die Kosten dennoch gigantisch.
Solarstrom zu erzeugen ist keine schlechte Sache. Das ist jedoch erst der Erster schritt. Wir werden diesen Strom noch Speichern, und Bedarfsgerecht zur Verfügung stellen müssen. Das wird nicht einfach, und auch nicht billig, es wäre also schön wenn Deutschland noch zahlungsfähig ist wenn die Zeit kommt.
So nebenbei, die Jährlichen Kosten für EEG sind höher als die vorgeschlagenen Kosten der Entwicklung eines Flüssigsalzreaktors bis hin zur Marktreife...

Ace Kaiser hat gesagt…

Wenn ich das Wort "könnte" schon höre, spitze ich misstrauisch die Ohren.
Tatsächlich habe ich diesenArtikel gefunden, der von einer massiven Kürzung berichtet.
Was die EEG-Umlage angeht, so ist jeder Cent aus dieser Umlage noch immer günstiger als die schleichende Mehrfachsubvention der Kernkraft.
Wasserkraft ist sicher nicht unendlich ausbaufähig, weil sie von Kapazitäten abhängt, d.h. Wasser und den Möglichkeiten, das natürliche und künstliche Strömungen Energie erzeugen; man stelle sich das vor, ein Fluss, an dem alle fünfhundert Meter eine Turbine installiert ist, um aus der Strömungsenergie Strom zu erzeugen, würde an der Elbe oder am Rhein durchaus funktionieren, denke ich; aber man kann die Turbinen verbessern, Rückgewinnung kinetischer Energie anvisieren, und vieles mehr, wodurch der gleiche Standort eine höhere Stromausbeute hat.

Ich habe mir den Science Sceptik-Blog mal kurz angesehen, und nicht das Negative gefunden, das ich gesucht habe. Dennoch kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, das hier Mittel zum Zweck erzählt wird.

Hm. Wenn die Entwicklungskosten für einen Flüssigsalzreaktor zur Schlüsselfertigkeit weniger kosten als die gesamte Solarförderung, musst Du aber auch erwähnen, dass Solarenergie in der Zeit, bis die Reaktoren Schlüsselfertig sind, Strom erzeugt.
Oder anders ausgedrückt: Alleine die Streichung von zehn Prozent der versteckten Subvention des Atomstroms würde ausreichen, um alle bekannten Varianten der Generation IV-Kraftwerke zur Serienreife allein in Deutschland zu bringen.
Wir können die Förderung von Solarenergie oder erneuerbaren Energien nicht attackieren, und dabei verschweigen, das die großen laufenden Kosten des Atomstroms ein Mehrfaches verschlungen haben und verschlingen werden. Denke ich.
Und davon abgesehen: Fünfundfünfzig Millionen Euro Mehrkosten für das Sonnenhoch an Pfingsten sind auch nur sechzig Cent pro Bundesbürger. Jeder Castor-Transport, der keine Energie erzeugt, verschlingt wesentlich mehr, von den Kosten für die Aufbereitung der abgebrannten Kernbrennstäbe einmal ganz zu schweigen, die ja auch der Bund, und damit wir, übernimmt.

Anonym hat gesagt…

Ich hab deinen Artikel gelesen, und gleich darunter steht ein Link zum einen wieteren Artikel : http://www.verbraucher-papst.de/aktuell/kuerzung-der-solarfoerderung-gestoppt-welche-photovoltaik-foerdersaetze-gelten-jetzt/
Ich zitiere:
"Die Ende Februar 2012 beschlossene Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist am Widerstand des Bundesrats gescheitert"

Deshalb hab Ich auch geschrieben dass man probierte, und scheiterte.
Dass die EEG-Umlage fällt ist in absehbarer Zeit unmöglich. Der Hauptteil der Ausgaben hat mit den garantierten Abnahmepreisen zu tun. Die sind für 20 Jahre Garantiert... Der garantierte Preis hängt von dem Zeitpunkt ab, in dem die Anlage in Betrieb geht. Gerade diese Preise wollte man senken. Wer seine Anlagen bereits vor April 2012 im Betrieb hatte, wäre also nicht betroffen. Man würde also nicht die bestehende EEG-Umlage senken, sondern das Tempo in dem sie steigt verlangsamen. Ist eh alles Geschichte, die Kürzung ist im Endeffekt nicht realisiert worden.
Bei Sceince Sceptikal ist der Name Programm. Also immer mit einer gesunden Dosis Skepsis lesen... Dann fischt man auch die interessanten Fakten raus, die man eben anderswo nicht findet.
Und wenn es um Castortransporte und Aufarbeitung geht... Natürlich werden Gigantische summen bei jedem Castortransport ausgegeben, Aber nur ein kleiner Teil sind Kosten die nicht vermieden werden könnten, wenn es keine Proteste gäbe. somit sind die Kostenverursacher die Atomkraftgegner, die sich halt aus in dem Weg stehen, und Sachschäden verursachen ihre Hauptfreizeitbeschäftigung gemacht haben.
Für die Aufarbeitung der Kernstäbe bezahlt der Verursacher, also hauptsächlich die Energieriesen. Der Atommül für den die Bundesregierung haftet ist hauptsächlich der Asse Müll. Da der Größte Teil aus Statlichen Forschungsanlagen, oder wurde durch dem Stat nach damaligen Regelungen fachgerecht entsorgt. Das die Regierung schlampig gearbeitet hat, und den bereits entsorgten Müll zurückhohlen und noch einmal entsorgen muss wurde leider nicht vorhergesehen... Dacher müssen die Energiekonzerne für diese kosten nicht haften. Anders ist es bei dem sonstigen Atommüll, da haftet der Verursacher. Ich zittier da Kerngedanken:

"Konkret heißt es in den §§ 21a und 21b AtG, dass entsprechend dem Verursacherprinzip die Erzeuger bzw. Ablieferer radioaktiver Abfälle gesetzlich verpflichtet sind, die gegenwärtigen und zukünftigen Kosten für die Endlagerung (Errichtung und Betriebskosten) zu tragen. Das umfasst auch sämtliche Kosten, die bis zur Ablieferung an ein Endlager oder eine Landessammelstelle anfallen"
MFG Kroll

Ace Kaiser hat gesagt…

Die EEG wurde doch von der Regierung Muberkel mehrfach gestaffelt reduziert, so gilt die volle Förderung für neu gebaute Anlagen nur noch bei Eigenverbrauch.
Großer Verlierer sind hier all jene, die in Zukunft auf Photovoltaik setzen wollen, weil es länger dauern wird, bis sich ihre Dachflächenanlagen rentieren werden.

Was die Endkosten angeht, so steht auf der Wikipedia, das der Bund als Hauptverursacher des Atomstroms auch Haupthafter ist. Dies betrifft vor allem mittelstrahlende und leicht strahlende Substanzen, zum Beispiel aus Forschungsreaktoren. Durch den geschickten Kniff, den Atommüll nicht nach Gefährlichkeit, sondern nach Tonnage zu bezahlen, genießen die KKW-Betreiber erneut eine versteckte Subvention. Das Verursacher-Prinzip wird also elegant ausgehebelt.

Der Castor-Transport: Sicherlich hast Du da zuerst die Kosten für den Polizei-Einsatz im Sinn. Aber bis so ein Einsatz überhaupt stattfinden kann, müssen Brennstäbe nach La Hague verschickt, dort aufbereitet und anschließend in aufwändigen Verfahren verglast (Koquillen) und in Edelstahlbehältern isoliert werden, um anschließend per Castor nach Deutschland zurückgeschickt zu werden. Allein diese Kosten sind kein Taschengeld.
Freilich könnte man sie problemlos umgehen, indem der ganze Müll in Flüssigsalzreaktoren wiederverwertet wird, und in weniger strahlende Spaltprodukte aufgebrochen wird. Hoffen wir, das sich diese Technologie durchsetzen wird. Auch wenn dies bedeutet, das wir weniger waffenfähiges Plutonium produzieren (das Deutschland eh nicht braucht).

Und stellen wir mal die Produktionskosten für Brennstäbe gegen jene der Solarpanels, sehe ich die Solarenergie klar vorne. Für Transport und Produktion wird eindeutig weniger CO2 emissiert als für den Abbau und die Produktion von Uran-Brennstäben. Im anschließenden Betrieb auf privaten Hausdächern produzieren Photovoltaik-Anlagen keinen Abfall. Zwar müssen außer Dienst genommene Anlagen entsorgt werden, aber es sollte mich doch wundern, wenn sie radioaktiv strahlen.

Verstehe mich nicht falsch. Generell bin ich den Generation IV-Kraftwerken gegenüber freundlich eingestellt. Ich meine, Atommüll verbrauchen, geht es denn noch besser?
Ich ziehe Solarenergie dennoch die gängigen Plutoniumschleudern vor. Alleine schon wegen der Wiederaufbereitung, ohne auch nur einen Blick auf die Gefahr eines GAU zu werfen.
Ich bin der festen Meinung, dass die Druckwasser-Reaktoren weltweit abgebaut und durch Flüssigsalzreaktoren oder anderen Alternativen ersetzt gehören. Und das möglichst bald, bevor Uran erheblich teurer wird.

Was die Funktionalität angeht: Photovoltaik liefern am Tage ihre Elektrizität ab, und eine geringe Spannung in sternenklaren Nächten.
Tagsüber werkelt die Industrie, mit einer Verbrauchsspitze am Mittag, in der Photovoltaik die größte Spannung liefert. Soweit habe ich kein Problem damit, den Solarcent zu zahlen.
Falls ich was vergessen habe, komme ich da gerne noch mal drauf zurück.

Anonym hat gesagt…

Dachflächenanlagen rentieren sich weiterhin gut. und würden es auch tun, wenn die Förderung gekürzt wäre. Die kosten der Module sind ja viel schneller als die Fördersätze runtergegangen. Bei Freilandanlagen... da sollte der Markt entscheiden ob zufällig nicht der anbau von Biomasse auf der selben Fläche nicht die bessere Wahl ist. Biomasse bekommt gleich nach Wasserkraft das wenigste von der EEG Umlage, Produziert aber den Hauptteil des Erneuerbaren Stroms. Eigentlich sollte man den Hilfen, der mit weniger Mitteln mehr erreicht.

Leichtradioaktiver Müll wird anders gelagert als Stark Radioaktiver, so ist zum Beispiel der Schacht Konrad für Leicht und Mittelradioaktiven Abfall zuständig.
Vermischt hat man den Müll vor allem in der Asse. Das Neue Endlager ist nur für Starkradioaktiven Müll gedacht, und da die meisten Deutschen Forschungsreaktoren geschlossen wurden, und keinen neuen Müll mehr produzieren, ist der Anteil den die Kernkraftbetreiber übernehmen ständig gestiegen (Ich vermute das mittlerweile der Anteil der Bundesregierung an den Kosten ziemlich klein ist).
Würde man nach Radioaktivität, und nicht nach Masse zur Kasse bitten, würde es keine Transporte zur La Hague geben. Die Aufarbeitung des Mülls (übrigens nicht von den Steurn, sonder von dem Verursachern getragen) würde dann nämlich keinen sinn machen. Man kann drüber Spekulieren ob Die Bundesregierung das so wollte (um an Plutonium ran zu kommen), oder überrascht wurde, und auf seinem Kosten sitzen blieb. Ist die Bundesregierung nun böse, oder einfach nur dumm... wie oft habe Ich mich das schon gefragt :P

Um... Solarmodule und Brenstäbe... Also ein viel besserer vergleich ist die Baukosten, Betriebskosten, Rückbaukosten und Endlagerkosten zu berücksichtigen. Sowie die Lebensdauer. Den die Kosten der Brennstäbe alleine sind im Vergleich zur gewonnener Energie lächerlich klein, und mit Solarmodulen kaum vergleichbar.

Noch ein Gedanke beim Müll. Was wäre wenn jeder sein eigenes Endlager suchen würde. Dann würde die Regierung endgültig auf seinen Kosten sitzen... Man sucht ja die Endlager zusammen weil dass für beide billiger ist. Verstehe mich nicht falsch, Ich bin auch für Gen. 4 Kraftwerke, und gegen Druckwasserreaktoren... Insgesamt bin Ich dafür das sich die bessere Technologie durchsetzt. Ob die Photovoltaik die beste Erneuerbare Energiequelle ist... Ob die stuhre weitersubventionierung der Teuersten Lösung die Wende vorannbringt... Oder sollte man das Teilprojekt Photovoltaik fallen lassen, um das Gesammtprojekt Wende zu retten. Ob das wiederhohlen der Fehler die man schon bei der Subventionierung der Atomkraft gemacht hat wirklich diesmal etwas gutes bewirkt.
Wir haben bereits eigentlich genug Solarmodule. Das was wir haben reicht vollkommen aus um die Mittagsspitze zu bedienen. Die weitere Produktionssteigerung können wir eh nicht speichern. Vielleicht sollten wir hier das ganze Geld fließen lassen, in die Energiespeicherung...
Leider ist die Prioritätsliste bei den Investitionen durch die übertriebene Subventionierung eines der vielen Teilprojekte völlig durcheinander gekommen.
Ich bin kein Feind der Wende. Und Ich möchte das sie gelingt, und zwar als ganzes.

MFG Kroll

Ace Kaiser hat gesagt…

Langsam lohnt es sich, einen neuen Blogeintrag zu schreiben, Kroll. ^^

Bei Biomasse haben wir aber wieder das Problem, das CO2 bei der Gasverwertung freigesetzt wird. Vielleicht ist Biomasse effektiver, aber Solarenergie verursacht nach der Produktion keine Emissionen mehr.

Leicht- und mittelradioaktiver Müll fällt immer und ständig an. Alleine im Bergbau hat man dieses Problem. Oder in der Offshore-Öl-, und Gas-Förderung. Einfach weil man durch natürlich radioaktives Gestein bohren muss. Demnach glaube ich nicht, das a) hochradioaktiver Müll, um den es uns geht, bedeutend mehr geworden ist, und b) die Kraftwerkseigner auch nur ansatzweise gerecht für die Entsorgung ihrer Gammastrahlenbomben ins Gebet, bzw. die Pflicht genommen werden.
Du hast die Asse ja selbst erwähnt. So was passiert, wenn man nicht mehr im Atlantik verklappen darf, und tatsächlich glaubt, eine wasserlösliche Gesteinsschicht wäre, nachdem man sie angebohrt hat, auf ewig stabil.
Die aufarbeitung in La Hague macht immer Sinn, auch unabhängig von den Kosten, weil waffenfähiges Plutonium eine Menge wert ist. Von diesen möglichen Rückläufen sehen wir aber nichts. Wir dürfen nur die Subventionen bezahlen.
Ich glaube nicht, das Adenauer es böse gemeint hat, als er Atomenergie für Deutschland haben wollte. Es war damals einfach en vogue. Auch die heutige Bundesregierung, die den Atomausstieg erst zurückgenommen und dann noch mal beschlossen hat, ist nicht böse. Sie, und besonders Merkel, ist einfach nur opportunistisch.

Okay, die Kosten für die Brennstäbe kommen an die Produktionskosten einer vergleichbaren Fläche an Solarpanels nicht heran. Was aber ist mit dem Abbau? Dem Tagespreis? Dem Transport? Unser Uran kommt z.B. auf relativ schnell erschöpften Beständen in Afrika. Und die Laster fahren sicher nicht solarbetrieben oder mit Biodiesel, was die Geschichte auch nicht billiger machen würde.

Der Witz ist ja, wir suchen kein gemeinsames Endlager. Du hast Bundesregierung und Kraftwerksbetreiber genannt, die geeint suchen. Aber in ganz Europa stehen Kraftwerke. Es gibt nicht mal den Ansatz für eine europäische, geschweige denn weltweite Lösung, außer Du willst die Überlandlagerung in der sibirischen Tundra eine solche nennen.

Ace Kaiser hat gesagt…

Selbst eine deutsche Lösung ist nur hilfloses Flickwerk für einhundertausend Jahre strahlenden Müll, der zur Energieerzeugung verwendet werden könnte. Himmmel, wir könnten sogar wertvolle radioaktive Nukleotide, z.B. für medizinische Zwecke gewinnen, aber so etwas kommt ja noch nicht mal ins Bewusstsein unserer Politiker. Was war Muberkel gleich noch mal? Physikerin? Man mag es nicht glauben.

Schauen wir doch mal kurz auf die teuerste und am höchsten subventionierte alternative Energiequelle: Die Solarzelle.
Wir erinnern uns, ganz zu Anfang konnte man mit Solarenergie gerade mal ein wenig Heißwasser herstellen. Das ist weit von allem entfernt, was für uns einen verwertbaren Nutzen bedeutet. Dann kamen die Solarzellen, die schon Uhren und Taschenrechner betreiben konnten, auf die Hausdächer. Die erzeugten schon mal Strom, waren aber immer noch eine Investition.
Heutzutage gibt es Photovoltaik, die es Pfingsten geschafft hat, zwanzig konventionelle Gas-, und Braunkohle-Kraftwerke zu ersetzen, die zweifellos dafür herunter gefahren werden konnten. Und das mit einem Anteil von nur drei Prozent am Energiemix. Man mag es kaum glauben, was für ein Potential in der Solarkraft steckt.
Und jetzt stehen wir an der Schwelle eines solaren Zeitalters, welches die Welt für immer verändern könnte. Folien, durchsichtig und hauchdünn, die auf Fensterscheiben und Gebäudefassaden geklebt werden, und trotzdem so gut Strom erzeugen wie heutige Photovoltaik-Anlagen, aber dafür unsichtbar. Ein einziges Hochhaus, dessen Fenster so verkleidet werden - ohne Lichtbeeinträchtigung - erzeugt dann selbst die Strommenge eines Kraftwerks. Alleine wegen der Fläche. Wäre dies ohne die Solarförderung überhaupt entwickelt worden? Stünden wir an der Schwelle einer vollkommen neuen Energieversorgung ohne den wirtschaftlichen Erfolg der Solarenergie? Ich mag es kaum glauben.

Ich will damit sagen: Ich nehme die Mehrkosten für Solarenergie sehr gerne in Kauf. Schließlich fallen dafür die hochsubventionierten Kernkraftwerke nach und nach weg. Am Schluss bleibt Plus. Erst in der Staatskasse, dann im Portemonnaie des Durchschnittsbürgers. Das absehbare Potential lässt mir die Spucke weg bleiben.

P.S.: Ich bin dennoch für die Einführung von Generation IV-Kraftwerke. Alleine um den Atommüll zu verwerten, den wir mittlerweile angehäuft haben. Wir würden auch den Atommüll der Welt hinterher geworfen kriegen, und könnten damit für lau Strom erzeugen. Dann könnten wir tatsächlich Strom für reelle zwei, drei Cent produzieren. Was wäre das für eine schöne Zeit. Und Gas-, und Braunkohle-Kraftwerke bräuchten wir dann auch kaum noch.